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Update am Morgen:Merhaba, Herr Erdogan
von Kristina Hofmann
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Guten Morgen,
ein bisschen ist es so, wenn sich der Onkel dritten Grades ansagt. Man ahnt schon, wie es wird. Er gibt oft komische Sachen von sich. Wenn man auf alles ernsthaft eingehen und es kommentieren würde, hätte man viel zu tun - und würde sich vermutlich nicht mehr an einen Tisch mit ihm setzen. Aber er gehört nun einmal zur großen Familie, man muss auskommen miteinander, irgendwie. So ein Verwandter kommt heute nach Berlin: Recep Tayyip Erdogan.
Der türkische Staatspräsident schaut am Mittag zuerst bei Bundespräsident Steinmeier, dann bei Kanzler Scholz vorbei. Eintrag ins Gästebuch, Gespräche unter vier Augen, sogar eine Pressebegegnung soll es geben. Hoffentlich mit Fragen. Die fielen in letzter Zeit manchmal aus, wenn die Schwierigen in Berlin waren: beim Besuch des chinesischen Ministerpräsidenten Li zum Beispiel. Wenn Medien im Kanzleramt nicht mehr kritisch nachfragen dürfen, dann wird es allerdings gefährlich.
Ob nun vor oder hinter den Kulissen: Zu reden gibt es genug. Erdogan hatte zuletzt mit seinen Äußerungen über den Angriff der Hamas-Terroristen in Israel ziemlich verstört. Als Vermittler, auch bei der Befreiung der israelischen Geiseln, dürfte er in Nahost wohl ausfallen. Schwierig bleibt auch das Thema Migration. Mit dem Deal zu den Geflüchteten aus Syrien bleibt Europa erpressbar. Und andererseits ist die Zahl der nach Deutschland fliehenden Türken, meistens sind es Kurdinnen und Kurden, so hoch wie selten. Sie sind die zweitgrößte Gruppe unter den Flüchtenden.
Ein "schwieriger Partner" kommt da, heißt es in der Bundesregierung. Und trotz allem: Die Verbindung zwischen Deutschland und der Türkei ist ein Schatz. Gut 1,5 Millionen Deutsche haben familiäre Wurzeln in der Türkei. Was machen wir daraus? Ich finde es bewundernswert, wenn jemand nahtlos vom akzentfreien Pott-Platt ins Türkische wechseln kann - und wieder zurück. Mehr türkische Restaurants wären nur zu begrüßen. Und übrigens auch islamischer Religionsunterricht, wenn Ditib darauf keinen Einfluss hat. Es gibt viele Deutsche, die in beiden Kulturen zuhause sind - und heute keine türkischen Flaggen schwingen. Weil ihr Präsident Steinmeier heißt.
Es gibt so viel zu reden! Erst recht, wenn der Besuch vorbei ist. Interessante Gespräche wünscht Ihnen heute und am Wochenende
Kristina Hofmann, Hauptstadtstudio Berlin
SPD-Außenpolitiker Michael Roth erwartet von Bundeskanzler Olaf Scholz "Klartext" im Gespräch mit dem türkischen Staatspräsidenten Erdogan.16.11.2023 | 0:38 min
Lage im Nahost-Konflikt
Shoah-Überlebender kritisiert Siedlungspolitik: Der Holocaust-Überlebende Ivar Buterfas-Frankenthal berichtet von einem "Inferno". Im aktuellen Krieg in Nahost fordert er Anstrengungen von israelischer Seite.
Israel - Tote Geisel in Klinik-Nähe gefunden: Israels Armee hat nach eigenen Angaben die Leiche einer israelischen Geisel geborgen. Soldaten hätten die Tote in einem Gebäude in der Nähe des Al-Schifa-Krankenhauses gefunden.
Alle Entwicklungen finden Sie jederzeit in unserem Liveblog zur Lage in Nahost.
