Hamas-Angriff auf Festival: Doku zum Umgang mit dem Horror

    Hamas-Angriff auf Festival:Überlebende dachten zuerst an Feuerwerk

    Svenja Bergerhoff - Autorenfoto
    von Svenja Bergerhoff
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    Beim "Supernova"-Festival in Israel wollten die Besucher Liebe und Freiheit feiern. Eine Doku zeigt, wie die Überlebenden der Hamas-Attacke mit Verletzungen und Traumata umgehen.

    Verwüstung nach Angriff der Hamas auf Musikfestival
    Beim Angriff auf das Supernova-Festival am 7. Oktober starben mehr als 360 Menschen. Fünf Überlebende berichten von ihren traumatischen Erfahrungen und dem Kampf zurück ins Leben.01.12.2023 | 29:50 min
    Am 6. Oktober feiern die Besucher des "Supernova"-Festivals in der Negev-Wüste in Israel. Liebe und Freiheit sollten im Mittelpunkt stehen, wie Überlebende schildern. Das wird vom Angriff der Hamas zunichte gemacht.
    Die Auslandsjournal-Doku "Renn um dein Leben - die Überlebenden der Hamas-Attacke auf Israel" zeigt die Erlebnisse der Überlebenden des Massakers. Darin schildern sie, wie sie den Terroristen entkommen konnten und nun versuchen sich ins Leben zurückzukämpfen.

    Besucher: Rave-Veranstaltungen als "Safe-Space"

    Das Festivalgelände ist nur fünf Kilometer vom Gaza-Streifen entfernt - sehr nah an der Grenze, was viele Besucher überraschte, wie die Protagonisten der Doku beschreiben. Trotzdem habe man sich sicher gefühlt, weil man der israelischen Polizei und den Sicherheitskräften vertraue.
    Eine Veranstaltung wie diese sei eigentlich immer ein "Safe-Space", man sei unter Freunden. So funktioniere die Community. Nichts habe man geahnt.

    Raver interpretierten Hamas-Raketen zunächst als Feuerwerk

    Der feierliche Höhepunkt des Festivals sollte der Sonnenaufgang werden. Doch zu diesem Zeitpunkt beginnt die Hamas mit ihrem Überfall auf Israel.
    Am Morgen des 7. Oktobers erkennen die Besucher des Festivals die Hamas-Raketen am Himmel zunächst nicht als solche:

    "Erst waren wir so naiv: Feuerwerk zum Sonnenaufgang. Wie toll."

    Racheli Nachmias, Festivalbesucherin und Überlebende

    Festival-Fotograf: Fluchtrouten von Terroristen versperrt

    Fotograf Noam Cohen war engagiert, er wollte die Feier zum Sonnenaufgang fotografieren. Als die Musik stoppte und die Besucher aufgefordert wurden, das Veranstaltungsgelände zu verlassen, machte Noam sich direkt auf.

    "Viele Leute blieben in der Hoffnung, dass die Party vielleicht fortgesetzt würde... Mir war klar: Sie war vorbei."

    Noam Cohen, Fotograf

    Die Fluchtrouten aber waren schon von Hamas-Terroristen versperrt. Noam konnte am Ende nur überleben, weil er sich in einem Schutzraum unter den Leichen anderer Festivalteilnehmer versteckte, sich nicht bewegte und so von den Terroristen übersehen wurde. Bis Hilfe kam, dauerte es Stunden.
    Angriff auf Israel (Karte Israel, Gazastreifen etc.)

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    Der Geiselnahme entgangen: Israels Armee rettete zuerst Verletzte

    Michal Ohana gehört zu denen, die erstmal auf dem Festival-Gelände geblieben waren. Erst später versuchte sie, zu Fuß zu fliehen. Stundenlang war sie zusammen mit anderen Besuchern und israelischen Soldaten eingekreist von Hamas-Kämpfern.
    Neben ihr starben Menschen. Sie selbst wurde angeschossen und von Granatsplittern getroffen. Ihre Verletzungen scheinen sie jedoch letztlich davor behütet zu haben, als Geisel in die Gewalt der Hamas zu geraten.
    Denn als die israelische Armee endlich eintraf, brachten sie zunächst die Verletzten in Sicherheit. Ein Mädchen, das neben Michal gesessen hatte und unverletzt geblieben war, erkannte sie später auf den Bildern der Geiseln wieder.
    Aus ihrer Freundesgruppe ist Michal die einzige, die das Massaker rund um das Festivalgelände überlebte. Trotz allem versucht sie in die Zukunft zu blicken.

    Überlebende: Trauma bewältigen und nach vorne schauen

    Michal hat sich entscheiden eine Trauma-Therapie mit Tieren zu beginnen. Andere Überlebende suchen Zuflucht im Glauben oder bei der Familie, mit dem Ziel mit dem unfassbaren Grauen, das sie erlebt haben, irgendwie klar zu kommen.
    Denn, weiterzumachen, sei man den vielen, die nicht überlebt haben schuldig:

    Natürlich werden wir wieder tanzen. Wir tanzen weiter. Für sie.

    Racheli Nachmias, Überlebende

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