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Das sind die Vor- und Nachteile von Starlink
Bestimmt kennt ihr das - schon wieder kein Internet! Und das ist nicht nur mitten in der Wüste oder in den Bergen der Fall. Nein, manchmal reicht es in Deutschland nur in der Eifel zu sein oder einer anderen ländlichen Gegend. Mit Satelliten-Internet soll das Problem der Vergangenheit angehören.
Viele Tausend von diesen Satelliten sollen bald unterwegs sein.
Das ist der Satelliten-Plan von Elon Musk
Damit soll überall auf der Welt, vom Nordpol bis zur kleinsten Pazifikinsel das Internet so schnell sein, dass jeder dort seine Lieblingsserie streamen kann. Das soll das Projekt Starlink möglich machen, indem es Satelliten ins All schickt, die überall für Internet sorgen. Das ist der Plan von Elon Musk, dem Multimilliardär und Chef der E-Autofirma Tesla.
Das spricht für Starlink
Knapp 2.000 Satelliten seiner Firma SpaceX sind schon im All unterwegs, bis 2027 sollen es 12.000 werden. Und das ist noch nicht alles: Wenn es nach Elon Musk ginge, sollen es noch 30.000 mehr werden. Das wären die Vorteile:
Quelle: IMAGO / Science Photo Library
Die Starlink-Satelliten kreisen nicht wie sonst üblich in einer Entfernung von bis zu 72.000 Kilometern um die Erde, sondern in nur etwa 500 Kilometer Entfernung. Das beschleunigt die Leistung des Internets, mit dem es auch möglich sein soll, überall Online-Games zu spielen.
Quelle: colourbox.de
Würde man versuchen allein mit Handymasten weltweit überall Internet hinzubringen, bräuchte man unglaublich viele davon. Sehr viel mehr als Satelliten für das Vorhaben nötig wären. Denn beim Internetausbau per Handymasten sind Berge, Häuser und Täler im Weg. Vom Weltall aus lässt sich die Welt mit vergleichsweise wenigen Stationen komplett abdecken. Denn die Signale aus dem Weltall werden fast nie blockiert.
Quelle: imago/agefotostock
Ob Vulkanausbruch, Erdbeben oder Überschwemmung - mit Starlink gäbe es auch bei Naturkatastrophen immer Internet. Denn Handymasten und auch Internetleitungen über Glasfaserkabel gehen dabei oft kaputt - Satelliten im All nicht. Gerade bei Katastrophen kann Internet sehr wichtig sein, um schnell Hilfe für die Menschen zu organisieren. Dasselbe gilt, wenn in einem Land Krieg ist und deshalb Masten und Leitungen beschädigt werden. Starlink wird zum Beispiel zurzeit in der Ukraine genutzt.
Quelle: John Raoux/ap
Die Satelliten von SpaceX sind klein und leicht - sie wiegen pro Stück nur 260 Kilogramm. Durch ihre Bauweise lassen sie sich sogar stapeln, sodass Raketen gleich mehrere auf einmal ins Alls transportieren können.
Quelle: IMAGO / Science Photo Library
Von Starlink könnten viele profitieren, die bisher in Sachen Internet eher benachteiligt waren. Noch ist die Technologie ziemlich teuer, sie soll in Zukunft aber kostengünstiger werden. Dann könnten auch ärmere Länder relativ einfach an schnelles Internet gelangen. Das könnte den Menschen dort helfen, weil sie leichter an Informationen und Bildung kämen. Generell würden viele ländliche Gebiete profitieren, weil sie mit schnellem Internet zum Beispiel beliebtere Wohngegenden wären.
Es gäbe dann sogar Internet auf hoher See - was den Schiffsverkehr dort viel einfacher machen könnte. Mit Starlink soll sogar Internet in Flugzeugen möglich sein. Auch Forschende in entlegenen Gebieten hätten Internet auf ihren Expeditionen.