Was heute noch wichtig ist
Wachstumsgesetz im Bundestag: Die Ampel will heute Maßnahmen zur Ankurbelung der lahmenden deutschen Wirtschaft durch den Bundestag bringen. Das sogenannte Wachstumschancengesetz sieht steuerliche Entlastungen für Unternehmen und schnellere Genehmigungsverfahren vor. Ein Kernpunkt ist eine Prämie für Investitionen in den Klimaschutz. Zudem sollen steuerliche Anreize den kriselnden Wohnungsbau ankurbeln. Das Gesetz muss noch durch den Bundesrat. Die Länder monieren allerdings, dass sie und die Kommunen die Entlastungen zu zwei Dritteln tragen müssten.
Linke trifft sich zu Europaparteitag: Nach dem Bruch mit Sahra Wagenknecht und sehr schlechten Wahlergebnissen sucht die Linke ein neues Profil. Am ersten Tag des Parteitags gibt es dazu eine Generalaussprache. Eigentliches Thema in Augsburg ist die Aufstellung der Liste und das Programm zur Europawahl 2024. Spitzenkandidaten sollen Parteichef Martin Schirdewan und die Flüchtlingsaktivistin Carola Rackete werden.
Eli Lilly will Milliarden-Investition verkünden: Der US-Pharmakonzern will heute "weitreichende Investitionsvorhaben" in Deutschland bekanntgeben. Wie vorab berichtet wird, soll es dabei um ein neues Werk in Rheinland-Pfalz gehen. Das Unternehmen wolle zwei Milliarden Euro investieren, heißt es. Staatliche Subventionen sollen aber nicht fließen.
SpaceX wagt zweiten "Starship"-Versuch: Vor einem halben Jahr brach das "Starship" erstmals zu einem unbemannten Teststart auf - und explodierte nach nur vier Minuten. Die US-Flugaufsichtsbehörde FAA forderte Nachbesserungen, die habe man umgesetzt, sagt SpaceX. Heute startet das Unternehmen den nächsten Versuch.
Was im Ukraine-Krieg passiert ist
Wie die Marine den Kampf an Land beeinflusst: Im Kriegsverlauf war Russland immer mehr dazu gezwungen, sogenannte amphibische Streitkräfte auch an Land einzusetzen. Auch die Ukraine agierte so - jedoch erfolgreicher.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Zahl des Tages
Quelle: ZDF
"Vorlesen verbindet" - das Motto des bundesweiten Vorlesetags unterstreicht, wie wichtig Vorlesen für den Bildungsweg der Jüngsten ist. Das Lesefest soll Kinder für Bücher und Geschichten begeistert. Die von Prominenten und Politikern unterstützten Aktionen finden unter anderem in Schulen, Kindergärten, Bibliotheken und Museen statt.
Weitere Schlagzeilen
- Gündogan vor Türkei-Spiel: Nur keine Politik
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- CDU-Chef Merz zum Haushaltsurteil: "Werden über vieles neu reden müssen"
16.11.2023 | 5:44 min
Gesagt
Hollywood-Star Bradley Cooper hat nach eigenen Angaben sechs Jahre lang das Dirigieren geübt - für eine knapp sechseinhalbminütige Szene. Diese sei live mit dem London Symphony Orchestra gedreht worden und habe ihm "Sorgen bereitet". Im Film "Maestro" verkörpert er den berühmten Dirigenten und Komponisten Leonard Bernstein.
Die Nachrichten im Video
Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden24.11.2024 | 1:46 min
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So wird das Wetter heute
Am Freitag regnet es von der Ostsee bis zum Erzgebirge sowie von der Eifel bis zu den Alpen. Oberhalb von etwa 600 Metern kann Schnee dabei sein. Sonst lockert es auch mal länger auf. Die Temperatur erreicht 3 bis 9 Grad.
Quelle: ZDF
Zusammengestellt von Thorsten Duin.
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