Kinderfußball: Neuendorf wehrt sich gegen Watzke-Kritik

    Watzke-Kritik an Kinderfußball:"Überraschter" Neuendorf verteidigt Reform

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    DFB-Präsident Neuendorf hat Aussagen von Vize Watzke widersprochen. Watzke hatte geplante Reformen im deutschen Kinderfußball mit harten Worten kritisiert.

    Bernd Neuendorf am 21.08.2023 in Frankfurt.
    Irritiert von der Kritik an der Kinderfußball-Reform: DFB-Präsident Bernd Neuendorf.
    Quelle: picture alliance / GES / Markus Gilliar

    Bernd Neuendorf hat seinen polternden Vize Hans-Joachim in scharfem Ton zur Ordnung gerufen - und in der hitzigen Diskussion um die DFB-Nachwuchsreform ein Machtwort gesprochen. Die Neuerungen werden kommen, stellte der DFB-Präsident unmissverständlich klar - mögen sich Watzke oder andere Polemiker noch so querstellen.

    Neuendorf von Watzke "überrascht"

    "Diese Aussagen haben mich überrascht", sagte Neuendorf dem SID über jene polarisierenden Sätze von Watzke, die den Deutschen Fußball-Bund (DFB) und seine Reformer am Donnerstag wie Faustschläge trafen. Dass Neuendorf von Watzkes populistischer Generalkritik alles andere als begeistert war, hat er ihm auch in einem persönlichen Gespräch vermittelt.
    "Es gibt keinen Dissens", behauptete Watzke auf SID-Anfrage. Wirklich nicht? Watzke, als wortgewaltiger Verbands- und Vereinsfunktionär für viele der mächtigste Mann im deutschen Fußball, hatte die Neuerungen als "unfassbar" und "für mich nicht nachvollziehbar" bezeichnet. Er sprach von einem "grundsätzlich falschen Ansatz" und kündigte (unabgesprochen) gleich eine Reform der aus seiner Sicht unsäglichen Reform an.

    Neuendorf fordert Einigkeit

    Nicht mit Neuendorf: "Wir sollten unsere eigenen Beschlüsse ernst nehmen und das, was viele Fachleute ausdrücklich befürworten, jetzt auch umsetzen", forderte der Präsident ultimativ, ohne Watzkes Namen zu nennen. Zugleich erinnerte er daran, dass die neuen Spielformen im Kinderfußball schon "2022 nach einer mehrjährigen Pilotphase unter enger Einbeziehung der DFL vom DFB-Bundestag in Bonn einstimmig beschlossen" worden seien.
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    Vor allem, das stellte Neuendorf noch einmal heraus: Die Profi-Klubs, also auch Watzkes Borussia Dortmund, hätten der Reform "ausdrücklich zugestimmt. Es gab vor der Entscheidung des Bundestages nicht einmal den Wunsch nach einer Aussprache".
    Weil Watzke den Wettbewerbsgedanken bedroht sieht, unterstellte Neuendorf ihm indirekt mangelnde Kenntnistiefe. "Wer sich mit den neuen Spielformen beschäftigt", sagte er, "wird auch rasch erkennen, dass es natürlich um Leistung geht, um Gewinnen und Verlieren, um Erfolg und Misserfolg."

    Rückendeckung für Hannes Wolf

    Auch vom nächsten Satz darf sich Chefkritiker Watzke direkt angesprochen fühlen: "Wer den Zustand des deutschen Fußballs beklagt, darf nicht einfach ein 'Weiter so' proklamieren", betonte der DFB-Chef. Hannes Wolf, der neue Direktor für die Bereiche Nachwuchs, Training und Entwicklung, werde "gemeinsam mit den Landesverbänden die Menschen von der Richtigkeit unseres Weges überzeugen".
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    Rudi Völler etwa verteidigte die Reform. Andere Länder gingen seit Jahren ähnliche Wege - und zwar erfolgreich, sagte der DFB-Direktor im "Podcast Spielmacher". Völler betonte, er werde künftig "dazwischengrätschen, wenn zu sehr mit dem Finger auf den DFB gezeigt wird". Auch jetzt?
    Wolf jedenfalls nahm er in Schutz. Der neue Mann habe "in den letzten Tagen die Dinge gut erklärt, wie das zu funktionieren hat", sagte Völler und betonte, auch er fände die Reform "spannend". Laut Neuendorf hätten ähnliche Ansätze "in anderen Ländern zu deutlichen Leistungssteigerungen geführt".
    Quelle: SID

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