Gamescom: Spielebranche fordert mehr staatliche Förderung
Start der Gamescom 2023:Spielebranche fordert Erhöhung der Förderung
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Zur Gamescom in Köln werden bis zum Wochenende hunderttausende Besucher erwartet. Trotzdem bangt die Branche, denn die Ampel-Regierung will die Fördermittel stark kürzen.
Nach eigenen Angaben ist die Gamescom in Köln das größte Konsolen- und Computergames-Event der Welt. Am ersten Messetag traditionell nur geöffnet für Fachbesucher, bis zum Sonntag dann für jedermann.23.08.2023 | 2:30 min
Zum Start der Computerspiel-Messe Gamescom muss die heimische Branche weiter um Fördergeld bangen. Denn nach einem Vorschlag des Bundeswirtschaftsministeriums sollen im kommenden Jahr nur 48,7 Millionen Euro an Games-Firmen fließen, und damit weniger als die 2023 vergebenen 70 Millionen.
Die bisher für 2024 veranschlagten Mittel reichten laut Games-Branchenverband wohl nur aus, um Ansprüche aus bereits genehmigten Anträgen zu bedienen - neue Förderanträge wären kommendes Jahr nicht möglich.
Branchenverband fordert Erhöhung der Fördermittel
Der Branchenverband Game hält 125 Millionen Euro für nötig, um die Nachfragen der Firmen zu decken. Bundespolitiker reagieren nun aber zurückhaltend auf die Forderung nach mehr Geld, so wie der games-politische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Reinhard Houben:
Wir können nur mehr Geld ausgeben, wenn in anderen Bereichen des Haushalts des Bundeswirtschaftsministeriums gekürzt wird.
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Reinhard Houben, gamespolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion
Möglicherweise würden aber noch Extra-Finanzmittel frei, sollte die Steuerschätzung im November positiv ausfallen, so Houben.
Umsatz nur zu vier Prozent mit Games aus Deutschland
Die Branche für Computer- und Videospiele hat ein starkes Wachstum hinter sich, weil die Menschen in Corona-Zeiten viel Zeit zu Hause verbrachten und in virtuelle Gaming-Welten eintauchten.
Allerdings sind nur etwa vier Prozent des Umsatzes, den die Branche mit Spielen und Hardware erzielt, auf heimische Entwicklungen zurückzuführen.
Wir müssen daran arbeiten, dass Deutschland nicht nur ein großer Vertriebsmarkt für Computerspiele ist, sondern auch als Entwicklungs- und Produktionsstandort eine größere Rolle spielt.
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Reinhard Houben, gamespolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion
Allerdings seien Subventionen hierfür kein Allheilmittel in einer Kreativbranche. "Nur Geld löst keine Ideen für eine gute Geschichte aus, die in einem Computerspiel erzählt wird."
Fördermittel waren in Vorjahren frühzeitig ausgeschöpft
Auch der Grünen-Bundestagsabgeordnete Maik Außendorf und die SPD-Politikerin Anna Kassautzki bleiben bei der Frage nach einer Erhöhung der bisher angedachten Fördermittel für 2024 vage. Ein Evaluationsbericht zum Förderprogramm werde zeitnah folgen, so Kassautzki, "damit wir klären können, wo nachgesteuert werden muss".
Gerade für Menschen mit Beeinträchtigungen bietet das Internet die Chance, sich uneingeschränkt zu bewegen und sozial teilzuhaben. Was kann Gaming, was die reale Welt nicht kann?
von Susanne Gentsch
Dass es 2022 und 2023 vorzeitige Antragsstopps gegeben hat, weil die Budgets erschöpft waren und dadurch einige Firmen leer ausgingen, sehen Kassautzki und Außendorf kritisch.
Ein breiter Förderansatz nach dem Windhundprinzip bei begrenzten finanziellen Mitteln führt zu einer Unsicherheit der Projektförderung insgesamt
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Maik Außendorf, Sprecher für Digitalpolitik, B'90/Die Grünen
"Wir müssen hier für langfristige Planungssicherheit sorgen", ergänzt Außendorf (Grüne).
Games-Branche fordert Steuererleichterungen
Die Games-Wirtschaft setzt sich nicht nur für Fördergelder ein, sondern auch für Steuererleichterungen. Diesen Aspekt bewertet der Liberale Houben positiv: Entwicklungskosten steuerlich anzurechnen und dadurch die Steuerlast einer Firma zu reduzieren, wäre "eine direkte und schnelle Art der Förderung" und eine Diskussion im Bundestag wert.
Der Grüne Außendorf sieht Steuererleichterungen für die Branche hingegen kritisch, weil dann qualitative Förderkriterien fehlten.
Gamescom ab Donnerstag für Publikum geöffnet
Am Dienstagabend wird in Köln die Gamescom mit einer Bühnenshow eröffnet, es ist die weltweit größte Messe für Computerspiele und Videospiele. Am Mittwoch sind dann Journalisten, Fachpublikum und einige Spielefans zugelassen, von Donnerstag bis Sonntag darf dann das breite Publikum rein. Der Andrang dürfte groß sein, für Samstag ist die Messe bereits ausverkauft.
Das Angebot ist so groß wie noch nie, die Zahl der Aussteller hat sich von 1.135 auf 1.227 aus 63 Staaten erhöht und die Ausstellungsfläche um 10.000 auf 230.000 Quadratmeter vergrößert.
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