Turn-Skandal: DTB-Vizepräsidentin Koch lässt Amt ruhen
Missbrauchsskandal im Turnen:DTB-Vizepräsidentin Koch lässt Amt ruhen
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Die frühere Bundestrainerin Ulla Koch lässt ihr Amt als DTB-Vizepräsidentin ruhen. Die 69-Jährige war im Zuge des Turn-Skandals von Stuttgart in die Kritik geraten.
Die frühere Turn-Bundestrainerin Ulla Koch im Juni 2024.
Quelle: Imago
Der Schritt geschehe "im Sinne eines optimalen Aufarbeitungsprozesses" und gelte für die Dauer der Aufarbeitung, teilte der Verband mit. Koch (69), die seit gut drei Jahren Vizepräsidentin ist, habe sich selbst dazu entschlossen.
Schwere Vorwürfe gegen Verbände
Koch habe "unbestrittene Verdienste" im deutschen Turnen, so der Verband. Als Trainerin habe sie ihr Wirken stets reflektiert, im Präsidium sei sie in den Prozess "Leistung mit Respekt" eingebunden.
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Erste personelle Folgen waren, dass das in Stuttgart bis zum vergangenen Sonntag vorläufig freigestellte Trainer-Duo nicht in den Trainingsbetrieb im Kunstturnforum zurückkehren werde. Ein entsprechender Bericht der "Stuttgarter Nachrichten" und der "Stuttgarter Zeitung" deckt sich mit dpa-Informationen.
Um den Turn-Skandal tiefergehend untersuchen zu lassen, setzt der Deutsche Turner-Bund (DTB) nun auf externe Hilfe.
DTB beauftragt Kanzlei mit Aufarbeitung
Eine Kanzlei aus Frankfurt am Main soll sofort mit der Untersuchung der Vorwürfe beginnen und diese "schnellstmöglich" abschließen, teilte der DTB am Montag mit.
Dies habe der Vorstand am Freitag beschlossen. Zudem werde ein unabhängiger und interdisziplinär besetzter Expertenrat gebildet, der allerdings erst noch besetzt werden müsse. Der als beratendes Gremium eingesetzte Expertenrat soll demnach im Anschluss an die anwaltliche Untersuchung die Trainingsmethoden und den Umgang mit den Turnerinnen aufarbeiten. Auch strukturelle Themen sollen angegangen werden.
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Quelle: Reuters
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