Serienmeister München gibt zum Bundesliga-Re-Start wie immer den Meistertitel aus, Dortmund kämpft nur noch um die Champions League und im Keller setzt Köln auf den neuen Trainer.
Leverkusen geht als Tabellenführer in die Winterpause - und bedankt sich bei den Fans
Quelle: dpa
Richtig abgeschlossen wird die Vorrunde zwar erst mit dem Nachholspiel der Bayern gegen Union Berlin am 24. Januar. Die übrigen 16 Teams vervollständigen ihr Halbzeitwerk aber schon an diesem Wochenende. Darunter Spitzenreiter Bayer Leverkusen - am Samstag beim FC Augsburg zu Gast.
Weihnachtsmeister ist Leverkusen schon. Vor dem Jahresabschlussspiel gegen Bochum träumen die ungeschlagenen Spitzenreiter aber schon von einem echten Titelgewinn - im Mai.
von Andreas Morbach
Kampf um die Meisterschale: Bayer in der Pole-Position
Mit einem Sieg kann die Werkself, selbst bei einem Münchner Erfolg über die TSG Hoffenheim am Abend zuvor, 22 Tage nach Winterbeginn die Herbstmeisterschaft feiern. Und besonders spannend zu beobachten wird sein, wie gut das Team von Xabi Alonso den Ausfall seines Topscorers Victor Boniface (zehn Treffer, acht Torvorlagen) kompensiert.
Bei der Vorbereitung auf den Afrika-Cup zog sich der 23-jährige Mittelstürmer im Training mit der nigerianischen Nationalmannschaft eine Muskelsehnenverletzung an den Adduktoren zu und fehlt deshalb bis Anfang April.
Der treffsichere, Mitte Dezember nach einer langen Verletzungspause zurückgekehrte Tscheche Patrik Schick steht als Boniface-Ersatz parat. Die ohnehin angedachte Suche nach einem Offensiv-Allrounder hat der Werksklub angesichts der neuen Sachlage aber parallel dazu forciert.
Bayer 04 Leverkusen hat sich im Heimspiel gegen den VfL Bochum keine Blöße gegeben. Angeführt vom überragenden Patrik Schick siegte der Bundesliga-Tabellenführer mit 4:0.21.12.2023 | 9:04 min
Champions League: Stuttgart und Leipzig mit Top-Aussichten
Was die Bayern mit den seit 25 Pflichtspielen ungeschlagenen Leverkusenern vorhaben, ist klar. "Wir wollen Meister werden", präsentierte Cheftrainer Thomas Tuchel am Donnerstag wenig überraschend eine geplante Abfangstrategie.
Am 10. Februar kommt es in der BayArena zum direkten Duell der beiden Titelaspiranten. Doch zunächst empfangen die Münchner die TSG aus dem Kraichgau, in ihrem zu Ehren des verstorbenen "Kaisers" Franz Beckenbauer nochmals sonderbeleuchteten Stadion in Fröttmaning.
Tuchel sprach dem VfB Stuttgart und RB Leipzig (acht respektive neun Punkte Rückstand auf Leverkusen) bei der Gelegenheit höflich die Befähigung zu Siegesserien aus.
Statt um den Titel werden sich die Schwaben und Sachsen aber wohl vorrangig um die Pflege ihrer guten Ausgangspositionen im Kampf um die Champions-League-Plätze kümmern. Was für Borussia Dortmund nach einem trüben Dezember (kein Sieg, vier Remis, zwei Niederlagen) und sechs Zählern Abstand zu den viertplatzierten Rasenballsportlern aktuell eher als Herkulesaufgabe daherkommt.
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Europa: Hintertürchen und Hoffnungsschimmer
Immerhin: In der Königsklasse gibt es ab nächster Saison vier zusätzliche Plätze, zwei davon gehen an die Verbände mit der besten Gesamtperformance im Europapokal in dieser Saison. Und so könnte sich für die Schwarz-Gelben im Frühjahr ein Hintertürchen öffnen.
Aktuell steht Deutschland in der entsprechenden Wertung knapp vor England auf Rang zwei. Bleibt das so, reicht auch Platz fünf in der Bundesliga für die Champions League. Je nach Ausgang des DFB-Pokal-Finals würde in diesem Fall zudem Rang acht, derzeit belegt vom SC Freiburg, noch zur Teilnahme am internationalen Geschäft berechtigen.
Liga-Keller: Köln hofft auf die Wende
Hinter den Südbadenern bewegt sich von Heidenheim (9.) bis Bochum (14.) ein Drittel der Liga in zumindest für den Moment sicheren Mittelfeldregionen. Im Kellergeschoss dagegen wären die Kölner schon froh, im Vierkampf mit Union Berlin, Mainz und Darmstadt noch den letzten Nicht-Abstiegsplatz zu ergattern.
Abstiegsplatz, Abgang des beliebten Steffen Baumgart, dazu eine Transfersperre: jede Menge Druck beim 1. FC Köln. Neutrainer Timo Schultz setzt auf seinen Kapitän und die Jugend.
von Ralf Lorenzen
mit Video
Für dieses Ziel hat der Geißbockklub mit Timo Schultz als Nachfolger für den beliebten, am Ende aber ratlosen Steffen Baumgart Anfang Januar einen neuen Chefcoach installiert. Los geht’s für die Domstädter am Samstag gegen Heidenheim – und trotz bislang kümmerlicher zehn FC-Tore kündigt Schultz einigermaßen forsch an: "Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir den Bock umstoßen."