Ägypten ist karge Wüste, die immer heißer und trockener wird. Golineh Atai, ZDF-Korrespondentin, will herausfinden, wieviel Wasser diesem Land noch bleibt. Denn kaum ein Land hängt so sehr von nur einer einzigen Wasserquelle ab, vom längsten Fluss der Welt: dem Nil. Nur um den Nil herum ist Grün. Nur in seiner Nähe können Menschen leben. Aber das Wasser wird knapper, und die Qualität immer schlechter.
Stromaufwärts schafft Äthiopien Fakten und baut seit mehr als einem Jahrzehnt Afrikas größten Damm. Er soll die Äthiopier von der Armut befreien – und die Produktion von Elektrizität im Land mehr als verdoppeln. Im Alleingang hat die Regierung in Addis Abeba den Bau beschlossen. Ohne jemals Studien zu den Umweltfolgen zu erstellen. Keine Macht könne das Land vom Bau abhalten, warnt Abiy Ahmad, Äthiopiens Premierminister, die Unterliga-Staaten des Nils. Der Konflikt schwelt seit Jahren, Seit mehr als einem Jahrzehnt versucht Ägypten, Äthiopien Zugeständnisse abzuringen. Kairo versteht sich als Nil-Vormacht.
Verhandlungsrunden in Washington - Appelle an den UN-Sicherheitsrat – demonstrative Militärmanöver, um Äthiopien einzuschüchtern. Vergeblich. Diesen Sommer beschließen die Parteien, bis Ende des Jahres eine Lösung zu finden. Der Druck auf Kairo: gewaltig.