Chemiekonzern Evonik steht vor Umbau und streicht Stellen
Krise der Chemiebranche:Chemiekonzern Evonik will Stellen streichen
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Evonik wird aufwendig umgebaut, das Unternehmen soll "schlanker und schlagkräftiger" werden. Möglicherweise fallen dadurch Tausende Stellen bei dem Unternehmen weg.
Evonik-Chef Christian Kullmann will sein Geschäft zukünftig verschlanken und auf zwei Säulen stellen.
Quelle: Rolf Vennenbernd/dpa
Evonik-Chef Christian Kullmann will den Essener Chemiekonzern mit dem größten Umbau seiner Geschichte schlanker und schlagkräftiger machen. Rund 7.000 Arbeitsplätze sind von der Neuaufstellung betroffen.
In der neuen Struktur werde Evonik künftig auf zwei Säulen stehen, kündigte Kullmann am Freitag an: die beiden neuen Segmente "Custom Solutions" und "Advanced Technologies".
Kullmann tritt zudem auf die Kostenbremse, rund 2.000 Stellen fallen dadurch bis 2026 wie angekündigt weg. Geschäfte mit rund 3.600 Beschäftigten an den Standorten Marl und Wesseling sollen zudem abgetrennt werden.
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Konzern gibt rund 7.000 Stellen ab
Insgesamt und inklusive bereits laufender Verkaufsprogramme könnte Evonik damit rund 7.000 der derzeit etwa 32.000 Stellen abgeben. Betriebsbedingte Kündigungen sind bei dem Essener Konzern in Deutschland bis 2032 ausgeschlossen.
Der Umbau wirkt sich auch auf den Vorstand des Unternehmens aus - und das Management. Die beiden neuen Business Lines übernehmen im Vorstand die Amerikanerin Lauren Kjeldsen und die Französin Claudine Mollenkopf. Der ehemalige BASF-Manager und Evonik-Vorstand Harald Schwager wird dagegen ebenso wie sein Kollege Johann-Caspar Gammelin ausscheiden.
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Komplette Führungsebene wird gestrichen
Kullmann will zudem eine komplette Führungsebene im operativen Geschäft streichen. Rund 500 Stellen im Management sollen wegfallen, weitere 1.000 Führungskräfte sollen bis Ende 2027 neue Aufgaben erhalten, kündigte der Manager an.
Die Geschäfte in der neuen Sparte "Custom Solutions" (deutsch etwa: Kundenlösungen) sieht Evonik eher in Nischenmärkten mit spezifischen Produkten für die Kunden. Dazu zählen etwa Zusätze für Lacke und Beschichtungen sowie Produkte für die Kosmetik- und Pharmaindustrie.
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Die Sparte "Advanced Technologies" (deutsch etwa: fortgeschrittene Technologien) soll sich im Wettbewerb vor allem durch vergleichsweise niedrige Kosten behaupten. Gebündelt sind hier etwa Hochleistungskunststoffe und die Chemikalie Wasserstoffperoxid. Beide Sparten erzielen jeweils einen Jahresumsatz von rund sechs Milliarden Euro.
Chemieindustrie in der Krise
Die Chemieindustrie in Deutschland befindet sich in der Krise, die Hoffnung auf eine Belebung in diesem Jahr hat die Branche aufgegeben. Laut Markus Steilemann, Chef des Verbands der Chemischen Industrie (VCI), ist die Produktion der Branche "trotz aller Anstrengungen" seit 2018 um 16 Prozent zurückgegangen.
Als Konsequenz seien erste Anlagen bereits dauerhaft geschlossen worden. Gleichzeitig hätte Deutschland es selbst in der Hand, betont Steilemann: "Mit einem neuen Mindset, mit Zusammenhalt und Ausdauer können wir dynamischer, offensiver und pragmatischer werden."
Quelle: ZDF
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