Angesichts des Streiks der Lokführer bei der Deutschen Bahn mehren sich die Forderungen nach Änderungen beim Streikrecht. Der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands BDA, Steffen Kampeter, sagt im Deutschlandfunk, "wir brauchen Spielregeln für faire, nicht das ganze Land in Geiselhaft nehmende Arbeitskämpfe". Er habe den Eindruck, dass Streik nicht mehr das letzte Mittel im Arbeitskonflikt sei, sondern das "erste Mittel". Es "macht doch keinen Sinn", dass bei einem Konflikt innerhalb eines Unternehmens Beschäftigte anderer Firmen nicht zu ihrem Betrieb kämen, sagt Kampeter weiter.
Auch der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Reinhard Houben, schlägt "neue gesetzliche Regelungen" vor. So müsse es "Regelungen zum Schlichtungsrecht" geben, die dann greifen sollten, wenn Tarifvertragsparteien sich nicht auf entsprechende Verfahren einigen könnten. Warnstreiks dürften nur eine "zeitliche, räumliche und von den Folgen begrenzte Ausnahmeentscheidung" sein. Eine Friedenspflicht müsse gesetzlich verankert werden.