Statistisches Bundesamt:Inflation: Schulmaterial deutlich teurer
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Die Inflation hat sich im Juli laut Statistischem Bundesamt leicht abgeschwächt. Dennoch bleiben die Preise weiter hoch - unter anderem bei Lebensmitteln und Schulmaterialien.
Waren wie Blöcke, die angesichts des Schulstarts in einigen Bundesländern derzeit besonders gefragt sind, wurden dem Statistischem Bundesamt zufolge deutlich teurer.
Quelle: imago
Trotz einer leichten Abschwächung im Juli belastet die hohe Inflation die Menschen in Deutschland weiterhin. Vor allem nötige Anschaffungen für den diesjährigen Schulstart wie Stifte, Hefte oder Farbmalkästen sind deutlich teurer geworden. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts stiegen die Preise für Schulhefte und Zeichenblöcke im Juli im Jahresvergleich um 13,6 Prozent.
Die Verbraucherpreise erhöhten sich im Juli gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,2 Prozent. Das Statistische Bundesamt bestätigte damit eine erste Schätzung. Im Juni hatte die Jahresteuerungsrate noch bei 6,4 Prozent gelegen.
Verglichen mit dem Vormonat Juni stiegen die Verbraucherpreise im Juli insgesamt um 0,3 Prozent. Auch hier bestätigten die Statistiker vorläufige Zahlen. Behördenpräsidentin Ruth Brand erläuterte:
Statistisches Bundesamt: Lebensmittel sind Inflationstreiber
Bereits im vergangenen Jahr waren die Preise im Vergleich zu 2021 bei den Heften und Blöcken um knapp 14 Prozent höher gewesen. Die Preise für Schulbücher stiegen im selben Zeitraum unterdurchschnittlich stark um 5,3 Prozent, wie die Behörde weiter mitteilte.
"Besonders die Preisentwicklung von Nahrungsmitteln treibt die Inflation weiter an", erklärte Brand. Zudem erhöhten sich die Energiepreise wieder etwas stärker als in den beiden Vormonaten. Die Inflation ist seit Monaten eine Belastung für Verbraucherinnen und Verbraucher. Sie zehrt an ihrer Kaufkraft. Die Menschen können sich für einen Euro weniger leisten.
Teuerung im Herbst mit Höchststand - seither abnehmende Tendenz
Ihren höchsten Stand seit der Wiedervereinigung hatte die Teuerung nach überarbeiteten Daten im vergangenen Herbst mit 8,8 Prozent erreicht.
Seitdem sinkt die Rate tendenziell. Nach Einschätzung von Volkswirten ist die Inflation aber noch nicht besiegt. Mit einer Rückkehr zu einer Zwei vor dem Komma bei der Teuerungsrate rechnen Ökonomen erst im Schnitt des kommenden Jahres.
Energiepreise legen im Juli wieder deutlich zu
Nahrungsmittel verteuerten sich im Juli gegenüber dem Vorjahresmonat um elf Prozent. Die Preise stiegen damit etwas weniger stark als im Juni. Die Energiepreise zogen mit 5,7 Prozent wieder stärker an. Strom verteuerte sich dabei deutlich um 17,6 Prozent, Erdgas legte um 8,5 Prozent zu.
Dagegen verbilligten sich Mineralölprodukte, insbesondere leichtes Heizöl (minus 35,5 Prozent). Günstiger als vor einem Jahr waren trotz des dreimonatigen Tankrabatts im vergangenen Sommer auch Kraftstoffe (minus 4,9 Prozent).
So düster sah es lange nicht aus für die deutsche Wirtschaft: Fachkräftemangel, Bürokratie, hohe Zinsen und die gestiegenen Energiepreise belasten die Industrie.27.07.2023 | 2:34 min
Befristetes 9-Euro-Ticket dämpfte Preisauftrieb
Im Vorjahr dämpfte insbesondere das im Juni 2022 eingeführte und auf drei Monate befristete 9-Euro-Ticket für den Nahverkehr zeitweise den Preisauftrieb. Dieser Effekt entfällt in diesem Jahr. Das im Mai 2023 gestartete Deutschlandticket ist mit 49 Euro deutlich teurer.
Die Europäische Zentralbank (EZB) stemmt sich seit vergangenem Sommer mit einer beispiellosen Serie von Zinserhöhungen gegen die auch im Euroraum hohe Inflation.
EZB strebt mittelfristig Inflationsrate von zwei Prozent an
Die EU-Währungshüter streben mittelfristig für den gemeinsamen Währungsraum Preisstabilität bei einer Inflationsrate von zwei Prozent an. Im Juli stiegen die Verbraucherpreise im Euroraum gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,3 Prozent, nach 5,5 Prozent im Juni.
Im vergangenen Jahr war die Inflation infolge des Ukraine-Kriegs zeitweise zweistellig gewesen. In Deutschland lag der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI), den die EZB für ihre Geldpolitik heranzieht, im Juli bei 6,5 Prozent.
Quelle: dpa, AFP
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