Mick Schumacher: Über WEC zurück zur Formel 1

    Karriere mit Hindernissen:Mick Schumacher: Über WEC zurück zur Formel 1

    von Karin Sturm
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    Der schwere Skiunfall von Michael Schumacher vor zehn Jahren hat auch die Karriere von Sohn Mick beeinflusst. Ohne Formel-1-Cockpit versucht er sich nun in der Langstrecken-WM WEC.

    Mick Schumacher vor einem Bild von Michael Schumacher am 14.09.2018.
    Mick Schumacher vor einem Porträt seines Vaters Michael Schumacher.
    Quelle: Imago

    Mick Schumacher war gerade einmal 14 Jahre alt, als sein Vater Michael vor genau zehn Jahren seinen schweren Skiunfall hatte. Ein tragisches Ereignis, das auch das Leben von Mick massiv veränderte. Rein persönlich natürlich, wie er kürzlich sagte: "Ich glaube, dass man in solchen Fällen lernt, gewisse Momente anders wahrzunehmen. Man lernt, die kleinen Dinge zu schätzen."

    Rolle von Vater Michael nicht zu ersetzen

    Aber der Unfall seines Vaters hatte auch Einfluss auf die sportliche Laufbahn von Mick Schumacher. Auch wenn sich Mutter Corinna und Managerin Sabine Kehm intensiv bemühten, den Youngster auf seinem Weg durch die Nachwuchsklassen bis in die Formel 1 zu unterstützen.
    Corinna, Michael und Mick Schumacher am 01.09.2012 in Stuttgart.
    Mick Schumacher mit seinen Eltern Michael und Corinna auf einem Foto aus dem Jahr 2012.
    Quelle: Imago

    Die Hilfe und den Beistand eines siebenmaligen Weltmeisters mit dessen Erfahrung und vor allem auch unglaublichem Ansehen in der gesamten Motorsportwelt konnten sie nicht ersetzen.

    Schlammschlachten schadeten Mick Schumacher

    Mit dem Vater an seiner Seite wäre die Karriere von Mick wohl ganz anders verlaufen, da sind sich viele Experten einig, ob Onkel Ralf Schumacher, der frühere Mercedes-Sportchef Norbert Haug oder sogar Ex-Formel-1-Boss Bernie Ecclestone. Ralf Schumacher ist überzeugt, dass Michael Schumacher schon dafür gesorgt hätte, dass Haas-Teamchef Günther Steiner mit Schumacher-Junior anders umgegangen wäre.

    Michael Schumacher war am 29. Dezember 2013 beim Skifahren in den französischen Alpen gestürzt. Er erlitt dabei ein schweres Schädel-Hirn-Trauma. Seit dem Sturz, bei dem Michael Schumacher auf einer Piste in Méribel mit dem Kopf auf einen Stein aufgeschlagen und der Helm kaputtgegangen war, ist der bald 55-Jährige nicht mehr öffentlich aufgetaucht.

    Er hatte nach dem Sturz tagelang in der Uniklinik von Grenoble ums Überleben gekämpft und längere Zeit im künstlichen Koma gelegen. Wie es dem siebenmaligen Weltmeister jetzt geht, ist nicht bekannt. Die Familie schützt die Privatsphäre des gebürtigen Rheinländers.

    Dann wäre wohl auch gerechtfertigte Kritik intern und in Ruhe abgehandelt worden, anstatt öffentliche Schlammschlachten auszutragen, die Mick Schumachers Image in der Formel 1 massiv beschädigten und bei anderen Teams den Eindruck entstehen ließen, er sei einfach nicht gut genug.

