Etwa 145.000 Tote:Japan erinnert an Kanto-Beben vor 100 Jahren
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Mit Gebeten hat Japan der Opfer des großen Kanto-Erdbebens vor 100 Jahren gedacht. Die Erdstöße verwüsteten damals weite Teile des Großraums Tokio, etwa 145.000 Menschen starben.
Memorial Hall in Tokio: Gedenken an die Opfer des Kanto-Bebens 1923
Quelle: AP
Weite Teile des Großraums Tokio wurden verwüstet, als am 1. September 1923 ein Erdbeben der Stärke 7,9 die Kanto-Ebene erschütterte. Mit Gebeten hat Japan der etwa 145.000 Opfer gedacht, die damals ums Leben kamen.
An diesem Freitag, dem 100. Jahrestag, führte die Regierung unter Leitung von Ministerpräsident Fumio Kishida auch eine Katastrophenschutzübung durch.
Ein Feuersturm im Zuge des Erdbebens legte vor 100 Jahren die damals mit traditionellen Holzhäusern dicht bebaute Hauptstadt Tokio und weite Teile des benachbarten Yokohamas in Schutt und Asche.
Lynchmorde nach dem Kanto-Beben
Nach dem Beben hatten sich damals Gerüchte über angebliche Plünderungen und Brandstiftungen durch Koreaner verbreitet. In der Folge kam es zu Massakern vorwiegend an Koreanern sowie Chinesen und Japanern, die wegen ihres Dialekts dafür gehalten wurden.
Tokio ist der größte Ballungsraum der Welt. Japans Hauptstadt gilt als futuristische Projektion aller urbanen Gesellschaften. 24.10.2020 | 88:07 min
Der zum 100. Jahrestag entstandene Spielfilm "September 1923 (Japanisch 'Fukudamura Jiken', auf Deutsch: Vorfall im Dorf Fukuda)" des japanischen Dokumentarfilmers Tatsuya Mori will die von Polizei, Militär und Bürgerwehren begangenen Lynchmorde in Erinnerung rufen.
Vor allem Stahlbeton-Bauten hielten Beben stand
Mit einer Wahrscheinlichkeit von 70 Prozent wird Tokio innerhalb der nächsten 30 Jahre wieder von einem Erdbeben der Stärke 7 heimgesucht, warnen Experten. Inzwischen sei die Millionen-Hauptstadt jedoch besser vorbereitet als vor 100 Jahren.
Damals fielen nicht nur die vielen Holzhäuser den Flammen zum Opfer. Auch viele Backsteinhäuser im westlichen Stil hielten den Erschütterungen nicht stand. Lediglich moderne Bauten aus Stahlbeton blieben damals weitgehend unversehrt, weshalb Stahlbeton zum dominierenden Baumaterial in Japan wurde.
Notfallübungen in ganz Japan am 1. September
Das Kanto-Beben veranlasste die Regierung, den 1. September zum Tag des Katastrophenschutzes zu erklären. Jedes Jahr finden an dem Tag im ganzen Land Erdbebenübungen statt, um die Öffentlichkeit zu sensibilisieren und Wissen über Katastrophenvorsorge zu verbreiten.
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