Claus Weselsky, Vorsitzender der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), verspricht ruhige Feiertage für die Bahnfahrer.
Quelle: dpa
Der Chef der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Claus Weselsky, hat Streiks bei der
Deutschen Bahn über die Weihnachtstage ausgeschlossen. Das bestätigte die GDL dem ZDF. "Die GDL hat noch nie über Weihnachten gestreikt und wird es auch dieses Jahr nicht tun", sagte Weselsky der "Leipziger Volkszeitung". "Die Weihnachtszeit ist eine friedliche - und das wird sie auch bleiben." Anfang November hat Weselsky allerdings betont, dass die Garantie nur für die Feiertage selbst gelte und
nicht für die komplette Weihnachtszeit.
In der vergangenen Woche standen von Mittwochabend bis Donnerstagabend bereits
weite Teile des Fern-, Regional- und Güterverkehrs wegen eines Warnstreiks still. Die GDL lässt derzeit ihre Mitglieder über unbefristete Streiks abstimmen - mit einem Ergebnis der Urabstimmung rechnet sie bis kurz vor oder kurz nach Weihnachten. Weitere Warnstreiks seien bis dahin nach wie vor nicht ausgeschlossen, betonte ein Sprecher am Dienstag. Damit die GDL unbefristet streiken kann, müssen sich 75 Prozent der Mitglieder dafür aussprechen.
Für die Bahnkunden bedeutet das mit Blick auf mögliche Streiks:
- bis Weihnachten sind weitere Warnstreiks möglich, die Urabstimmung läuft
- an den Weihnachtsfeiertagen selbst soll nicht gestreikt werden
- nach den Feiertagen sind unbefristete Streiks möglich
Tarifstreik: Knackpunkt Arbeitszeit
Die Positionen im Tarifstreit zwischen der GDL und der Deutschen Bahn liegen weit auseinander: Die Gewerkschaft fordert unter anderem 555 Euro mehr im Monat sowie eine Inflationsausgleichsprämie. Knackpunkt der Verhandlungen ist aber die Forderung nach einer Absenkung der Arbeitszeit von 38 auf 35 Wochenstunden für Schichtarbeiter bei vollem Lohn. Aus Weselskys Sicht kann nur so die Attraktivität dieser Berufe verbessert werden. Am Wochenende argumentierte der Gewerkschaftschef, die Arbeitszeit würde bei einem Abschluss zudem "maßvoll und in Schritten" abgesenkt.
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ruft ihre Mitglieder zu einer Urabstimmung auf. Wann diese stattfinden soll, ist allerdings noch unklar.17.11.2023
Die Bahn lehnt diese Forderung als unerfüllbar ab. Ihr Angebot einer elfprozentigen Entgelterhöhung gilt für eine Laufzeit von 32 Monaten. Sie bietet auch eine Inflationsprämie an.
Quelle: dpa