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Friedenspflicht endet:IG Metall ruft zu Warnstreiks bei VW auf
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Mit dem Ende der Friedenspflicht im Tarifstreit zwischen VW und der IG Metall hat die Gewerkschaft Warnstreiks in "allen Werken" angekündigt. Um was es geht.
Die Friedenspflicht im Tarifstreit zwischen VW und IG Metall ist beendet. Bei dem Tarifstreit geht es um Lohnkürzungen und Stellenabbau.01.12.2024 | 1:11 min
Die IG Metall ruft für diesen Montag zu flächendeckenden Warnstreiks bei Volkswagen auf. "Am Montag werden in allen Werken Warnstreiks beginnen", so der IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger.
Details nannte Gröger zunächst nicht. Die Friedenspflicht, in der Streiks nicht erlaubt sind, war um Mitternacht ausgelaufen. Die IG Metall hat bereits angekündigt, an allen Standorten zu zeitweisen Streiks aufzurufen, bisher aber keine konkreten Termine genannt.
Streiks gab es zuletzt vor drei Jahren
Warnstreiks an einzelnen Standorten hatte es bei VW zuletzt in der Haustarifrunde 2021 gegeben, flächendeckende Aktionen an allen sechs großen Werken in Westdeutschland zuletzt 2018. Nach Angaben der IG Metall beteiligten sich damals mehr als 50.000 Beschäftigte.
Trotz Sparvorschlägen von Belegschaft und Gewerkschaft in Höhe von 1,5 Milliarden Euro will Autobauer Volkswagen Werke schließen. Auch Kündigungen seien nicht auszuschließen.23.11.2024 | 0:22 min
Was VW fordert
In dem Konflikt geht es um die Bezahlung der rund 120.000 Beschäftigten in den Werken der Volkswagen AG, wo ein eigener Haustarif gilt. VW lehnt bisher jede Erhöhung ab und fordert stattdessen zehn Prozent Lohnkürzung.
- Auch Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen stehen im Raum.
- Die Beschäftigungssicherung wurde aufgekündigt.
- Laut Betriebsrat sind mindestens drei Werke und Zehntausende Arbeitsplätze bedroht.
Dass VW-Werke wohl oder übel schließen müssten, "ist sicher bitter für die Beschäftigten". Dies würde aber zur Wahrheit dazu gehören, so Stephanie Barrett an der Börse. 21.11.2024 | 1:45 min
Nächste Tarifrunde am 9. Dezember
Schon zuvor kündigte VW an, sich auf die Warnstreiks vorzubereiten. "Wir wollen die Auswirkungen des Warnstreiks auf unsere Kundinnen und Kunden, unsere Partner sowie unsere Industrieanlagen so gering wie möglich halten", erklärte ein Konzernsprecher. "Deswegen hat das Unternehmen bereits im Vorfeld gezielt Maßnahmen ergriffen, die eine Notversorgung sicherstellen."
Das Unternehmen setze weiterhin auf den konstruktiven Dialog mit der Arbeitnehmerseite, um eine nachhaltige und gemeinsam getragene Lösung zu erreichen. "Volkswagen respektiert das Recht der Beschäftigten, an einem Warnstreik teilzunehmen", betonte der Konzernsprecher. Am 9. Dezember wollen Vertreter von Arbeitnehmern und Konzern die Tarifverhandlungen fortsetzen.
Bei der vorigen Verhandlungsrunde im November protestierten bereits mehr als 7.000 Beschäftigte vor dem Verhandlungssaal gegen die Sparpläne, damals noch ohne Warnstreiks.
Quelle: ZDF
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Quelle: dpa
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