Update am Abend: Abbas bricht Schweigen und sagt - nicht viel

fünf Tage lang dröhnte sein Schweigen zwischen den Einschlägen von Raketen und dem Weinen um Tausende Tote. Fünf Tage lang hat sich Mahmud Abbas nicht zu dem Terror-Angriff auf Israel geäußert.

Jetzt eine Distanzierung von jeglicher Gewalt, immerhin. Einige kurze Sätze, mehr nicht.

Der Palästinenser-Präsident habe im Gespräch mit dem jordanischen König Abdullah II grundsätzlich die Gewalt gegen Zivilisten verurteilt. Das berichtet die amtliche palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Die einzig legitime Vertretung der Palästinenser sei die PLO, sei seine PLO, die "an internationaler Legitimität, friedlichem Widerstand der Bevölkerung und politischem Handeln festhält, um unsere nationalen Ziele der Freiheit und Unabhängigkeit zu erreichen." Eine klare Distanzierung von dem Terrorangriff auf Israel ist das nicht. Auch der leidenden Zivilbevölkerung in Gaza hat er nichts von Substanz zu sagen. Abbas bleibt quasi verschwunden. Es ist eine Meldung, mehr nicht. Vielleicht ein Zugeständnis an den Westen.

Die Hamas erwähnt Abbas mit keinem Wort. Das ist ein Schlag ins Gesicht für den Westen, der die Autonomiebehörde seit langem mit Hilfsgeldern unterstützt. 73 Millionen Euro hat alleine Deutschland in diesem Jahr an die Palästinensergebiete gezahlt, große Projekte sind geplant.

Und so wundert es nicht, dass Bundeskanzler Olaf Scholz heute Vormittag angekündigt hat, dass Deutschland die gesamte Entwicklungsarbeit für die Region auf den Prüfstand stelle – und bis dahin die Hilfen komplett einfriere. Seine Kritik an Abbas ist unmissverständlich:

Nun, sein Schweigen hat der Palästinenser-Präsident gebrochen. Seine Glaubwürdigkeit ist damit aber nicht wieder hergestellt.

Die zwei Botschaften der Nato an Israel: "Wir stehen an der Seite Israels" - das sagt die Nato heute dem israelischen Verteidigungsminister. Und schiebt eine klare Mahnung hinterher.

Scholz kündigt Schritte gegen Hamas und Samidoun an: Der Bundeskanzler ein Betätigungsverbot der Hamas sowie ein Verbot des Netzwerks Samidoun in Deutschland angekündigt. Er verurteilte Antisemitismus scharf.

Israel bombardiert weiter Ziele in Gaza: Israel reagiert auf die Terror-Angriffe vom Wochenende mit schweren Luftangriffen auf den Gazastreifen. Es laufe "ein groß angelegter Angriff" gegen zur Hamas gehörende Ziele.

Warum Awdijiwka strategisch wichtig ist: Seit acht Jahren hält die Ukraine Awdijiwka im Donbass. Jetzt intensiviert Moskau die Angriffe. Was droht Kiew, wenn die Stadt an Russland fällt?

Merz riet Wüst zu Spiel mit K-Frage: CDU-Chef Merz soll NRW-Ministerpräsidenten Wüst laut dessen Biografie zu Ambitionen aufs Kanzerlamt ermutigt haben. Wüst hat in der Frage bisher Raum für Spekulationen gelassen.

US-Republikaner nominieren Steve Scalise: Steve Scalise soll neuer Vorsitzender des US-Repräsentantenhauses werden. Eine Abstimmung über den Kandidaten der Republikaner verzögert sich jedoch auf unbestimmte Zeit.

Die ersten in Südkorea geborenen Riesenpanda-Zwillinge begeistern das Land seit ihrer Geburt im Juli - jetzt haben sie auch Namen: Rui Bao (Weiser Schatz) und Hui Bao (Strahlender Schatz). An der Auswahl der Namen hatten sich im Internet rund eine halbe Million Panda-Liebhaber beteiligt.

35.000: Deutschland will künftig 35.000 Bundeswehrsoldaten in hoher oder höchster Bereitschaft für einen Nato-Eingriff halten. Ein Grund für die erhöhte Alarmbereitschaft ist vor allem die Bedrohung durch Russland.

Unter diesem Koran-Zitat haben mehrere Berliner Imame Jubel über den Angriff der Hamas auf Israel kritisiert. "Wir [...] sind bestürzt über die Gewalt verherrlichenden Äußerungen [...] in Berlin", heißt es in einer Erklärung des "Rates der Berliner Imame". "Die Verhöhnung von Toten, ihren Angehörigen sowie die Verherrlichung von Krieg und Gewalt sind inakzeptabel und religiös nicht begründbar."

Seit dem Krieg in der Ukraine hat die EU Sanktionen gegen Putins Oligarchen verhängt. Doch ein System an Strohmännern und Scheinfirmen macht es schwer, ihre versteckte Milliarden in Europa aufzuspüren. Eine Doku, spannend wie ein Polit-Thriller (ZDF, Die Spur, 28 Minuten).

Ein enges Beziehungsnetz greift auch die ZDF-Serie "Das Corps sorgt für dich" auf. Der junge Migrant Adem verschafft sich mit falschem Namen Zugang in eine traditionelle deutsche Studentenverbindung. Er wird ein "Fux" und erhält die Möglichkeit, gesellschaftlich aufzusteigen (ZDF, vier Folgen, 45 Minuten).

An ihrer Karriere wird von Anfang an gearbeitet: Sogenannte Wunderkinder. Das Bild eines Zweijährigen im Museum und fünfstellige Kaufsummen für die Kunstwerke eines Zehnjährigen: Was hat es mit den jungen Stars in der Bildenden Kunst auf sich? Oder den musikalisch Hochbegabten, die ihre Kindheit zwischen Ruhm und Druck erleben? Kleine Genies oder alles nur Ehrgeiz der Eltern? (3sat-Kulturdoku, zwei Folgen, je ca. 35 Minuten).

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