Update am Morgen: Mehr reden mit Bauern-Protestlern

Wer in Berlin von A nach B will, hat es schon an normalen Tagen nicht immer leicht. Mal fällt die S-Bahn aus, mal endet die U-Bahn abrupt an Gleisarbeiten, und auf Straßen und Radwegen spielen alle, ob zu Fuß, auf dem Rad oder im Auto, allmorgendlich ein Ratespiel: Welche Ecke ist heute von einer neuen Baustelle blockiert? Sich über Verkehrshindernisse zu beschweren, ist in Berlin praktisch Volkssport.

Heute aber könnte es tatsächlich ernst werden im Berliner Verkehr. Denn heute sind die Bauern zur Abschlusskundgebung in der Stadt. Wenn alles gut geht, bedeutet das nur für einen Tag: Blockaden und robuste Proteste in der Innenstadt, inklusive eines mit Spannung erwarteten Auftritts von Bundesfinanzminister Christian Lindner, der persönlich auf der Großdemo reden will. Wenn nicht, kann sich Berlin darauf einstellen, dass Trecker und Protest-Banner noch länger zum Stadtbild gehören. Kommt ganz darauf an, was die Gespräche mit den Ampel-Parteien bringen.

Die wollen nämlich heute das nachholen, was nicht nur Protestierende, sondern vermehrt auch Parteifreunde schon länger fordern: sich mit den Bauern zusammensetzen und deren Wünsche und Vorschläge diskutieren. Das könnte auf der einen Seite den Fehler wiedergutmachen, den unter anderem SPD-Generalsekretär Kühnert beklagt hat: "Es wurde nicht genug zugehört. Das muss geheilt werden." Auf der anderen Seite könnte es der Auftakt zu Korrekturen auf Umwegen sein, denn zum Gespräch lädt nicht der Bundeskanzler, sondern die Vorsitzenden der Ampel-Fraktionen.

Die könnten, so deutet es Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig im Interview mit "Berlin direkt" an, im Bundestag dafür sorgen, dass das Agrar-Sparpaket, das Olaf Scholz als "guten Kompromiss" bezeichnet, noch einmal aufgeschnürt wird. Alle Wünsche der Landwirte würden dabei vermutlich nicht erfüllt, aber die Aussicht auf Nachbesserung könnte die Gemüter zurück zu "Maß und Mitte" führen, die sich der Bundeskanzler - und nicht nur er - aktuell wünscht. Der Sache selbst kann das nur gut tun.

Wir sprechen beim Ukraine-Frieden "von Jahrzehnten" - das sagt die Friedensforscherin Ursula Schröder zum Treffen in Davos, bei dem die Nationalen Sicherheitsberater von 80 Staaten über einen Weg zum Frieden für die Ukraine beraten haben.

Vorwahl-Serie in USA startet: Alle vier Jahre rückt Iowa ins Zentrum des Weltinteresses. In dem dünn besiedelten US-Bundesstaat beginnen traditionell die Vorwahlen zur Kür der Präsidentschaftskandidaten. Die Republikaner stimmen über Donald Trump und seine fünf parteiinternen Konkurrenten ab, wobei der rechtspopulistische Ex-Präsident laut Umfragen als Favorit startet.

Weltwirtschaftsforum in Davos: Im Schweizerischen Davos beginnt die WEF-Jahrestagung. Ihr Kommen zugesagt haben unter anderem Frankreichs Präsident Macron, US-Außenminister Blinken, Chinas Ministerpräsident Li Qiang und die deutsche Außenministerin Baerbock. Mit Blick auf Kriege und Krisen steht die Tagung unter dem Motto "Rebuilding Trust" - Vertrauen wiederherstellen. Insbesondere geht es darum, wie die Kriege im Gazastreifen und in der Ukraine beigelegt werden können.

Unwort des Jahres wird gekürt: 2022 waren es die "Klimaterroristen", heute wird das "Unwort 2023" gekürt. Hunderte Vorschläge gingen bei der sprachkritischen Jury ein, darunter etwa "Remigration", "Abnutzungskrieg", "soziale Hängematte" oder "Sozialklimbim".

Deutschland steht vorzeitig in der Hauptrunde der Handball-EM: Das DHB-Team schlug am Sonntagabend Nordmazedonien souverän mit 34:25. Zum Abschluss der Vorrunde geht es morgen gegen Rekord-Weltmeister Frankreich - dann reicht ein Remis zum Gruppensieg. Die Highlights zum Nachschauen gibt's hier (4:39 Minuten):

Da waren's nur noch zwei: Weil der VfB Stuttgart am Sonntag in Mönchengladbach verliert, enteilen Bayer Leverkusen und Bayern München im Meisterschaftsrennen. Die frühen Tore von Gladbachs Hack sind zu viel für die Schwaben - trotz eines Sturmlaufs:

Außerdem: Wir präsentieren Zusammenfassungen aller Bundesliga-Partien des aktuellen Spieltags - jedes Tor, alle wichtigen Szenen und strittigen Entscheidungen.

Befragt man die Einwohner der jeweiligen Städte, sind in Deutschland Leipzig und Rostock besonders lebenswert. Die weiteren deutschen Städte im Ranking - Berlin, Dortmund, Essen, Hamburg und München - haben es nicht in die Top Ten geschafft.

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Der neue König Frederik X. erhält als Oberhaupt des dänischen Staates 121,4 Millionen Kronen (16,3 Millionen Euro) aus dem Staatshaushalt. Dazu kommen die Instandhaltung der königlichen Residenzen und der königlichen Yacht. Wenn man also von 386 Millionen Kronen pro Jahr insgesamt ausgeht, belaufen sich die Ausgaben für das Königshaus pro dänischen Bürger auf 65 Kronen oder rund acht Euro.

Film, Fotos, Schallplatten: Erst durch das Digitale verdrängt, erleben analoge Medien jetzt ein Comeback:

Der Montag wird sehr wechselhaft mit Schnee-, Schneeregen- und Graupelschauern. Auch kurze Gewitter können dabei sein. Vor allem im Südwesten und in Schleswig-Holstein kann sich aber auch mal länger die Sonne zeigen. Bei einem starken, an der See und im Osten teils stürmischen westlichen Wind erreichen die Temperaturen minus zwei bis plus fünf Grad.

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