Kryptowährung: Wieder ein Bitcoin-Hype: Was dahinter steckt

    Kryptowährung im Höhenrausch :Wieder ein Bitcoin-Hype: Was dahinter steckt

    Klaus Weber - HR Wirtschaft - Börse/Finanzen
    von Klaus Weber
    |

    Der Bitcoin steht vor neuen Rekordkursen. Ist der Rummel um die Digitalwährung diesmal gerechtfertigt - oder ist der nächste Absturz wieder nur eine Frage der Zeit?

    Bitcoin Münze
    Der Bitcoin hat zum Wochenstart seine Rally fortgesetzt. (Symbolbild)
    Quelle: Ina Fassbender/dpa

    Bisher war auf den Bitcoin immer Verlass. Nach Rekordkursen folgte in schöner Regelmäßigkeit der brutale Absturz. Wieder einmal befinden wir uns in einer solchen Phase, in der es nur steil nach oben zu gehen scheint.
    Gerne wird dann darüber schwadroniert, dass der Bitcoin jetzt tatsächlich "erwachsen" geworden sei. Soll ausdrücken: Die Kryptowährung sei nun auf Augenhöhe mit anderen Anlageformen wie Gold oder Aktien.
    Bitcoin-Kurs

    ZDFheute Infografik

    Ein Klick für den Datenschutz
    Für die Darstellung von ZDFheute Infografiken nutzen wir die Software von Datawrapper. Erst wenn Sie hier klicken, werden die Grafiken nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Datawrapper übertragen. Über den Datenschutz von Datawrapper können Sie sich auf der Seite des Anbieters informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
    Aber stimmt das diesmal wirklich? Oder ist der nächste Absturz wieder nur eine Frage der Zeit?

    Was steckt hinter dem Kursanstieg?

    Beim Bitcoin gibt es in jüngster Vergangenheit tatsächlich ein paar Faktoren, die einen Unterschied zu den Boom-Phasen davor darstellen. Zunächst einmal wurden in den USA spezielle Bitcoin-Fonds für den Markt zugelassen. Diese wurden im Januar von der US-Börsenaufsicht SEC genehmigt.
    Das Neue daran: Anlegern wird ermöglicht, in Bitcoin zu investieren, ohne die Digitalwährung selbst direkt erwerben oder verwahren zu müssen. Bisher war es viel umständlicher, Bitcoin zu kaufen - denn man musste erst einmal eine Bitcoin-Wallet, eine Art digitales Portemonnaie, einrichten. Dies fällt bei Fonds weg, weil der Anbieter nun die Verwahrung und damit auch das Risiko übernimmt.
    Bitcoin CC
    Wer Bitcoins, eine digitale Währung, senden und empfangen will, braucht eine "Wallet", eine digitale Geldbörse. Jede Wallet hat einen privaten Schlüssel in Form eines Zahlencodes.30.11.2020 | 0:29 min
    Viele Experten sehen darin einen Ritterschlag für die virtuelle Währung und glauben deshalb an eine stetig steigende Nachfrage. Bitcoin-Experte Timo Emden sieht es so:

    Der Bitcoin ist spätestens durch die erstmalige Zulassung von Bitcoin-Spot-ETFs in den USA hoffähig geworden, was Akzeptanz und somit auch nicht zuletzt Vertrauen schafft.

    Bitcoin-Experte Timo Emden

    Mehr Normalität im Bitcoin-Handel

    Zudem scheint tatsächlich ein Stück Normalität im Handel mit Bitcoins eingetreten zu sein. Abzulesen unter anderem an deutlich weniger Rummel in den sozialen Netzwerken.
    Timo Emden bestätigt: "Von einer Euphorie wie im November 2021 kann bis dato nicht die Rede sein. Auch die ganz großen Kursverwerfungen sind bislang ausgeblieben."

    Im Markt tummeln sich offensichtlich weniger kurzfristige Spekulanten, welche auf schnelle Gewinne aus sind.

    Bitcoin-Experte Timo Emden

    Valerie Haller
    Wie erwartet hat die US-Börsenaufsicht SEC die ersten börsengehandelten Bitcoin-Fonds, also ETFs, genehmigt. Nun wird mit erhöhter Nachfrage gerechnet. Valerie Haller berichtet. 11.01.2024 | 0:59 min

    "Bitcoin-Halving" steht an

    Zudem profitiert der Bitcoin aktuell von einem zweiten großen Kurstreiber-Effekt. Dieser nennt sich "Halving". Zu Deutsch: Halbierung. Um diesen komplizierten Vorgang leichter zu erklären, wurde der Begriff des Bitcoin-"Schürfens" erfunden. Und diejenigen, die Bitcoins schürfen, heißen "Miner". Ab etwa April werden von den "Minern" nur noch etwa halb so viel Coins wie bisher "geschürft".
    Dieser Prozess des "Halvings" sorgt dafür, dass weniger neue Bitcoins in Umlauf gelangen, was eine Verknappung fördert und eine Entwertung verhindert.
    Wirtschafts Weisen - Kryptowährung
    Blockchain. Krypto. Wallet. Wenn Sie das noch nie gehört haben, werden Sie sehr wahrscheinlich noch keinen Bitcoin besitzen. Doch diese und andere sogenannte Kryptowährungen haben einen regelrecht schwindelerregenden Wachstum hinter sich.20.01.2022 | 14:06 min
    Nicht ganz einfach zu verstehen, aber merken muss man sich eigentlich nur, dass auch dieser Prozess einfach nur nach den Prinzipien der Marktwirtschaft funktioniert. Weniger Angebot, gepaart mit einer weiterhin hohen Nachfrage etwa durch die Fonds, könnte einen sogenannten Angebotsschock verursachen. Die Folge: Der Kurs könnte in kurzer Zeit stark ansteigen.

    Absturz-Szenario könnte doch wieder in Sicht sein

    Genau hierin liegt eine der größten Gefahren für den Bitcoin. Je näher dieses Ereignis rückt, desto nervöser könnte der Handel mit der Kryptowährung doch wieder werden. Auch Timo Emden sieht dem "Halving" mit gemischten Gefühlen entgegen. Die anziehenden Preisniveaus seien "Lockmittel für kurzfristig agierende Spekulanten", denn unter ihnen schwinge "die subtile Angst mit, die Rally verpassen zu können". Das Heißlauf-Absturz-Szenario könnte also doch wieder in Sicht sein.
    Festzuhalten bleibt deshalb: Die großen institutionellen Anleger haben dem Bitcoin-Markt zwar zu deutlich mehr Seriosität verholfen - doch die große Spekulation um die Kryptowährung ist noch lange nicht verschwunden. Der Bitcoin bleibt immer noch eine hochriskante Geldanlage.

    Bitcoin und Co.
    :Trotz Skandalen - Kryptobranche im Aufwind

    Zum Jahresbeginn knackt der Bitcoin die 45.000 Dollar-Marke. Die Branche erholt sich damit weiter von ihrem Tiefpunkt vor einem Jahr. Die Hoffnungen für 2024 sind groß.
    von Gregor Lischka
    Bitcoin

    Mehr zu Bitcoin und Blockchain