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Das sagen die Hersteller:Warum die Eiskugel teurer geworden ist
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Früher 50 Pfennig, heute in manchen Städten zwei bis drei Euro: Jeden Frühling wird der Eis-Preis zum Thema. Warum die Kugel teurer wird - und überall etwas anderes kostet.
Wie entwickelt sich der Eiskugel-Preis? Dazu gibt es viele persönliche Erfahrungen, aber keine deutschlandweit verlässlichen Zahlen. In den Daten des Statistischen Bundesamts versteckt sich die Eiskugel sich in der Kategorie "Verzehr einer Nachspeise (Restaurants, Cafés, Straßenverkauf)" - neben vielen weiteren Desserts. Diese Preise sind in den vergangenen fünf Jahren um gut 30 Prozent gestiegen, ähnlich stark wie die für verpacktes Eis wie Eis am Stiel.
Die Eiscafés hätten es mit verschiedenen Preistreibern zu tun, erklärt die Union der italienischen Speiseeishersteller (Uniteis). Eisdielen bräuchten zum Beispiel viel Strom. Bei den Zutaten sei zuletzt vor allem Schokolade wegen der mageren Ernte bei Kakaobohnen teurer geworden.
Nach Daten des Statistischen Bundesamts haben sich die Einfuhrpreise für Kakaobohnen zwischen Januar 2024 und Januar 2025 mehr als verdoppelt.
Das steckt im Eis-Preis
Die italienischen Eishersteller geben an, dass sie pro Kugel zehn Prozent Gewinn machen - vor Steuern. Der Rest fließe in Zutaten, Miete, Strom und Löhne.
Preisunterschiede zwischen den Eisdielen
Daher unterscheiden sich die Preise von Eisdiele zu Eisdiele stark: "Eine Kugel in einer Eisdiele mit großer Terrasse und viel Personal im Zentrum von München kostet sicherlich mehr als eine Kugel in einer Eisdiele auf dem Land", erklärt Uniteis. Und: "Je höher die Qualität der Zutaten, desto besser schmeckt das Eis, es ist dann aber auch zwangsläufig teurer."
Außerdem seien die Kugeln unterschiedlich groß - jede Eisdiele habe ihren eigenen Portionierer.
Die Preisunterschiede zeigen sich auch in einer nicht-repräsentativen Umfrage des Gutscheinanbieters "Coupons.de", der 176 Eisdielen in Deutschland gefragt hat, was die Kugel dieses Jahr bei ihnen kostet. Die Angaben schwankten zwischen einem und drei Euro - im Durchschnitt 1,81 Euro.
Als das Eis noch 50 Pfennig kostete
Viele erinnern sich noch daran, was die Eiskugel ihrer Kindheit kostete, manche an 10 Pfennig, andere an 50 Pfennig. Die Hersteller weisen darauf hin, dass sich seitdem nicht nur die Preise geändert hätten.
In den 60er-, 70er-Jahren war eine Eiskugel so klein wie ein Eidotter, etwa 25 bis 30 Gramm. Heute ist sie teilweise so groß wie ein Tennisball, 80 bis 110 Gramm.
Uniteis
Die Kugeln seien unter dem Einfluss aus Amerika nach und nach größer geworden.
Eiskugeln um 1970 und 2000
Quelle: Uniteis e. V.
Außerdem habe sich die Bezahlung der Mitarbeiter stark verändert, erklären die italienischen Eishersteller. Heute gelte Mindestlohn, die rund 1.000 Uniteis-Mitglieder bezahlten das Personal in ihren 2.200 Eisdielen nach Tarifvertrag. "Früher hat die ganze Familie in der Eisdiele mitgeholfen, viele haben kostenlos gearbeitet."
Grafiken: Josephine Gudakow
Redaktion: Robert Meyer
Redaktion: Robert Meyer
Quelle: dpa
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