Bewährung: Ex-Formel-1-Boss Bernie Ecclestone verurteilt

Der frühere Formel-1-Chef Bernie Ecclestone ist in London wegen Betrugs zu 17 Monaten Haft verurteilt worden. Die Strafe wurde auf zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt.

Die Anklage warf Bernie Ecclestone vor, Auslandsvermögen in Höhe von mehr als 400 Millionen Pfund (rund 463 Millionen Euro) bei der Steuer falsch angegeben zu haben. Bisher hatte der 92-Jährige die Vorwürfe zurückgewiesen. Bei einer Anhörung am Donnerstag in London machte Ecclestone nun eine Kehrtwende. Vor dem Londoner Southwark Crown Court erklärte er:

Der Brite war im Juli angeklagt worden, zum Auftakt des Verfahrens am 22. August hatte er noch auf "nicht schuldig" plädiert.

Ecclestone prägte die Formel 1 seit der Übernahme der Werbe- und Fernsehrechte Ende der 1970er Jahre wie kein Zweiter. Der Brite machte die Motorsport-Serie als machtvoller Geschäftsführer zu einem weltumspannenden und milliardenschweren Unternehmen.  Ecclestone erschloss immer wieder neue Märkte, er schreckte dabei vor politisch umstrittenen Ländern und Machthabern nicht zurück. Mit seiner Meinung zu Diktaturen und anderen brisanten Aussagen sorgte er auch immer wieder für Unverständnis und Skandale.

Es ist nicht sein erstes Mal vor Gericht. Wegen des Verkaufs der Formel 1 an das Investmentunternehmen CVC im Jahr 2006 musste Ecclestone sich 2013 als Angeklagter in München verantworten und sich dem Vorwurf der Bestechung stellen.

Das Verfahren wurde gegen eine Geldauflage von 100 Millionen US-Dollar (aktuell 94 Millionen Euro) eingestellt. 2017 wurde Ecclestone von den neuen Formel-1-Besitzern Liberty Media als Geschäftsführer abgesetzt.