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Update am Morgen:Warten auf Post von Aiwanger
von Andreas Wunn
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Guten Morgen,
heute ist der Welttag des Briefeschreibens. Der australische Künstler und Autor Richard Simpkin hat diesen Tag 2014 ins Leben gerufen. Ich finde das sehr sinnvoll in diesen atemlosen Zeiten. Ein Brief ist "eine schriftlich, in einem (verschlossenen) Umschlag übersandte Mitteilung", sagt der Duden. Das klingt ernsthaft und wohlüberlegt. Womit wir bei Hubert Aiwanger wären.
Der muss in diesen Tagen einen wichtigen Brief schreiben und darin 25 Fragen beantworten. Der Chef der Freien Wähler und Vize-Ministerpräsident von Bayern muss erklären, was er als Schüler mit einem antisemitischen Flugblatt zu tun hatte. Das sollte er ernsthaft und wohlüberlegt tun. Und der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) muss dann entscheiden, ob er mit Hubert Aiwanger weiter koalieren möchte - ernsthaft und wohlüberlegt.
Denn es geht hier um die Frage, ob sich mit Aiwanger ein deutscher Politiker in einem Staatsamt halten kann, der mit übelster antisemitischer Hetze in Verbindung gebracht wird. In einer bemerkenswert inhaltslosen Erklärung bat Aiwanger zwar gestern Nachmittag in München allgemein um Entschuldigung. Doch zur Aufklärung des Sachverhalts trug er nichts Neues bei.
Für den Macht-Mensch Markus Söder kommt diese Affäre zur Unzeit. Er hat sich früh vor der Landtagswahl im Oktober auf die Fortsetzung der Koalition mit den Freien Wählern festgelegt. Von einem Auseinanderbrechen dieser Koalition könnten viele profitieren: SPD, Grüne, FDP, AfD und sogar die Freien Wähler, falls Aiwanger zum politischen Märtyrer wird. Also fast alle außer Söder. Das ist keine gute Grundlage für eine gute Entscheidung.
Aber vielleicht trennt sich Söder ja gar nicht von den Freien Wählern, sondern nur von Aiwanger. Dessen Erklärungen stellten Söder offenbar nicht zufrieden. Daher forderte er Aiwanger schon am Dienstag auf, die 25 Fragen zu beantworten. Nun wartet Söder auf Post von Aiwanger. Ich finde, die Fragen und Antworten sollten veröffentlich werden, damit sich die Wählerinnen und Wähler in Bayern ein eigenes Bild machen können. In der Affäre Aiwanger bin ich ausnahmsweise für die Aufhebung des Briefgeheimnisses.
Herzliche Grüße aus Berlin
Andreas Wunn, Leiter und Moderator von ZDF-Morgenmagazin und ZDF-Mittagsmagazin
Was im Ukraine-Krieg passiert ist
Ukraine startet neue Stufe im Drohnen-Krieg: Die Ukraine weitet ihre Drohnenangriffe im russischen Hinterland aus. Fliegende Bomben treffen russische Flugzeuge und Fabriken. Es kann der Start einer großen Angriffswelle sein.
Moskaus Bürgermeister: Bauen Luftverteidigung aus: Angesichts sich häufender Drohnenangriffe auf Moskau hat Bürgermeister Sergej Sobjanin vom Ausbau der eigenen Luftverteidigung gesprochen. "In diesem Jahr haben wir viel getan, um Moskau vor Drohnen und versuchten Terroranschlägen zu schützen", sagte Sobjanin der Agentur Interfax zufolge am Donnerstagabend vor Vertretern kommunaler Unternehmen.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Was heute noch wichtig ist
Macrons Rentenreform tritt in Kraft: In Frankreich tritt die äußerst umstrittene Rentenreform von Präsident Emmanuel Macron in Kraft. Monatelang hatte es deswegen Streiks und gewalttätige Auseinandersetzungen im Land gegeben. Die Regierung brachte die Reform schließlich ohne Abstimmung durchs Parlament.
Präsidentschaftswahl in Singapur: Das Volk im Stadtstaat wählt heute einen neuen Präsidenten oder eine neue Präsidentin. Amtierendes Staatsoberhaupt Halimah Yacob möchte sich nicht wieder zur Wahl stellen. Das Präsidentenamt hat in Singapur vor allem eine repräsentative und symbolische Rolle.
75 Jahre Parlamentarischer Rat: Zur Feierstunde wird unter anderem auch Kanzler Olaf Scholz erwartet. Zum Jahrestag der konstituierenden Sitzung des Parlamentarischen Rates veranstaltet der Bundestag eine Feierstunde im Museum Koenig Bonn.
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ZDFheute live: Schleuser in Sachsen - Versagt der Rechtsstaat?
Grafik des Tages
Der September bringt Neuerungen: E-Auto-Förderung für Privatpersonen, Digitalisierung des Fahrzeugwesens und Festpreise für Taxis - zumindest in einer deutschen Stadt.
Quelle: ZDF
Zahl des Tages
145.000 Menschen kamen am 1. September 1923 in Japan ums Leben, als ein Erdbeben der Stärke 7,9 die japanische Hauptstadt Tokio und weite Teile Yokohamas traf. Menschen starben auch, weil ihre Häuser durch dadurch ausgelöste Großbrände Feuer fingen.
Gesagt
Vor 84 Jahren überfielen die Nationalsozialisten Polen. Damit begann der Zweite Weltkrieg. Seit 1957 ruft der Deutsche Gewerkschaftsbund deshalb an jedem 1. September zu dem Aktionstag für den Frieden auf. In Berlin gibt es heute außerdem eine Gedenkveranstaltung.
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Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden21.11.2024 | 1:54 min
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So wird das Wetter heute
Am Freitag regnet es in der Mitte aus dichten Wolken zeitweise, örtlich mit Blitz und Donner. Im Norden ist es freundlicher mit nur wenigen Schauern. Ganz im Süden scheint vor allem am Nachmittag die Sonne. Die Höchsttemperatur liegt zwischen 18 und 26 Grad.
Quelle: ZDF
Zusammengestellt von Anna Grösch
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