Stellenabbau bei Thyssenkrupp: IG-Metall-Chefin wütend
Stellenabbau bei Thyssenkrupp:IG-Metall-Chefin fordert Demut und Zuversicht
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Die Krisen in Stahl- und Autoindustrie gingen bisher nur zu Lasten der Beschäftigten, kritisiert IG-Metall-Chefin Christiane Benner. Dabei gebe es doch Pläne zur Neuausrichtung.
Die Unternehmensleitung des Stahlriesen ThyssenKrupp kündigt die Schließung des Werks im Siegerland an. Wenn das „Zukunftskonzept“ umgesetzt wird, wären mehr als 600 Arbeitsplätze davon betroffen.26.11.2024 | 1:50 min
Nach der Ankündigung eines drastischen Stellenabbaus bei der kriselnden Stahltochter des Industriekonzerns Thyssenkrupp fordert die IG Metall Beiträge von Politik und Arbeitgebern zum Erhalt der Branche. Stahl sei eine wichtige Grundstoffindustrie, sagte Gewerkschaftschefin Christiane Benner am Dienstag im ZDF-Morgenmagazin.
Die Krisenbewältigung dürfe nicht einseitig zu Lasten der Beschäftigten gehen. Die deutsche Politik etwa müsse für "wettbewerbsfähige Energiekosten" sorgen, Konzernvorstände müssten "Alternativen" entwickeln. Benner verwies dabei insbesondere auf den Aufbau einer klimaneutralen Stahlproduktion im Inland.
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Benner: Brauchen grünen Stahl als Grundstoffindustrie
Sogenannter grüner Stahl bleibe eine wichtige Basis für zahlreiche Produkte von Maschinen bis hin zu Windrädern. "Wir brauchen das als Grundstoffindustrie hier." Die IG Metall verkenne nicht, dass die Lage in der deutschen Stahlbranche aktuell schwierig sei. Die Gewerkschaftsseite aber habe Pläne für eine Neuausrichtung vorgelegt. Benner sagt:
Uns fehlt an der Stelle Demut des Managements und des Vorstands.
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Christiane Benner, IG-Metall-Chefin
Dem Management des Industriekonzerns Thyssenkrupp mangele es zudem an Zuversicht, kritisierte Benner. Gleiches gelte für die ebenfalls kriselnde Automobilindustrie. Auch dort ginge die "Ideenlosigkeit", die Benner den Managern mit Blick auf eine zukunftsfähige Stahlindustrie vorwirft, bisher nur zu Lasten der Beschäftigten: "Und das ist unfair."
IG Metall will Werkschließungen nicht akzeptieren
Die Stahltochter von Thyssenkrupp hatte am Montag angekündigt, bis 2030 insgesamt 11.000 von insgesamt 27.000 Stellen abbauen oder auslagern zu wollen. Ein Standort soll komplett geschlossen und ein weiteres Werk verkauft werden.
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Grund seien Veränderungen auf dem Stahlmarkt. Überkapazitäten und steigende Billigimporte, vor allem aus Asien, belasteten die Wettbewerbsfähigkeit. In den vergangenen Wochen hatten bereits mehrere weitere Großunternehmen den Abbau von Jobs sowie teils Fabrikschließungen angekündigt - darunter die Autobauer VW und Ford sowie der Automobilzulieferer Bosch.
Im Fall von Thyssenkrupp Steel kündigte Benner massiven Widerstand gegen eine Schließung von Standorten an. Dies sei nicht akzeptabel, sagte sie im ZDF. "Die IG Metall wird keine Werkschließungen bei Thyssen akzeptieren."
Quelle: dpa
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