Die Teuerungrate liegt in diesem Monat bei voraussichtlich 6,1 Prozent, so das Statistische Bundesamt.
Quelle: dpa
Der ersehnte deutliche Rückgang der
Inflation in Deutschland ist im August ausgeblieben. Die Verbraucherpreise lagen um durchschnittlich 6,1 Prozent höher als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt in einer ersten Schätzung mitteilte.
Im Juli war die Inflationsrate auf 6,2 Prozent gefallen, nachdem sie im Juni auf 6,4 Prozent gestiegen war.
"Schuld daran sind die Energiepreise", erklärt ZDF-Börsenexpertin Stephanie Barrett aus Frankfurt:
Lebensmittelpreise steigen weiter
Die hohe Teuerung bremst den privaten Konsum, die Menschen können sich für einen Euro weniger leisten. Vor allem Energie und Lebensmittel haben sich infolge des Ukraine-Krieges in den vergangenen Monaten kräftig verteuert.
Preistreiber Nummer eins blieben Nahrungsmittel: Sie kosteten 9,0 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Im Juli hatten die Nahrungsmittelpreise hierzulande um 11,0 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats gelegen.
Energiepreise im August höher als im Juli
Die Energiepreise lagen im August 2023 verglichen mit dem Vorjahresmonat um 8,3 Prozent höher. Im Juli waren es noch 5,7 Prozent. Die Bundesregierung bemüht sich um Entlastung: Die rückwirkend zum 1. Januar geltenden Preisbremsen sollen Erdgas, Strom und Fernwärme erschwinglicher machen.
Die Teuerungsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, die sogenannte Kerninflation, verharrte bei 5,5 Prozent.
Die Importpreise fielen im Juli mit 13,2 Prozent zum Vorjahresmonat so stark wie seit über 36 Jahren nicht mehr. Da die deutsche Wirtschaft viele Vorprodukte und Rohstoffe aus dem Ausland bezieht, kommen sinkende Einfuhrpreise verzögert auch bei der allgemeinen Inflation an.
Zurückgehende Spenden und zunehmender Andrang, das ist Alltag bei vielen Tafeln. Beim Bundestafeltreffen in Mannheim werden die aktuellen Probleme diskutiert und Lösungen dafür gesucht.06.07.2023 | 1:50 min
Tafeln suchen Lösungen für ausbleibende Spenden:
EZB versucht Inflation mit Zinsen zu dämpfen
Immerhin: Von ihrem höchsten Stand seit der deutschen Wiedervereinigung mit 8,8 Prozent im Herbst 2022 ist die Inflation in Europas größter Volkswirtschaft inzwischen ein gutes Stück entfernt. Allerdings rechnen Ökonomen mit einer Rückkehr zu einer Zwei vor dem Komma bei der Teuerungsrate erst im Schnitt des kommenden Jahres.
Inflation in Deutschland (inkl. Nahrung und Energie)
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Bei einer mittelfristigen Inflation von 2,0 Prozent im Euroraum sehen die Währungshüter der Europäischen Zentralbank (EZB) ihr Ziel stabiler Preise erreicht.
Mit Zinssteigerungen versucht die EZB die seit Monaten hohe Inflation zu dämpfen. Höhere Zinsen verteuern Kredite, was die Nachfrage bremsen kann. Seit Sommer 2022 hat die Notenbank neun Mal in Folge die Zinsen angehoben.
Leitzins so hoch wie zuletzt während Finanzkrise 2008
Der Leitzins, zu dem sich Geschäftsbanken frisches Geld bei der EZB besorgen können, ist mit 4,25 Prozent inzwischen so hoch wie zuletzt zu Beginn der weltweiten Finanzkrise Anfang Oktober 2008.
Ob es bei der nächsten EZB-Sitzung am 14. September eine weitere Zinsanhebung geben wird oder ob die Euro-Währungshüter eine Pause einlegen, ließ Notenbank-Präsidentin Christine Lagarde offen.
Scholz: Regierung will neuen Inflationsschub verhindern
Bundeskanzler
Olaf Scholz (
SPD) sagte zum Abschluss der Kabinettsklausur im brandenburgischen Meseberg, die Inflation in Deutschland sei nicht gut für Unternehmen und Bürger. Der Kurs der Europäischen Zentralbank (EZB) sei daher richtig, diese prioritär zu bekämpfen.
Inflationsrate
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Diese versucht, mit einer Serie von Zinserhöhungen die Teuerungsrate in der Währungsunion wieder näher an die gewünschte Zwei-Prozent-Marke zu drücken.
Die Regierung versuche bei allen Hilfen für die Wirtschaft so zielgerichtet vorzugehen, dass dies nicht zu einem neuen Inflationsschub führe, sagte Scholz.
Quelle: Reuters, dpa