"Ich freue mich auf ein Spiel gegen den amtierenden Champions-League-Sieger und einen Klub, der einfach nur Mythos ist", sagte Trainer Sebastian Hoeneß, der sich im Vorfeld des letzten Ligaspiels in Mönchengladbach allenfalls einsilbig zum Real-Spiel geäußert hatte.
Der erste Spieltag der reformierten Champions League läuft über drei statt wie üblich über zwei Spieltage. Das ZDF sendet deshalb zum Auftakt an zwei Abenden hintereinander: Am Mittwoch, 18. September, von 23.00 bis 0.00 Uhr und am Donnerstag, 19. September, von 23.15 Uhr bis 23.45 Uhr.
Zudem gibt es auf ZDFheute.de, in der ZDFheute-App und auf sportstudio.de mittwochs und in dieser Woche auch am Donnerstag ab 23 Uhr ein umfassendes Angebot mit den Zusammenfassungen der Partien sowie drei bis vierminütige Kompakt-Clips mit allen Toren und Highlights.
Riesige Euphorie im VfB-Umfeld
Bei den VfB-Fans ist die Euphorie schon länger riesengroß, wie beeindruckende Zahlen dokumentieren: Für das gerade umgebaute Estadio Santiago Bernabéu wollten sich sage und schreibe 40.000 Stuttgarter Karten sichern.
Allerdings ist das Gäste-Kontingent in der Champions-League auf fünf Prozent gedeckelt. Somit gibt es lediglich 4.250 Tickets für den erstmals seit 2010 wieder in der Königsklasse antretenden VfB.
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Stiller hat schon Champions-League-Erfahrung
Angelo Stiller gehört derweil zu den nur fünf VfB-Profis, die vor dem ersten Champions-League-Spiel seit 14 Jahren schon Erfahrung in der Königsklasse vorweisen können. In der Saison 2020/2021 gönnte ihm sein damaliger Bayern-Coach Hans-Dieter Flick Kurzeinsätze gegen Atletico Madrid und Lok Moskau.
Überhaupt ist Stiller, der aus der VfB-Elf nicht mehr wegzudenken ist, ein "Roter" durch und durch. Beim FC Bayern durchlief der gebürtige Münchner alle Jugendmannschaften. Doch die Zeit beim Rekordmeister war für ihn wie für viele Talente Fluch und Segen.
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Große Konkurrenz bei Bayern für Stiller
Zwar genoss er eine erstklassige Ausbildung, doch natürlich gab es später im Herrenbereich auf jeder Position mehr Konkurrenz als bei drei anderen Bundesligisten zusammen.
Als Stiller zu den Profis stieß, waren dort unter anderem Joshua Kimmich, Corentin Tolisso, Leon Goretzka und Marcel Sabitzer auf seiner Position. "Zu viele Weltklassespieler", wie Stiller damals sagte.
Kein Wunder also, dass er kurz darauf dem Mann folgte, der seit der gemeinsamen Zeit in der Bayern-U-19 als sein großer Förderer gilt: Sebastian Hoeneß nahm ihn 2021 mit nach Hoffenheim.
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Stiller wie geschaffen für Ballbesitzfußball
Dort fasste er als damals 20-Jähriger schnell Fuß. Schon in seiner ersten Saison im Kraichgau stand er 21 Mal in der Startelf. Als Hoeneß gehen musste, war das für ihn keine gute Nachricht.
Auch deshalb nicht, weil dessen Nachfolger André Breitenreiter auf Umschalt-Fußball setzte, der dem technisch versierten, spielintelligenten, aber nicht unbedingt rasend schnellen Stiller weniger liegt als Ballbesitzfußball.
Mit Karazor harmoniert Stiller optimal
Genau den favorisiert aber Hoeneß, der ihn im August 2023 nach Schwaben lotste. Dort bildet er mit dem kampfstarken Atakan Karazor eines der besten Duos der Liga auf der Doppelsechs.
Das ist auch Bundestrainer Julian Nagelsmann nicht entgangen, der Stiller beim 5:0 gegen Ungarn zu seinem ersten Länderspiel verhalf. Und der schon mehrfach betont hat, wie sehr er Stiller schätzt.
Nun darf der 23-Jährige am Dienstag das nächste Mal auf der ganz großen Bühne spielen, beim ersten von acht Champions-League-Partien, die sich der VfB in der überragenden vergangenen Saison "erkämpft und verdient" hat, wie Hoeneß betonte.
Der VfB tritt zum vierten Mal in der Champions League an. Das letzte Mal waren die Stuttgarter 2009/2010 dabei. Damals kamen sie bis ins Achtelfinale, wo der FC Barcelona Endstation war (1:1/0:4).
Von den aktuellen VfB-Profis haben fünf schon einmal in der Champions League gespielt - jeweils für andere Klubs:
Dan-Axel Zagadou (15)
Fabian Rieder (6)
Alexander Nübel (4)
Angelo Stiller (2)
Frans Krätzig (1)
Hoeneß: Wollen Chance in Madrid ergreifen
Das Gladbach-Spiel als Pflichtaufgabe mit einer dann folgenden Kür bei Real Madrid - davon war zuletzt die Rede. Das wollte Hoeneß nach dem 3:1-Sieg im Borussia-Park nicht stehen lassen.
Das Wort "Kür" treffe auf das Spiel bei den Königlichen ganz und gar nicht zu, konterte Hoeneß. Schließlich würde das "bedeuten, dass es egal ist, wie es ausgeht." Das sei es aber ganz und gar nicht. "Wenn eine Chance für uns daliegt, dann wollen wir sie ergreifen."
Die wichtigsten Spiele gibt es immer mittwochs ab 23 Uhr bei sportstudio.de und bei ZDFheute im Video. Zum ersten Spieltag ausnahmsweise auch am Donnerstag (ab 23.15 Uhr).
Quelle: Reuters
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