Nach Ende des Bahnstreiks:Fernverkehr rollt fast wieder nach Plan
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Die Züge rollen wieder, nachdem die Lokführergewerkschaft GDL ihren Streik im Personenverkehr vorzeitig beendet hat. Neue Gespräche mit der Bahn starten kommende Woche.
Nach dem vorzeitigen Ende des GDL-Streiks normalisiert sich der Zugverkehr langsam wieder. Bahn und GDL hatten in nächtlichen Gesprächen vereinbart, ihre Verhandlungen wieder aufzunehmen. 29.01.2024 | 1:58 min
Die Lokführergewerkschaft GDL hat ihren Streik im Personenverkehr am frühen Montagmorgen vorzeitig beendet. Nach Angaben der Deutschen Bahn normalisiert sich der Fernverkehr langsam wieder.
"Die Fahrgäste im Fernverkehr konnten heute morgen weitestgehend nach dem gewohnten Fahrplan wieder starten", sagte Bahnsprecherin Anja Bröker in Berlin. Die Zugbindung von Tickets bleibe auch am Montag aufgehoben. Im Regionalverkehr und bei den S-Bahnen komme es noch zu regional unterschiedlich starken Einschränkungen im Laufe des Tages.
Bahnsprecherin Bröker zeigte sich über die Gespräche mit der GDL erleichtert, die ein Ende des eigentlich bis Montagabend geplanten Streiks in der Nacht möglich gemacht hätten.
Neue Tarifgespräche starten kommende Woche
Beide Seiten wollen ab 5. Februar die Verhandlungen wieder aufnehmen. Die Gespräche sollen unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Bis einschließlich 3. März gilt eine Friedenspflicht - neue Streiks sind damit aktuell kein Thema.
Beide Seiten gaben an, dass das Ziel ein Tarifabschluss Anfang März sei. Bahnsprecherin Bröker sagte:
Der mehrtägige Bahnstreik ist vorbei. Nun haben GDL und Bahn vereinbart, vom 5. Februar bis 3. März "vertraulich miteinander zu sprechen", so ZDF-Reporter Markus Wolsiffer.29.01.2024 | 1:04 min
Der am vergangenen Dienstag gestartete Streik war der dritte im Tarifkonflikt mit der GDL und wäre der längste in der 30-jährigen Geschichte der Bahn gewesen. Allerdings war der Druck auf die Gewerkschaft von verschiedenen Seiten gewachsen, auch angesichts der Wirtschaftskrise wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
Arbeitszeitverkürzung großer Streitpunkt
Diesen hatte die GDL Ende November verlassen, da ihr die Angebote des Konzerns nicht ausreichten. Dabei ging es vor allem um die Reduzierung der Arbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Wochenstunden bei vollem Lohnausgleich.
Zudem pocht die GDL darauf, auch für Mitarbeiter im Netz - etwa in Stellwerken - zu verhandeln. Die Bahn hatte dies abgelehnt, da die GDL nach ihrer Auffassung hier in keinem Bahn-Teilbetrieb eine Mehrheit der Gewerkschaftsmitglieder hat, mit der ein Vertrag in Kraft gesetzt wird. Die konkurrierende und größere EVG ist hier stärker.
Weselsky: Bahn bereit zu Gesprächen über alle Forderungen
Laut GDL-Chef Claus Weselsky will die Bahn nun über sämtliche Forderungen der Gewerkschaft sprechen. Er sehe auch Bereitschaft, über einen Tarifvertrag für die Infrastruktursparte zu verhandeln.
Diese Frage, betonte die Bahn, brauche weitere Erörterungen in den Verhandlungen. Die Bahn sei indes bereit, über Modelle zur Arbeitszeitverkürzung für Schichtarbeiter zu verhandeln. Im März zahle sie zudem vorab eine Inflationsausgleichsprämie von 1.500 Euro.
Der Streik der GDL ist teuer. Laut Bahn kostet jeder Streiktag 25 Millionen Euro. Der gesamtwirtschaftliche Schaden ist weitaus höher.
25.01.2024 | 1:34 min
Für den Fall, dass eine der beiden Seiten den Bedarf anmelde, würden zwei Moderatoren zur Unterstützung der Verhandlungen hinzugezogen, teilte die Bahn mit.
Bahn will Laufzeit von 32 Monaten
Sie hatte zuletzt angeboten, die Löhne ab August um 4,8 Prozent und ab April 2025 um 5,0 Prozent anzuheben. Außerdem könnten insgesamt 2.850 Euro Inflationsausgleichsprämie fließen. Auch eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit um eine Stunde sei möglich.
Ein neuer Tarifvertrag soll für 32 Monate gelten. Neben der Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden hatte die GDL 555 Euro monatlich mehr verlangt. Außerdem wird unter anderem einmalig eine steuerfreie Inflationsprämie von 3.000 Euro gefordert. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen.
Quelle: Reuters, dpa, AFP
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