USA für Ukraine-Friedensgipfel mit Russland

    Selenskyj-Vorschlag:USA unterstützen Friedensgipfel mit Russland

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    Der ukrainische Präsident Selenskyj will bei einem zweiten Ukraine-Friedensgipfel auch Russland einbeziehen. Die USA unterstützen diese Entscheidung, Moskau hingegen winkt ab.

    Wolodymyr Selenskyj, aufgenommen am 12.07.2024 in Salt Lake City (USA)
    Wolodymyr Selenskyj will Russland an einem zweiten Friedensgipfel beteiligen. (Archivfoto)
    Quelle: dpa

    Die USA unterstützen den Vorschlag des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, nun auch russische Vertreter zu einer zweiten Friedenskonferenz in dem seit mehr als zwei Jahren andauernden Krieg einzuladen.
    "Es ist an der Ukraine zu entscheiden, wann und wie und in welchem Zustand sie diplomatische Verhandlungen unternimmt", sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, in Washington.

    Wir unterstützen die ukrainische Regierung.

    Matthew Miller, Sprecher des US-Außenministeriums

    Miller äußerte sich vor Journalisten zu der Frage, ob die USA den Vorschlag Selenskyjs guthießen, anders als beim ersten Friedensgipfel Mitte Juni in der Schweiz auch Russland zu dem Treffen einzuladen.
    Katrin-Eigendorf
    Die Abschlusserklärung beim Ukraine-Friedensgipfel in der Schweiz wurde von 80 der 93 Teilnehmerstaaten gebilligt. "Aus Sicht der ukrainischen Regierung und der politischen Elite ist dies ein Erfolg", so ZDF-Reporterin Katrin Eigendorf.17.06.2024 | 2:44 min

    USA: Es braucht einen gerechten Frieden

    Entscheiden könne nur die Ukraine selbst, sagte Miller. Es brauche einen gerechten Frieden. "Die Ukraine ist hier das Opfer, die Ukraine sieht ihr Land überfallen." Deshalb bestimme sie, ob und in welchem Format es Verhandlungen gebe.

    Aber es ist nie klar gewesen, ob der Kreml zu tatsächlicher Diplomatie bereit ist.

    Matthew Miller, Sprecher des US-Außenministeriums

    Die USA hätten sich schon vor dem Krieg für eine diplomatische Lösung des Konflikts eingesetzt. Heute ist das Land größter Waffenlieferant für eine militärische Lösung.
    odessa
    Odessa, die sogenannte Perle am Schwarzen Meer, ist immer wieder Ziel russischer Luftschläge. Inzwischen trauen sich kaum noch Touristen in das einstige Urlaubsparadies. Mima-Reporterin Alica Jung berichtet aus der schwer getroffenen Stadt. 15.07.2024 | 4:28 min

    Kiew: Plan für zweiten Friedensgipfel im November

    Selenskyj hatte zuvor vor Journalisten in Kiew gesagt, dass russische Vertreter an einem zweiten Friedensgipfel teilnehmen sollten.

    Ich habe die Aufgabe gestellt, dass wir im November einen völlig fertigen Plan haben. Wenn der Plan fertig ist, dann wird auch alles für den zweiten Gipfel bereit sein.

    Wolodymyr Selenskyj, ukrainischer Präsident

    Geplant seien bis dahin vorbereitende Verhandlungen in Katar, in der Türkei in diesem Sommer und im September in Kanada, sagte Selenskyj, der selbst einen Friedensplan vorgelegt hat.
    Ein Kernpunkt darin ist der vollständige Abzug der russischen Truppen aus den Ukraine. Moskau hatte das als realitätsfern zurückgewiesen. Russland hatte zwar selbst immer wieder beteuert, bereit zu Verhandlungen zu sein - allerdings unter anderem unter der Bedingung, dass Kiew Gebiete abtritt. Das lehnt die Ukraine ab.
    Florian Neuhann | ZDF-Korrespondent, in Washington
    Gemessen an Selenskyjs Erwartungen sei der Nato-Gipfel mit Blick auf die militärischen Lieferungen und auf den Nato-Beitritt "kein großer Erfolg", so ZDF-Korrespondent Florian Neuhann.11.07.2024 | 3:13 min

    Russland will nicht an Gipfel teilnehmen

    Russland werde an einem solchen Gipfel Selenskyjs nicht teilnehmen, sagte der Chef des Auswärtigen Ausschusses der russischen Staatsduma, Leonid Sluzki. Er bezeichnete die ukrainische Führung als vom Westen gesteuerte "Marionetten", von denen sich Moskau keine Bedingungen diktieren lasse.
    Sluzki betonte, dass eine Reihe von Staaten Friedensinitiativen und Kremlchef Wladimir Putin einen Plan vorgelegt haben. Er erinnerte zudem daran, dass Russland Selenskyj nach dem offiziellen Auslaufen seiner Amtszeit inzwischen nicht mehr als Präsidenten anerkenne. Selenskyj gilt aber wegen des Kriegsrechts weiter als rechtmäßiger Staatschef. Russland erkennt allerdings nur noch das Parlament und seinen Vorsitzenden als legitim an.
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    Quelle: dpa

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