Keine Einigung wegen Entlassung:El Ghazi und Mainz 05 gehen vor Gericht
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Der FSV Mainz 05 und sein Ex-Spieler Anwar El Ghazi konnten sich beim Gütetermin wegen der fristlosen Kündigung des Fußballers nicht einigen. Nun geht es im Juni vor Gericht.
Anwar El Ghazi
Quelle: AFP
Anwar El Ghazi und der FSV Mainz 05 sehen sich wegen der fristlosen Kündigung des Fußballprofis durch den Bundesligisten nach dessen propalästinensischen Instagram-Posts vor Gericht wieder. Bei einem Gütetermin vor dem Arbeitsgericht Mainz konnten sich die Anwälte beider Parteien am Mittwoch nicht einigen. Die Vorsitzende Richterin Bettina Chaudhry setzte deshalb einen Kammertermin für den 19. Juni an.
Fußball-Bundesligist Mainz 05 hat den Vertrag mit Profi Anwar El Ghazi mit sofortiger Wirkung gekündigt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Spieler wegen Volksverhetzung.
EL Ghazi selbst nicht vor Ort
Der 28 Jahre alte Stürmer selbst war nicht vor Ort erschienen. El Ghazi klagt gegen die fristlose Kündigung seines Vertrags durch die Mainzer. Der Vertrag läuft bis zum 30. Juni 2024 und verlängert sich im Fall des Klassenerhalts des Abstiegskandidaten um ein Jahr. Es geht unter anderem auch um seine Monatsgehälter, die nach Angaben seines Anwalts bei 150.000 Euro liegen. Der FSV wiederum verlangt rund 523.000 Euro von El Ghazi zurück, darunter das Handgeld bei seiner Vertragsunterschrift.
Ausgangspunkt des im Profifußball aufsehenerregenden Falls war ein erster Beitrag des in den Niederlanden geborenen Marokkaners von Mitte Oktober. Nach dem Angriff von Terroristen im Auftrag der Hamas auf Israel am 7. Oktober hatte er in einem dann wieder gelöschten Instagram-Beitrag geschrieben: "Vom Fluss bis zum Meer, Palästina wird frei sein." Gemeint ist, dass sich Palästina vom Jordan bis zum Mittelmeer ausdehnen sollte. Damit wird Israel gewissermaßen das Existenzrecht abgesprochen.
Streit eskaliert nach El Ghazis Dementi
Es folgte zunächst eine Suspendierung und Abmahnung durch Mainz 05, ehe der Profi nach einem Gespräch mit dem Klub, in dem er sich einer Mitteilung zufolge von seinen Äußerungen distanziert hatte, kurzzeitig in den Kader zurückkehren durfte. Der Darstellung, er sei von seinem Beitrag abgerückt, dementierte El Ghazi dann überraschend.
Am 3. November erfolgte daraufhin die fristlose Kündigung durch Mainz 05. Darauf reagierte El Ghazi mit einem weiteren propalästinensischen Instagram-Beitrag. Johan-Michel Menke sprach als Anwalt des FSV Mainz von "gravierenden Verstößen" gegen Vertragspflichten von El Ghazi und menschenverachtenden Aussagen: "Es ist ein großer Reputationsschaden für Mainz 05 entstanden."