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Update am Morgen:Kampf gegen Aids: Wie ein Tabu besiegt wird
von Susanne Biedenkopf
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Guten Morgen,
es war der Hollywoodstar Rock Hudson, der Aids im Juli 1985 ein Gesicht gab. Wenige Wochen vor seinem Tod veröffentliche der mit HIV infizierte Schauspieler als erster Prominenter seine Diagnose.
Ich arbeitete zu diesem Zeitpunkt für das ZDF in Washington und erinnere mich noch genau, mit welcher Wucht dieses Bekenntnis einschlug. Die tödliche Krankheit Aids war bis dahin kein Gegenstand gesellschaftlicher oder gar politischer Diskussion. Über Aids sprach man nicht und über Infizierte schon gar nicht.
Corinne (27) ist seit ihrer Geburt HIV-positiv. Nach dem Abitur hat sie sich geoutet. Wie geht es ihr heute?28.11.2023 | 18:10 min
Das änderte sich nun. Denn Rock Hudson kannte jeder. Der damalige US-Präsident Ronald Reagan hatte während seiner Zeit als Schauspieler in Hollywood sogar mit ihm vor der Kamera gestanden. Wenige Wochen nach Hudsons Tod sprach der Präsident in einer Rede erstmals das Wort "Aids" öffentlich aus. Ein Aids-Antidiskriminierungsgesetz wurde verabschiedet und der HIV-Forschungsetat erhöht. Das persönliche Bekenntnis wurde zu Hudsons wichtigster Rolle - über den Tod hinaus.
In den folgenden Jahren wurde die Immunschwächekrankheit Aids nicht nur in den USA zur häufigsten Todesursache. Weltweit starben seit Ausbruch der Krankheit mehr als 36 Millionen Menschen. Aids war die Angstkrankheit der Jahrtausendwende, wurde zur globalen Pandemie.
Aber die Forschung erzielte auch wirkmächtige, medizinische Erfolge. 1996 wurde eine sogenannte Kombinationstherapie vorgestellt, die die Verbreitung des HI-Virus hemmt und so den Ausbruch von Aids verhindert.
Infizierte können heute gut behandelt werden – vollständig heilbar ist Aids nach wie vor nicht. Von den weltweit mehr als 38 Millionen Infizierten erhalten nach UN-Schätzungen heute rund drei Viertel eine Therapie.
Der "Düsseldorfer Patient" Marc Franke berichtet von seiner HIV-Heilung.28.04.2023 | 10:25 min
Und die Anstrengungen dürfen nicht nachlassen. Denn die Infektionen nehmen wieder zu, im südlichen Afrika und vor allem in Osteuropa, wo Armut und Drogenkonsum die Gefahr erhöhen.
So ist der heutige Tag auch eine wiederkehrende Mahnung, im Kampf gegen HIV nicht nachzulassen.
Kommen Sie gut durch den Tag
Susanne Biedenkopf, Leiterin der ZDF-Redaktion für Wirtschaft, Recht, Service, Soziales und Umwelt
Lage im Nahost-Konflikt
Kämpfe im Gazastreifen wieder aufgenommen: Das teilte die israelische Armee nach Ablauf der einwöchigen Feuerpause mit. Die Hamas habe bereits vor der Frist dagegen verstoßen.
Überlebende dachten zuerst an Feuerwerk: Beim "Supernova"-Festival in Israel wollten die Besucher Liebe und Freiheit feiern. Eine Doku zeigt, wie die Überlebenden der Hamas-Attacke mit Verletzungen und Traumata umgehen.
Alle Entwicklungen finden Sie jederzeit in unserem Liveblog zur Lage in Nahost.
Was im Ukraine-Krieg passiert ist
Sorge vor zweitem Bachmut: Was bedeutet der nahende Winter für den Verlauf des Ukraine-Kriegs? Militäranalyst Franz-Stefan Gady ordnet bei ZDFheute live ein.
30.11.2023 | 28:39 min
Der tägliche Albtraum der Ukrainer: Alltag im Ausnahmezustand. Auf einer Reportagereise durch die Ukraine trifft Markus Lanz auf eine traumatisierte Gesellschaft.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Was heute noch wichtig ist
Erste Beratung des Nachtragshaushalts: Der Bundestag berät ab 9 Uhr erstmals über den von der Ampel-Regierung vorgelegten Nachtragshaushalt für das laufende Jahr. Das Karlsruher Haushaltsurteil macht in diesem Jahr erneut die Aussetzung der Schuldenbremse notwendig.
Regierungschefs treffen auf Klimakonferenz zusammen: In die Beratungen der UN-Klimakonferenz schalten sich ab heute die Staats- und Regierungschefs aus zahlreichen Ländern ein. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz reist heute nach Dubai.
Das ändert sich im Dezember: Der neue Monat bringt einige Änderungen für Verbraucher: Bei der Bahn gibt es neue Verbindungen, für viele wird Strom und Gas billiger. Und Wein-Fans können tiefer ins Glas blicken.
Grafik des Tages
Zahl des Tages
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Heute dürfen Sie das erste Türchen Ihres Adventskalenders öffnen - wenn Sie denn einen bekommen haben. Wenn nicht, nehmen Sie sich doch einfach jeden Tag fünf Minuten ganz bewusst für sich selber Zeit. Schließlich muss Vorfreude nicht immer teuer sein. Einer YouGov Umfrage zufolge, wollten rund 15 Prozent der Befragten in Deutschland diesmal eh weniger als zehn Euro für einen Kalender ausgeben.
Ein Lichtblick
Quelle: dpa
Glitch Art - noch nie gehört? Die Münchner Pinakothek der Moderne widmet einer der jüngsten und unberechenbarsten Kunstformen ab heute eine ganze Ausstellung. Glitch lenkt gezielt das Augenmerk auf die Ästhetik des Fehlerhaften. Zu sehen bis Mitte März.
Gesagt
Mit diesen Worten eröffnete Ben Gurion am 14. Mai 1948 seine Rede zur Proklamation des "jüdischen Staates im Land Israel". Die Gründungszeremonie war schlicht und emotional - und löste einen Krieg aus, ähnlich dem, der den Nahen Osten derzeit erschüttert. Heute vor 50 Jahren starb der israelische Politiker in Tel Aviv.
Weitere Schlagzeilen
- Schuldenbremse lockern? Nicht mit der Union: Das stellt der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz bei "maybritt" illner klar.
- Trittin kritisiert Trump-Kurs von Merz: Viele seien unzufrieden damit, wie der Fraktionschef die Union führe.
- Islamist wegen Anschlagsplänen festgenommen: Ein junger Mann soll Großveranstaltungen in der Weihnachtszeit ins Visier genommen haben. Das Landeskriminalamt Niedersachsen ermittelt.
- Jugendstrafrecht "setzt auf Resozialisierung": Ein Experte ordnet das Urteil im Fall einer Gruppenvergewaltigung in Hamburg ein.
- Vorläufiger WMO-Bericht liegt vor: Die UN-Wetterbehörde geht davon aus, dass 2023 das wärmste Jahr wird.
Die Nachrichten im Video
Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden21.11.2024 | 1:54 min
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So wird das Wetter heute
Am Freitag fällt im Süden und teils bis in die Mitte Schnee, vom Oberrhein bis zum Alpenvorland mit Regen und Glättegefahr. Im Norden gibt es etwas Sonne und einzelne Schneeschauer in Küstennähe. Die Höchsttemperatur liegt zwischen minus drei und plus fünf Grad.
Quelle: ZDF
Zusammengestellt von Nicola Frowein
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