    Karriere ohne den Vater schwierig

    Ecclestone glaubt: "Michael hätte seinem Sohn so, so viele Details mit auf den Weg geben können mit all seiner Erfahrung. Er hätte ihm den richtigen Weg gezeigt, fahrerisch, aber auch politisch. Mit Michael als Berater an seiner Seite würde Mick als Stammfahrer im Cockpit eines guten Teams sitzen."
    Michael Schumacher auf dem Quad, Jan. 2009
    Seit seinem Skiunfall 2013 ist wenig an die Öffentlichkeit gedrungen über das Schicksal von Michael Schumacher. Der Schutz der Privatsphäre ist der Familie wichtig. 03.01.2019 | 2:52 min
    Unter den gegebenen Umständen musste Schumi jr. seine Formel-1-Ambitionen nach zwei Jahren bei Haas erst einmal mehr oder weniger begraben. Der Testfahrer-Vertrag bei Mercedes brachte 2023 zwar einiges an neuen Erfahrungen, an zusätzlichem Lernen durch die Arbeit in einem Top-Team - die Chance, das auch wirklich auf der Strecke zu beweisen, bekam er aber nicht.
    Wie fast alle großen Rennfahrer beginnt auch Michael Schumacher seine Laufbahn im Kart. 1987 wird er Europameister.
    Der nächste Karriereschritt: Das Mercedes-Junior-Team im Jahr 1990.
    "Schumi" im Jahr 1990 - ein Jahr, bevor er in die Formel 1 wechselt.
    Ein kongeniales Paar: Michael Schumacher und sein langjähriger Manager Willi Weber.
    Schumacher gewinnt ein Jahr nach seinem Debüt in der Formel 1 seinen ersten Grand Prix: 1992 in Spa-Franchorchamps.
    1994 ist Schumacher auf dem Gipfel angekommen: Im Benetton sichert er sich seinen ersten WM-Titel.
    1995 folgt der zweite Titel. Schumachers großer Konkurrent in jener Zeit ist der Brite Damon Hill.
    1996 wechselt Schumacher zu Ferrari. Am Anfang läuft es eher schlecht als recht - das Traditionsteam hinkt seit Jahren hinterher.
    In der Familie Schumacher ist das Rennfahrer-Gen stark ausgeprägt: Michael und sein Bruder Ralf 1997.
    Die Frau an seiner Seite: Corinna und Michael sind seit 1995 verheiratet. Im Jahr 2000 können sie Schumis ersten WM-Titel für Ferrari feiern.
    Seine große Leidenschaft ist der Fußball - hier bei einem Spiel mit Prinz Albert.
    Gerade im Regen zeigt Schumacher immer wieder sein unglaubliches fahrerisches Talent.
    In der Saison 2000 macht sich Schumacher unsterblich und holt den ersten Fahrer-WM-Titel für Ferrari seit Jody Scheckter 1979.
    Für die Fans der Scuderia geht ein Traum in Erfüllung. Und es kommt noch besser...
    Ein unglaublicher Rekord: 2004 holt Schumacher den fünften Titel für Ferrari, seinen siebten insgesamt.
    Für die Ferrari-Tifosi ist "Michele" der Allergrößte.
    Ein häufiger Anblick: Michael Schumacher auf dem Siegerpodest.
    Zum Ende der Saison 2006 erklärt Schumacher seinen Rücktritt aus der Formel 1. Die übrigen Fahrer, hier Nick Heidfeld, zollen ihm Respekt.
    Nach seinem ersten Rücktritt im Jahr 2006 versucht er sich unter anderem als Motorradrennfahrer.
    2010 gibt Schumacher sein Formel-1-Comeback im Mercedes. Er fährt - mit mäßigem Erfolg - bis 2012 für den deutschen Rennstall.
    Michael Schumacher gratuliert Sebastian Vettel zum WM-Titel 2010. Die beiden verstehen sich gut...
    ...und vertreten die deutschen Farben mehrmals gemeinsam beim Renn-Event "Race of Champions".
    2012 ist dann endgültig Schluss in der Formel 1.
    Zu Schumachers Hobbys gehört auch das Skifahren, hier im Jahr 2005. Am 29. Dezember 2013 stürzt Schumacher in Méribel und erleidet schwerste Kopfverletzungen, von denen er sich bis heute nicht erholt hat.
    Der Unfall erschüttert Fans und Kollegen auf der ganzen Welt. Lewis Hamilton sendet 2014 an seinem Auto Genesungswünsche an den Rekordchampion.
    So bleibt nur die Hoffnung, dass dieser einzigartige Rennfahrer eines Tages wieder vollständig gesund wird. Auch wenn öffentlich nicht bekannt ist, wie es "Schumi" derzeit geht.

    Michael Schumacher: Stationen einer Karriere

    Wie fast alle großen Rennfahrer beginnt auch Michael Schumacher seine Laufbahn im Kart. 1987 wird er Europameister.

    Quelle: imago


    Neuer Anlauf über die WEC

    So entschied er sich für 2024, mit Alpine in der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC und bei den 24 Stunden von Le Mans neue Wege zu beschreiten, wieder Rennpraxis zu bekommen. Ein Formel-1-Comeback hat der 24-Jährige deshalb aber noch lange nicht abgeschrieben. Alpine gibt ihm die Möglichkeit, weiter als Entwicklungsfahrer bei Mercedes zu bleiben.

    Die Formel 1 war immer mein Traum und sie wird immer mein Traum sein.

    Mick Schumacher, Rennfahrer

    So kann Mick Schumacher darauf hoffen, dass er bei Bedarf für einen der Mercedes-Stammfahrer einspringen kann. "Wenn ich jemals die Chance bekomme, zurückzukehren, werde ich sie mit beiden Händen ergreifen und es allen beweisen", so Schumacher.
    Er hofft zwar, sich auch über die WEC empfehlen zu können und sagt: "Wenn du dort einen guten oder einen außergewöhnlichen Job machst, wird das auch in der Formel 1 und bei anderen Teams wahrgenommen." Die Erfahrung der letzten Jahre und Jahrzehnte spricht allerdings nicht wirklich dafür.

    Unfall vor zehn Jahren
    :Schumi: Für immer Nummer 1 der deutschen Fans

    Michael Schumacher veränderte die Sportwelt, vor allem die deutsche. Vor zehn Jahren veränderte ein Sturz auf einer Skipiste in den französischen Alpen alles für ihn.
    von Karin Sturm
    Michael Schumacher in seiner Formel-1-Zeit. Archivbild
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