Es gäbe dann sogar Internet auf hoher See - was den Schiffsverkehr dort viel einfacher machen könnte. Mit Starlink soll sogar Internet in Flugzeugen möglich sein. Auch Forschende in entlegenen Gebieten hätten Internet auf ihren Expeditionen.
Das spricht gegen Starlink
Klingt doch alles erstmal gut, oder? Genau mit diesen Argumenten wirbt Elon Musk für sein Projekt. Trotzdem gibt es an den Starlink-Plänen auch ziemlich viel Kritik. Viele fordern, dass SpaceX keine Erlaubnis für noch mehr Satelliten erhält. Und zwar aus diesen Gründen:
Quelle: imago/leemage
Tausende Satelliten im All - da wird die Raumfahrt ja demnächst ein Slalomfliegen! Die US-amerikanische Raumfahrtbehörde Nasa sorgt sich sogar, dass Raumfahrt kaum noch sicher möglich sein wird, wenn das ganze Vorhaben umgesetzt wird. Das Risiko von Zusammenstößen könnte extrem steigen.
Damit könnte auch das Risiko für gefährliche Kettenreaktionen steigen: Wenn Satelliten mit anderen Objekten zusammenstoßen, werden sie in tausende Stücke gerissen. Die könnten ihrerseits wieder zu gefährlichen Geschossen im Orbit werden. Eine solche Kettenreaktion wird "Kessler-Syndrom" genannt.
Damit könnte auch das Risiko für gefährliche Kettenreaktionen steigen: Wenn Satelliten mit anderen Objekten zusammenstoßen, werden sie in tausende Stücke gerissen. Die könnten ihrerseits wieder zu gefährlichen Geschossen im Orbit werden. Eine solche Kettenreaktion wird "Kessler-Syndrom" genannt.
Satelliten bestehen zu einem Großteil aus Aluminium. Dieses Metall reflektiert das Sonnenlicht besonders stark. Deshalb kann man Satelliten ziemlich gut am Nachthimmel beobachten - sie sind oft heller als manche Sterne. Das Problem ist dabei aber: Es wird zu hell. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind besorgt, dass sie dann Sterne und Asteroiden viel schlechter beobachten könnten.
Quelle: DPA
Das All wird bei der Aktion auf jeden Fall noch stärker vermüllt, als es ohnehin schon ist. Denn jede Rakete hinterlässt Müll im All durch abgesprengte Raketenstufen. Der Treibstoff darin führt zu Explosionen im All - und vielen kleinen Teilchen Schrott. Um Elon Musks Pläne umzusetzen wären sehr viele Raketen notwendig. Er will zwar wiederverwertbare Raketen einsetzen - aber das betrifft nur die erste Raketenstufe. Die zweite kann nicht wiederverwendet werden. Es entsteht also trotzdem Weltraumschrott, wenn auch nicht so viel.
Quelle: dpa
Wenn ein Satellit seinen Dienst getan hat, lässt man ihn in der Atmosphäre verglühen, die Luftschicht, die die Erde umgibt. Satelliten bestehen zu einem Großteil aus Aluminium. Aluminium-Teilchen in der oberen Erdatmosphäre könnten allerdings üble Folgen haben, warnen Forschende. Das Licht der Sonne könnte dadurch anders gebrochen werden - und der Nachthimmel dadurch sehr viel heller werden. Das freigesetzte Aluminium könnte außerdem die Ozonschicht der Erde angreifen.
Quelle: IMAGO / Science Photo Library
Bringt Elon Musk wirklich alle seine Satelliten wie geplant ins All, wäre für Konkurrenten mit ähnlichen Ideen kein Platz mehr. Dann wären so viele Satellitenumlaufbahnen um die Erde besetzt, dass auch für spätere Vorhaben nur noch wenig Raum bliebe. Elon Musk hätte damit praktisch die Macht über das All - zumindest was Satelliten angeht. Das wäre ziemlich unfair.
Diesen Text hat Meike geschrieben.
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