Einigung mit Bahn-Konkurrent:Lokführer: GDL erreicht 35-Stunden-Woche
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Die GDL hat sich bei den Verhandlungen mit einem Bahn-Konkurrenten auf eine 35-Stunden-Woche geeinigt. Die Arbeitszeit soll für Schichtarbeiter schrittweise eingeführt werden.
GDL-Chef Weselsky sieht die Attraktivität der Eisenbahnerberufe durch die Tarifeinigung auf eine 35-Stunden-Woche erhöht. (Archivbild)
Quelle: dpa
Die Lokführergewerkschaft GDL hat sich in Tarifverhandlungen mit einem Konkurrenten der Deutschen Bahn auf eine 35-Stunden-Woche für Schichtarbeiter geeinigt. Unter anderem mit dieser Forderung hatte die Gewerkschaft zuletzt Warnstreiks bei der Bahn begründet, die zu Tausenden Zugausfällen führten.
Wie die GDL am Donnerstag mitteilte, wird die 35-Stunden-Woche für Schichtarbeiter beim Bahnunternehmen Netinera schrittweise ab dem 1. Januar 2025 eingeführt. Die 35-Stunden-Woche wird der Einigung zufolge am 1. Januar 2028 erreicht. GDL-Chef Claus Weselsky erklärte laut einer Mitteilung:
Bahn lehnt Arbeitszeitsenkung in Tarifverhandlungen ab
Netinera Deutschland bestätigte die Einigung. Die Unternehmensgruppe beschäftigt nach eigenen Angaben bundesweit mehr als 1.200 Triebfahrzeugführer und knapp 1.100 Zugbegleiter. Der aktuelle Tarifabschluss findet bei den Gesellschaften Länderbahn, erixx, erixx Holstein, metronom, der Ostdeutschen Eisenbahngesellschaft (ODEG) sowie vlexx Anwendung.
Die Deutsche Bahn weist die Forderung nach einer Arbeitszeitsenkung von 38 auf 35 Stunden pro Woche in ihrem Tarifkonflikt mit der GDL bisher strikt zurück. DB-Personalvorstand Martin Seiler betonte zuletzt, dass er keinen Verhandlungsspielraum sehe und eine Arbeitszeitsenkung unerfüllbar sei.
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GDL droht mit weiteren Bahnstreiks im neuen Jahr
Die GDL hat die Verhandlungen mit der Bahn für gescheitert erklärt. Kommenden Dienstag soll das Ergebnis einer Urabstimmung über unbefristete Streiks verkündet werden. Die Gewerkschaft hatte erklärt, bis einschließlich 7. Januar nicht streiken zu wollen. "Ab dem 8. Januar sollte man mit längeren Arbeitskämpfen rechnen", sagte der Vorsitzende Weselsky der "Augsburger Allgemeinen" (Mittwoch).
"Im Januar wird es nach einer erfolgreichen Urabstimmung längere Streiks geben", bekräftigte der GDL-Chef. "Es bleibt nicht bei weiteren 24-Stunden-Streiks." Zur Frage nach unbefristeten Streiks sagte Weselsky: "Wir sind so verantwortungsbewusst, dass wir nicht auf ewige Zeiten streiken werden."
Neben der Arbeitszeitsenkung haben Netinera und die GDL eine Erhöhung der Entgelte um 420 Euro im Monat in zwei Schritten (1. März und 1. Dezember 2024) vereinbart. Zudem erhalten die Beschäftigten im Februar 1.900 Euro Inflationsausgleichsprämie, die steuer- und abgabenfrei ausgezahlt wird. Die Entgelterhöhungen wurden bei einer Laufzeit von 24 Monaten vereinbart, die Arbeitszeitregelungen haben eine Laufzeit bis Ende 2027.
Quelle: dpa
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