Hafenstrategie: Bund will Häfen stärken und schützen
Nationale Hafenstrategie:Bund will Häfen fit machen und mehr schützen
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Ein Kursbuch mit 140 Maßnahmen: Der Bund will mit einer Hafenstrategie die Wettbewerbsfähigkeit der Häfen stärken. Investitionen aus Drittstaaten sollen strenger geprüft werden.
Die Bundesregierung will die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Häfen stärken. Doch wie die 140 Maßnahmen der „Hafenstrategie“ finanzieren werden sollen, ist noch unklar.20.03.2024 | 2:34 min
Die Bundesregierung will die deutschen Häfen als Rückgrat der Wirtschaft stärken und besser sichern. Dafür beschloss das Bundeskabinett die sogenannte "Nationale Hafenstrategie".
Ein "Kursbuch mit knapp 140 konkreten Maßnahmen" soll "Lösungswege für die drängendsten Herausforderungen der Häfen aufzeigen", wie Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) erklärte.
Das Ziel: Klimaneutral, digital und besser geschützt
Die 20 See- und rund 100 öffentlichen deutschen Binnenhäfen hätten als Knotenpunkte der Lieferketten eine "sehr hohe wirtschaftliche und strategische Bedeutung", heißt es in dem Papier. Eine zunehmend nachhaltige Ausrichtung sei dabei "unverzichtbar", der Erfolg der Häfen von dauerhaft höchster Priorität. Einige der zentralen Punkte:
Die deutschen Häfen sollen bis 2045 klimaneutral sein
Durch die teilweise Einstufung als kritische Infrastruktur sollen auch Investitionen aus Drittstaaten in deutsche Häfen besser überprüft werden können
Die digitale Transformation der Häfen soll vorangetrieben werden
Es müsse auch um einen EU-weiten Blick geben, heißt es in dem Papier: "Es ist auch eine enge europäische Koordinierung im Hinblick auf die Sicherung der europäischen Hafeninfrastruktur vorzunehmen."
Neben den Maßnahmen werden in der Hafenstrategie auch Zeitplan und Zuständigkeiten genannt, die umstrittene Frage der Kostenverteilung bleibt aber offen.
Hafenverbände kritisieren fehlende Finanzierung
Der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) und der Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen (BÖB) zeigten sich davon enttäuscht und forderten verlässliche Zusagen. "Ohne diese Investitionen bleiben die Ziele der Nationalen Hafenstrategie unerreichbar", erklärte ZDS-Präsidentin Angela Titzratz.
Beide Verbände könnten nicht erkennen, wie "die ambitionierten und wichtigen Ziele der Strategie ohne die entsprechende finanzielle Hinterlegung erreicht werden können" und forderten Förderprogramme und Nachbesserungen. Gerade die deutschen Küstenhäfen stehen in einem harten Wettbewerb mit anderen europäischen Häfen wie Rotterdam oder Antwerpen.
Häfen sind Ländersache, Bund zuständig für zulaufende Verkehrswege
Die Häfen liegen in der originären Zuständigkeit bei den Ländern, der Bund ist aber gemäß Grundgesetz verantwortlich für Bau, Finanzierung und Erhaltung der zulaufenden Verkehrswege.
Laut Verkehrsministerium hat der Bund allein für die Fahrrinnenanpassungen an Elbe und Weser, der Vertiefung der Außenems, den Maßnahmen am Nord-Ostsee-Kanal und dem Ausbau der seewärtigen Zufahrten nach Rostock und Wismar in den vergangenen zehn Jahren durchschnittlich rund 500 Millionen Euro jährlich ausgegeben.
Das LNG-Terminal auf Rügen hat seinen Probebetrieb aufgenommen. Einige Anwohner versuchen dennoch weiter gegen das umstrittene Projekt vorzugehen.06.03.2024 | 2:00 min
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