Gekürzte Bundesfördermittel: Game-Verband warnt vor Risiken
Gekürzte Bundesfördermittel:Game-Verband warnt: Aufholjagd wird abgewürgt
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Der Games-Branchenverband warnt wegen geplanter Kürzungen bei den Fördergeldern vor den Risiken für den deutschen Standort. Die Förderpolitik der Ampel sei "Gift für den Standort".
Das Bundeswirtschaftsministerium hat aufgrund hoher Nachfrage einen Förderantragsstopp im Games-Bereich verhängt. (Archivbild)
Quelle: dpa
Deutschlands Games-Branche droht nach Einschätzung des Verbands game ins Hintertreffen zu geraten, sollte der Bund seinen Sparkurs bei der Förderung fortsetzen.
"Zu anderen Standorten der Welt befinden wir uns in einer Aufholjagd, die droht von der Regierung nun wieder abgewürgt zu werden", sagte Felix Falk vom Branchenverband game in Köln, wo in der kommenden Woche mit der Gamescom die weltgrößte Computer- und Videospielemesse stattfindet (23. bis 27. August).
Förderbetrag soll im kommenden Jahr deutlich sinken
Nach einer Testphase hatte die Games-Förderung Ende 2020 mit einem Jahresvolumen von 50 Millionen Euro richtig angefangen, im Herbst 2022 stieg dieser Betrag aufgrund einer Entscheidung des Bundestages auf 70 Millionen Euro.
Im Mai 2023 verhängte das Bundeswirtschaftsministerium dann aber aufgrund hoher Nachfrage einen Förderantragsstopp. Dem Haushaltsentwurf der Bundesregierung zufolge soll der Förderbetrag im kommenden Jahr auf 48,7 Millionen Euro fallen.
Staaten wie Kanada, Frankreich oder Großbritannien täten schon seit Jahren viel, damit sich ein möglichst großer Teil der Wachstumsbranche bei ihnen ansiedele. So eine Entschlossenheit für vergleichbare Standortbedingungen ließe die Bundesregierung hingegen vermissen.
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Falk: Ein schlechtes Signal an die weltweite Branche
Dass der Bund ausgerechnet jetzt das Förderbudget kürze, sei ein schlechtes Signal an die weltweite Branche. Dadurch entstehe Unsicherheit, wie ernst es Deutschland meine mit der Wettbewerbsfähigkeit für Games.
Falk plädiert außerdem dafür, zusätzlich zu den Fördermitteln eine steuerliche Games-Förderung zu ermöglichen: Entwicklungskosten sollten steuerlich anrechenbar werden, wodurch Investitionen in deutsche Standorte attraktiver würden. In Großbritannien und Frankreich sei dies seit langem möglich.
Game-Verband: Deutschland mit großem Potenzial
In Deutschlands Games-Branche arbeiten nach Verbandsangaben rund 12.000 Menschen. In Kanada, dessen Bevölkerungszahl nur etwa halb so groß ist wie die deutsche, sind es hingegen etwa dreimal so viele.
Seit 2020 sei die Anzahl der Games-Unternehmen um knapp die Hälfte auf 908 gestiegen. "Das zeigt beeindruckend, dass die Richtung stimmt. Wir dürfen als Deutschland jetzt nur nicht nachlassen."
Über die Hälfte der Deutschen spielt Computer- und Videospiele. Der Erfolgsdruck in der Branche ist enorm. Expertin Breitlauch über die Zukunft des Gaming-Standorts Deutschland.