Wie entscheidend sind Russlands Verluste?

    Neue Vorstöße in der Ukraine :Wie entscheidend sind Russlands Verluste?

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    Panzer vor Ukraine Karte

    Die Region Cherson in der Ukraine ist weiter heftig umkämpft. Bei ZDFheute live ist Militärökonom Marcus Keupp zu Gast und schätzt neuste Entwicklungen im Kriegsgeschehen ein.

    Neue Vorstöße der Ukraine, ATACMS-Raketen im Einsatz

    Die ukrainische Armee verstärkt offenbar ihre Präsenz am südlichen Ufer des Flusses Dnipro in der Region Cherson. So steht es in einem Bericht des US-Thinktanks Institute for the Study of War (ISW). Demnach sollen mehrere hundert Soldaten übergesetzt haben. Auch gepanzerte Militärtechnik soll über den Fluss verschifft worden sein.  
    Das ukrainisch kontrollierte Ufer am Unterlauf des Dnipro wird seit Wochen massiv von russischer Artillerie beschossen und von der russischen Luftwaffe bombardiert. Der Großteil des Gebiets Cherson ist weiter von russischen Truppen besetzt. 
    In anderen Abschnitten im Osten und Süden werden weiterhin russische Angriffe von Seiten der Ukraine abgewehrt, wie der ukrainische Generalstab erklärte. Dabei hat die russische Armee wohl gerade im Kampf um die Stadt Awdijiwka herbe Verluste erlitten. Rund 200 gepanzerte Fahrzeuge habe Russland in drei Wochen verloren, so ein britischer Geheimdienstbericht vom Wochenende. 
    Wie signifikant sind die Verluste Russlands? Wie gravierend ändert der Einsatz von ATACMS-Raketen die Möglichkeiten der Ukraine und wie ist die aktuelle Lage an den verschiedenen Frontabschnitten? Darüber spricht ZDFheute live mit dem Militärökonomen Dr. Marcus Keupp von der ETH Zürich. Außerdem im Stream: ZDF-Reporter Dara Hassanzadeh in Kiew

    Ukraine verlängert Kriegsrecht 

    Die Ukraine hat das geltende Kriegsrecht sowie die allgemeine Mobilmachung um weitere 90 Tage bis zum 14. Februar verlängert. Kriegsrecht und Mobilmachung waren unmittelbar nach Beginn der russischen Invasion vor mehr als 20 Monaten eingeführt worden. 
    Da ein Kriegsende nicht in Sicht ist, wurde die Geltungsdauer seitdem mehrfach verlängert. Männer im wehrpflichtigen Alter zwischen 18 und 60 Jahren dürfen das Land daher nur in Ausnahmefällen verlassen. 

    Außenminister lehnt Friedensgespräch ab 

    Außenminister Dmytro Kuleba hat unterdessen allen Forderungen nach Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland eine Absage erteilt.

    Diejenigen, die behaupten, dass die Ukraine jetzt mit Russland verhandeln sollte, sind entweder schlecht informiert oder werden in die Irre geführt

    Dmytro Kuleba, ukrainischer Außenminister

    Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte dagegen, es sei "höchste Zeit, dass alle in Kiew und Washington erkennen, dass es unmöglich ist, Russland auf dem Schlachtfeld zu besiegen". Ein Dialog sei "dringend notwendig" und Moskau sei "sicherlich bereit, damit zu beginnen", erklärte er. 
    Mit Material von dpa, Reuters, AFP, ZDF.  

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