Befragung zu Wagner-Revolte:Ausschuss stärkt BND-Chef Kahl den Rücken
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Warum wusste der BND so spät von der Wagner-Revolte in Russland? Der Auswärtige Ausschuss hat Bruno Kahl befragt und kommt zu dem Schluss: Den BND-Chef trifft dafür keine Schuld.
Der Präsident des Bundesnachrichtendienstes BND, Bruno Kahl, steht im Auswärtigen Ausschuss Rede und Antwort.
Quelle: dpa
Der Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Bruno Kahl, hat nach einem Auftritt im Auswärtigen Ausschuss zum bewaffneten Aufstand der Söldnergruppe Wagner in Russland breite Rückendeckung bekommen.
Der FDP-Obmann in dem Gremium, Ulrich Lechte, antwortete auf die Frage, ob der Sessel von Kahl wackele, am Mittwoch mit den Worten:
Verständnis von Opposition für BND
Rückendeckung kam auch von SPD, Grünen und aus der Union. Ausschusschef Michael Roth (SPD) räumte ein, viele seien von der Revolte in Russland überrascht worden.
Kahl hatte zuvor in einer geheimen Sitzung über die Erkenntnisse des deutschen Auslandsgeheimdienstes zu den Vorgängen um den bewaffneten Aufstand des Chefs der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, vor eineinhalb Wochen informiert.
Mehr zu den Konsequenzen der Revolte der Söldnertruppe sehen Sie hier im Video:
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FDP kritisiert Informationsfluss zu Wagner-Aufstand
Vor allem aus den Reihen der Ampel-Fraktionen von SPD und FDP hatte es zuletzt Kritik gegeben, der BND sei anders als Partnerdienste etwa in den USA zu spät über die rasch abgebrochene Revolte informiert gewesen.
Das Nachrichtenportal "The Pioneer" hatte berichtet, in der SPD gebe es Gedankenspiele über eine Ablösung Kahls, der den Dienst seit 2016 führt. Am Nachmittag wollte sich auch das parlamentarische Gremium zur Kontrolle der Geheimdienste (PKGr) mit der Lage in Russland und dem Krieg in der Ukraine sowie mit den Vorwürfen gegen Kahl und den BND befassen. Auch dort wollte der BND-Präsident Rede und Antwort stehen.
Quelle: dpa
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