US-Börsenaufsicht sagt "Ja" zu Bitcoin-Indexfonds

    FAQ

    Historische Entscheidung:US-Börsenaufsicht: "Ja" zu Bitcoin-Indexfonds

    Schaltgespräch mit Stephanie barrett am 10.03.2022
    von Stephanie Barrett
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    Nach einer Hacker-Attacke hat die US-Börsenaufsicht nun offiziell einem Indexfonds (ETF) auf den Bitcoin ihren Segen erteilt. Was das bedeutet - die wichtigsten Infos im Überblick.

    Valerie Haller
    Wie erwartet hat die US-Börsenaufsicht SEC die ersten börsengehandelten Bitcoin-Fonds, also ETFs, genehmigt. Nun wird mit erhöhter Nachfrage gerechnet. Valerie Haller berichtet. 11.01.2024 | 0:59 min
    Die US-Börsenaufsicht hat heute nun offiziell einem Indexfonds (ETF) auf den Bitcoin ihren Segen erteilt. In der Nacht zuvor hatte sich noch ein Unbekannter kurzzeitig Zugang zum Konto der Aufsichtsbehörde verschafft und die gefälschte Nachricht gepostet, die Behörde habe börsengehandelte Fonds für Bitcoin genehmigt. Die SEC teilte daraufhin mit, die Entscheidung stehe noch aus.
    Nun die seit Monaten in der Krypto-Industrie erhoffte echte Entscheidung der US-Finanzaufsichtsbehörde.
    Frank Bethmann
    Die Entscheidung der amerikanische Börsenaufsicht, ob Bitcoins auch als ETFs gehandelt werden dürfen, wurde von einem Hackerangriff überschattet. Frank Bethmann berichtet. 10.01.2024 | 1:05 min

    Wer hat die Zulassung von börsengehandelten Fonds für Bitcoin beantragt?

    Mehrere Anbieter hatten die Zulassung solcher Fonds beantragt - darunter der weltgrößte Vermögensverwalter BlackRock. Die Frist zur Entscheidung über zumindest einen der Anträge ist am 10. Januar abgelaufen.
    Wirtschafts Weisen - Kryptowährung
    Blockchain. Krypto. Wallet. Wenn Sie das noch nie gehört haben, werden Sie sehr wahrscheinlich noch keinen Bitcoin besitzen. Doch diese und andere sogenannte Kryptowährungen haben einen regelrecht schwindelerregenden Wachstum hinter sich.20.01.2022 | 14:06 min

    Was bedeutet die Entscheidung der US-Börsenaufsicht SEC für Anleger?

    Die Genehmigung ist ein absoluter Meilenstein in der Geschichte des Bitcoin. Der Ritterschlag der amerikanischen Aufsichtsbehörde erleichtert für Anleger den Zugang zu Bitcoin. Bislang war es kompliziert, Bitcoin selbst zu kaufen und in einer sogenannten Bitcoin-Wallet zu verwahren.





    Künftig stehen hinter dem Bitcoin-ETF regulierte Anbieter wie der größte Vermögensverwalter Blackrock oder JP Morgan. Die können zwar keine Garantie auf die Perfomance leisten, doch immerhin ist das Geld in sicheren Händen und bieten mehr Sicherheit als unregulierte Kryptobörsen.
    Auf einen Schlag könnte die Anlageklasse Bitcoin also zugänglicher und attraktiver für die breite Öffentlichkeit werden.
    Krypto-Analyst Timo Emden von Emden-Research glaubt, das "grüne Licht der US-Finanzaufsicht" schaffe Vertrauen und bilde "eine Brücke zwischen dem traditionellen Finanzmarkt und der Kryptowelt". Er betont:

    Die Entscheidung ist das Signal: Der Bitcoin ist gekommen, um zu bleiben – das Schmuddel-Image wird aufpoliert.

    Timo Emden, Krypto-Analyst (Emden-Research)

    Seit Monaten trieben die Spekulationen auf eine Zulassung den Bitcoin-Kurs in neue Höhen. Allein seit Mitte Oktober gewann die Kryptowährung in der Spitze über 70 Prozent an Wert. Zwischenzeitlich kostete der Bitcoin 47.000 US-Dollar.
    Bitcoin-Kurs

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    Laut Experte Emden ist der "Segen der SEC auch ein Vertrauensbonus und könnte starke Signalwirkung entfalten". Andere Staaten, so Emden weiter, könnten "mit Finanzprodukten auf Bitcoin-Basis nachziehen".

    Noch sind in Deutschland ETF zwar aus einem Vermögensbestandteil nicht erlaubt, künftig wäre aber ein ETF etwa aus Bitcoin plus Coinbase-Aktie denkbar.

    Timo Emden, Krypto-Analyst

    Welche Risiken bestehen für den Anleger?

    Der Bitcoin bleibt auch als offizieller Indexfonds ein hochspekulatives Anlageprodukt für Anleger mit starken Nerven. Denn auch in Zukunft sind starke Schwankungen nicht auszuschließen: Da muss man unter Umständen auch mal einen Wertverlust von 20 Prozent aushalten – und zwar an einem Tag. Dennoch scheint vielen Anlegern derzeit der Einstieg bei Bitcoin verlockend.
    Da die maximale Anzahl auf 21 Millionen Bitcoin begrenzt ist, werden über die Zeit immer weniger Bitcoins neu geschaffen. Die limitierte Stückzahl stößt daher künftig auf eine hohe Nachfrage, die durch die zugelassenen ETFs verstärkt wird. Das dürfte zunächst für einen längeren Zeitraum zu höheren Bitcoin-Kursen führen - allerdings unter starken Schwankungen.
    Experte Emden warnt daher: "Die Bitcoin- Rallye dauert bereits ein Jahr – in dieser Zeit legte die Kryptowährung um 170 Prozent zu". Bitcoin sei "nicht der heilige Gral". Regulierungsfragen seien nach wie vor nicht ausreichend geklärt. Emden betont weiter:

    So bleibt Bitcoin ein hochspekulatives Investment. Anleger müssen sich immer bewusst sein, dass auch ein Totalverlust möglich ist.

    Timo Emden, Krypto-Analyst

    Stephanie Barrett ist Redakteurin in der ZDF Hauptredaktion WIRSSUM/Team Wirtschaft und Finanzen.

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