DFB-Kader: Wen benennt Nagelsmann als Ter-Stegen-Ersatz?

Das DFB-Team ist im Oktober wieder in der Nations League gefordert. Am 11. Oktober tritt die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in Bosnien-Herzegowina an, am 14. Oktober folgt das Heimspiel in München gegen die Niederlande (ZDF live), gegen die das DFB-Team im ersten Aufeinandertreffen im September 2:2 spielte.

Bundestrainer Julian Nagelsmann muss nach dem längeren, verletzungsbedingten Ausfall seiner neuen Nummer eins im Tor, Marc-André ter Stegen, auf der Torhüterposition vorübergehend umplanen. Davon abgesehen richtet sich sein Blick bereits auf die WM 2026. Das sind die offenen Personalpunkte:

Einiges spricht für Alexander Nübel. Der 28-Jährige vom VfB Stuttgart wurde zwar kurz vor der EM in Deutschland als vierter Torhüter aus dem DFB-Kader gestrichen, Bundestrainer Nagelsmann aber betonte damals, dass dies nichts mit dessen Leistungen Nübels zu tun habe.

Aufgrund seines Alters ist Nübel im Vergleich zu den anderen Kandidaten der Mann der Zukunft, mit dem VfB spielt er in der Champions League und damit auf höchstem Niveau.

Die Nummer drei bei der EM war Oliver Baumann von der TSG Hoffenheim, er ist aber schon 34 Jahre alt. Ein Länderspiel hat er wie Nübel noch nicht bestritten. 

Manuel Neuer, der nach der EM aus der Nationalmannschaft zurückgetreten ist, hat nach der Verletzung des für ihn aufgerückten ter Stegen zur Nummer eins einen Rücktritt vom Rücktritt ausgeschlossen. Um die Torwartposition "brauchen wir uns keine Sorgen machen", sagte er, Deutschland habe in Baumann und Nübel "mindestens zwei hervorragende Torhüter".

Zum Kreis der qualifizierten zählt Neuer außerdem Bernd Leno vom FC Fulham (32) und Kevin Trapp (34) von Eintracht Frankfurt - letzterer fällt allerdings wegen einer Verletzung noch eine Weile aus.

Beim vergangenen Mal war Angelo Stiller vom VfB Stuttgart der einzige Neuling im Kader. Mindestens ein Spieler wird im Vergleich zu den ersten beiden Spielen im September in der Nations League zurückkehren: Antonio Rüdiger. Der Abwehrchef wurde beim 5:0 gegen Ungarn und dem 2:2 gegen die Niederlande geschont.

Ansonsten wird es wohl nur zu punktuellen Veränderungen kommen. So könnte einem Bericht der "Bild"-Zeitung zufolge Mittelstürmer Tim Kleindienst (Borussia Mönchengladbach) den angeschlagenen Niclas Füllkrug (West Ham United) ersetzen. Nagelsmann betonte zuletzt nach den Rücktritten von Neuer, Toni Kroos, Thomas Müller und Ilkay Gündogan, dass er "nicht mehr so viel verändern" werde, "weil die Gruppe einfach sehr, sehr stimmig ist".

Nagelsmann richtet seinen Blick bereits auf die WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada und die Qualifikation dafür. Der Bundestrainer hat sich deshalb vorgenommen, "schon jetzt eine Elf zu finden, mit fünf, sechs Einwechselspielern, die auch die WM spielen können". Das bedeutet: Die jetzige Elf hat beste Chancen, das Gerüst für die kommenden knapp zwei Jahre zu bilden. Wer zudem jetzt im Kader steht, darf um die Plätze auf der Bank kämpfen.

Schwer haben dürften es wohl Spieler wie der lange verletzte, von Nagelsmann aber geschätzte Leroy Sané oder der gut in die Saison gestartete Serge Gnabry: Sie müssen auf die Formkrise eines bisherigen Kadermitglieds hoffen.

Der 18-Jährige ist nach seinen bestechenden Leistungen für den 1. FC Heidenheim im Fokus von Nagelsmann, aber auch von Ralf Rangnick, der den gebürtigen Österreicher Wanner, Sohn einer Österreicherin und eines Deutschen, gerne für "Team Austria" gewinnen möchte. Paul Wanner soll und muss sich selbst für einen Weg entscheiden, wie jüngst auch DFB-Sportdirektor Rudi Völler im "aktuellen sportstudio" erklärte: "Er muss es auch vom Herzen her wollen." Wanner sagte dem "Kicker", er wolle die Entscheidung "zu 100 Prozent richtig treffen."