Auswertung: Bauzinsen sinken teils bis unter drei Prozent

    Auswertung von Vergleichsportal:Bauzinsen sinken teils bis unter drei Prozent

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    Seit Wochen fallen die Bauzinsen - im besten Fall können Immobilienkäufer mit weniger als drei Prozent rechnen. Hält der Trend an oder wird die Baufinanzierung bald wieder teurer?

    Bau eines Einfamilienhauses
    Die bestmöglichen Bauzinsen sinken unter drei Prozent - setzt sich der Trend fort?
    Quelle: dpa

    Gute Nachrichten für Verbraucher, die über ein neues Eigenheim nachdenken: Denn die Bauzinsen fallen seit Wochen. Für Immobilienkäufer mit sehr guter Kreditwürdigkeit sind sie laut einer Auswertung des Vergleichsportals Check24 unter die Marke von drei Prozent gesunken.
    Zum Jahresanfang lagen demnach die bestmöglichen Zinsen für zehnjährige Baufinanzierungen bei 2,93 Prozent - 0,36 Prozentpunkte niedriger als noch am 1. Dezember 2023. "Die gesunkenen Renditen für zehnjährige Bundesanleihen und die sich entspannende Inflation sorgen für fallende Bauzinsen", sagte Ingo Foitzik, Geschäftsführer Baufinanzierung bei Check24.

    Die Banken haben diese Entwicklung bereits eingepreist.

    Ingo Foitzik, Geschäftsführer Baufinanzierung bei Check24

    Eine Baustelle mit einem Krahn.
    In Deutschland fehlen mehr als eine Million Wohnungen. Doch hohe Bau- und Materialkosten und gestiegene Zinsen haben der Baubranche einen Dämpfer versetzt.02.01.2024 | 3:00 min

    Beispielrechnung: Potenzial für 120 Euro niedrigere Monatsrate

    Dank der niedrigeren Zinsen können Immobilienkäufer viel Geld sparen: Bei einer Baufinanzierung von 400.000 Euro und dem Bestzinssatz von 2,93 Prozent jährlich entstehen Zinskosten in Höhe von 104.569 Euro bis zum Ende der zehnjährigen Sollzinsbindung, rechnet Check24 vor.
    Die monatliche Rate liege in diesem Fall bei 1.643 Euro. Im Vergleich zu einem Zins Anfang Dezember von 3,29 Prozent sparten Käufer so 12.673 Euro Zinskosten bei einer um 120 Euro niedrigeren Monatsrate.

    Börsen hoffen auf Leitzinssenkungen 

    Am Kapitalmarkt sind die Erwartungen groß, dass die Zentralbanken die Leitzinsen 2024 bei fallender Inflation senken. Die Teuerungsrate in der Eurozone, die für die Europäische Zentralbank (EZB) maßgeblich ist, stieg zwar im Dezember wieder auf 2,9 Prozent. Doch im Jahresverlauf 2023 hat sich die Inflation tendenziell abgeschwächt - noch im Herbst 2022 lag sie auf dem Rekordhoch von 10,7 Prozent.
    Die Renditen von zehnjährigen Bundesanleihen haben seit ihrem Hoch im Herbst stark nachgegeben - und mit ihnen die Bauzinsen, die sich daran orientieren. Für Immobilienkredite mit zehn Jahren Laufzeit beobachtet die Frankfurter FMH-Finanzberatung einen Rückgang der Bauzinsen um rund 0,8 Prozentpunkte seit Ende Oktober.

    Bauzinsen: Abwärtsdruck bereits vorweggenommen

    Check24 kommt bei der Betrachtung der durchschnittlichen Bauzinsen über zehn Jahre auf einen Wert von 3,16 Prozent. Check24-Experte Foitzik erwartet nicht, dass sich der Trend stark fallender Bauzinsen fortsetzt:

    Wir rechnen in den nächsten Wochen eher mit einer Seitwärtsbewegung als mit stark fallenden Zinsen.

    Ingo Foitzik, Geschäftsführer Baufinanzierung bei Check24

    Ökonomen der Deutschen Bank sehen im Jahresverlauf wieder steigende Bauzinsen. Analyst Jochen Möbert rechnet damit, dass die Inflation in Deutschland auch angesichts steigender Löhne bei über 2 Prozent bleiben könnte, weshalb Hypothekenzinsen im Laufe des Jahres 2024 wieder anziehen sollten. Bis Ende 2024 rechnet er damit, dass die 5-10-jährigen Hypothekenzinsen wieder auf 3,8 Prozent steigen werden, schrieb er in einer aktuellen Studie.

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