Formel-1-Start in Bahrain: Welche sind die besten Teams?
Wer kann Red Bull stoppen?:Die Formel-1-Teams im Form-Check
von Karin Sturm
|
Die Formel 1 startet in Bahrain in ihre neue Saison. Bisher war Max Verstappen das Maß aller Dinge. Wer kann den Weltmeister stoppen? Die Teams im Check.
Zum Beginn der neuen Saison der Formel 1 in Bahrain wirkt Red Bull besonders stark. Wie steht es um die anderen Teams? (Symbolbild)
Quelle: dpa
Platz 1: Red Bull
Mit Sicherheit wieder das Team, das es zu schlagen gilt. Die Frage ist nur, wie groß der Abstand zur Konkurrenz wirklich ist - 0,3 bis 0,5 Sekunden Vorsprung könnten hinkommen. Max Verstappen ist damit wieder der klare WM-Favorit, es wäre sein vierter Titel in Folge.
Die Affäre um Teamchef Christian Horner, dem durch eine Mitarbeiterin "unangemessenes Verhalten" vorgeworfen wurde, ist nach einer Untersuchung durch einen Freispruch zumindest vorerst einmal beigelegt - die internen Machtkämpfe im Team allerdings eher nicht. Auf die Leistung hatten die allerdings zumindest bis jetzt ja keinen negativen Einfluss.
Red-Bull-Teamchef Christian Horner ist nach den jüngsten Anschuldigungen gegen ihn durch die interne Untersuchung entlastet worden. Das teilte der Konzern am Mittwochabend mit.
Eine Mitarbeiterin hatte Horner "unangemessenes Verhalten" vorgeworfen. Red Bull beauftragte daher einen Ermittlungsanwalt, der daraufhin Informationen von allen Beteiligten sammelte und der Konzernspitze einen Bericht vorlegte. Details zu den Anschuldigungen wurden allerdings nie kommuniziert.
Platz 2: Ferrari
Es sieht so aus, dass Ferrari vor allem im Renntrim besser geworden ist - letztes Jahr war ja der hohe Reifenverschleiß eine Schwachstelle. Das hat man wohl besser in den Griff bekommen. Sollte das Team mit Charles Leclerc tatsächlich in den Titelkampf eingreifen können und einmal eine Stallorder nötig werden, könnte es ein Problem werden, dass Carlos Sainz jr. schon weiß, dass er Ende des Jahres gehen muss.
Lewis Hamilton fährt ab 2025 für Ferrari. Nach Bekanntgabe des Wechsels will die Scuderia ihm ein schlagkräftiges Team zur Seite stellen - und dabei auch bei Mercedes "fischen".
Platz 3: Mercedes
Nach den letzten beiden nicht wirklich erfolgreichen Jahren hat man das Konzept mit den extrem schmalen Seitenkästen , das jetzt Red Bull wieder aufnahm. James Allison kehrte als Technikchef zurück an die Spitze, aber ein wirklicher Überflieger scheint auch das neue Auto nicht zu sein, auch wenn man im Verfolgerfeld vorne mitmischt. Lewis Hamilton ist in seinem letzten Mercedes-Jahr sicher hochmotiviert, es noch einmal allen zu zeigen, vor allem, seinen Teamkollegen George Russell in Schach zu halten.
Der überraschende Wechsel von Lewis Hamilton von Mercedes zu Ferrari ab der Saison 2025 schlug in der Formel 1 ein wie eine Bombe. Was steckt dahinter?
von Karin Sturm
Platz 4: McLaren
Das Team war ja schon gegen Ende der letzten Saison deutlich auf dem Vormarsch, jetzt hat man mit Rob Marshall, der von Red Bull kam, auf der technischen Seite noch einmal Verstärkung bekommen, das sollte sich auszahlen.
Bahrain lag McLaren noch nie besonders, die nicht ganz so starken Testergebnisse sind also mit Vorsicht zu betrachten. Mit Lando Norris und Oscar Piastri hat man eine der stärksten Fahrerpaarungen im Feld.
Platz 5: Aston Martin
Auch Aston Martin gehört zusammen mit Mercedes und McLaren zu dem engen Verfolgerfeld, in dem sich die Reihenfolge schnell mal ändern kann, abhängig von Strecke und Tagesform. Man steht ungefähr dort, wo man letztes Jahr aufgehört hat - der tolle Saisonstart 2023 war ja eher ein Ausreißer nach oben. Und Fernando Alonso ist immer noch einer der allerbesten Fahrer im Feld, der vor allem mit seiner Rennübersicht viel herausholen kann.
Platz 6: Racing Bulls
Nach dem Abgang von Franz Tost als Teamchef muss sich die neue Führungsmannschaft um Peter Bayer und Laurent Mekkies beweisen. Die ersten Eindrücke sind positiv, es scheint, dass die noch engere Zusammenarbeit mit Red Bull Früchte trägt. Gegenüber dem Vorjahr hat das B-Team der Bullen offenbar einen deutlichen Sprung nach vorn gemacht. Vor allem Daniel Ricciardo möchte sich beweisen, schielt er doch auf das Red-Bull-Cockpit von Sergio Perez für 2025.
Die Formel 1 startet in eine neue Saison. Als Favorit gilt Weltmeister Max Verstappen mit seinem Team von Red Bull – aber das Konzept des neuen Autos überrascht.
von Karin Sturm
Platz 7: Williams
Teamchef James Vowles hat offenbar aus seiner Mercedes-Zeit wichtige Impulse mitnehmen und bei Williams umsetzen können. Was nicht immer ganz einfach ist: Um die alte Garde in diesem Traditionsteam zu überzeugen, muss man den richtigen Ton treffen, was er anscheinend geschafft hat. Ein Problem: Williams hat nur einen starken Fahrer mit Alex Albon, Logan Sargeant fällt doch deutlich ab.
Platz 8: Sauber
Gerade mit Blick auf die zukünftige Zusammenarbeit mit Audi müssen Fortschritte her, man hat bereits 200 neue Leute eingestellt. Der von McLaren gekommene neue Technikchef James Key bringt sicherlich neue Impulse, man hat das Auto auch gegenüber dem Vorjahr verbessert. Trotzdem bleibt die Frage, für wie viel das wirklich reicht. Die Fahrerpaarung mit dem manchmal nicht mehr besonders motiviert erscheinenden Valtteri Bottas und Guanyu Zhou gehört auch eher zu den schwächeren.
Platz 9: Haas
Zumindest den extrem hohen Reifenverschleiß der letzten Saison scheint man jetzt besser im Griff zu haben, der einzige deutsche Fahrer im Feld, Nico Hülkenberg kann also vielleicht nicht mehr nur auf einer Runde im Qualifying glänzen. Schnell ist das Auto aber deswegen immer noch nicht. Der Rausschmiss von Teamchef Günther Steiner ist zwar für die Show in der Formel 1 ein Verlust, weil er ein echter Charakterkopf war, auf die Performance des Teams dürfte er aber kaum Einfluss haben.
Platz 10: Alpine
Letztes Jahr noch im Mittelfeld, ist das Team anscheinend heftig abgestürzt. Die gesamte Führungsmannschaft wurde ausgetauscht, das brachte aber trotzdem kein besseres Auto, eher im Gegenteil. Bei den Tests in Bahrain hinkte man gewaltig hinterher. Wie man hört, schleppt der Alpine auch einiges an Übergewicht mit sich herum. Der letzte Platz ist allerdings nicht in Stein gemeißelt, Verbesserungspotenzial sollte da sein.