Bitcoin und Co.: Trotz Skandalen - Kryptobranche im Aufwind

    Bitcoin und Co.:Trotz Skandalen - Kryptobranche im Aufwind

    von Gregor Lischka
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    Zum Jahresbeginn knackt der Bitcoin die 45.000 Dollar-Marke. Die Branche erholt sich damit weiter von ihrem Tiefpunkt vor einem Jahr. Die Hoffnungen für 2024 sind groß.

    Bitcoin
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    Quelle: Reuters

    Vor einem Jahr lag die Kryptobranche am Boden. Der Bitcoin, die mit Abstand wichtigste Kryptoanlage der Welt, war über Monate hinweg im Wert auf rund 17.000 US-Dollar gefallen. Die Kryptobörse FTX war gerade des milliardenschweren Betrugs überführt worden.

    Skandale hielten die Branche in Atem

    Die Skandale ebbten auch im Laufe des Jahres 2023 nicht ab: Binance, die weltweit größte Handelsplattform für Krypto-Assets, gab im November gegenüber US-Behörden zu, Geldwäsche zur Terrorismusfinanzierung nicht ausreichend verhindert zu haben und zahlte eine Milliardenstrafe. Ihr CEO, der einstige Branchen-Guru Changpeng Zhao, musste zurücktreten.
    Andere Krypto-Unternehmer wie Do Kwon und Alex Mashinsky wurden im Laufe des vergangenen Jahres verhaftet. Auch in 2023 fiel das Wort "Krypto" oft in einem Atemzug mit "Korruption" und "Kriminalität".
    "Umso erstaunlicher ist der Aufstieg des Bitcoins, der seinen Wert innerhalb eines Jahres um rund 160 Prozent gesteigert hat", so fasst es der zertifizierte Blockchain-Analyst und Branchenexperte Timo Emden zusammen.
    Der Bitcoin-Kurs zeigt seit seinem Tief vor gut einem Jahr konstant nach oben und kletterte zum Jahresbeginn erstmals seit fast zwei Jahren wieder über die Marke von 45.000 US-Dollar. Auch Ether zum Beispiel, der nach Marktgröße zweitwichtigste Krypto-Asset der Welt, konnte sich innerhalb des letzten Jahres im Wert fast verdoppeln.

    Mögliche Zinssenkungen beflügeln Bitcoin und Co.

    Ein Grund für den erstaunlichen Aufstieg der Kryptoanlagen: Die Angst davor, dass die Behörden nach den diversen Skandalen die Branche repressiv regulieren, verflüchtigte sich. Mit ihrem strikten Anti-Krypto-Kurs scheiterten US-Behörden im vergangenen Jahr in mehreren Fällen vor Gericht. In der EU erhielt die Branche ein Regelwerk, das für mehr Rechtssicherheit und Verbraucherschutz sorgen und gleichzeitig unternehmerische Freiheiten gewähren soll.
    Gleichzeitig stieg die Nachfrage nach Krypto-Assets. Denn: Viele Anleger spekulieren darauf, dass die Notenbanken die Leitzinsen bald wieder senken könnten. Wer mit seinem Geld dann noch weiter hohe Renditen an den Finanzmärkten erzielen will, der muss es wieder mehr in risikobehaftetere Anlagen investieren - wie zum Beispiel die hochriskanten Krypto-Assets.
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    Spekulationen um Bitcoin-ETF heizen Kurs an

    "Aktuell ruhen viele Hoffnungen der Krypto-Anleger auf möglichen Zinssenkungen, aber auch die Diskussionen um einen Bitcoin-Spot-ETF fungieren als Dauerbrenner am Markt", gibt der zertifizierte Blockchain-Experte und Branchenanalyst Timo Emden zu Bedenken. BlackRock, immerhin der größte Vermögensverwalter der Welt, plant für 2024 die Einführung eines Bitcoin-Spot-ETFs. Also eines Fonds, über den dann sowohl große Investorengruppen wie auch kleine Privatanleger erstmals auf einfach zugängliche Art und Weise in Bitcoin investieren könnten:
    "Ein Bitcoin-Spot-ETF würde die Tür öffnen in den Mainstream," lautet die Einschätzung von Emden.

    Bitcoin und Co würden salonfähig werden.

    Branchenexperte Timo Emden

    Diese Aussicht beflügelt den Bitcoin-Kurs bereits seit mehreren Monaten. Und: Der Schritt raus aus der Schmuddelecke rein in den Mainstream der Finanzwelt könnte mittelfristig auch einen Durchbruch für weitere Produkte auf Krypto-Basis bedeuten.

    Risiken bleiben bestehen

    Aber egal, ob Krypto-Assets tatsächlich den Weg in den Mainstream der Finanzwelt finden oder nicht: Die Risiken für Anlegerinnen und Anleger bleiben hoch. Branchenexperte Emden fürchtet sogar, dass einige Anlegerinnen und Anleger die Risiken, die mit diesen hochspekulativen Anlageprodukten verbunden sind, dann eher unterschätzen könnten. Die Branche mag sich zwar aktuell im Aufwind befinden, unbedachte Anleger könnten aber umso tiefer fallen.
    Montage: Harald Lesch in Bankenstraße
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