Blütenhonig im Check: Wann Honig gesund und sortenrein ist
Blütenhonig im Check:Was Honig wertvoll für die Gesundheit macht
von Anna Fein
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Für viele ist Honig das Süßungsmittel erster Wahl, schließlich soll er gesundheitliche Vorteile haben. WISO erklärt, was Honig gesund macht und was "sortenrein" bei Honig bedeutet.
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Fast eine Million Honigbienenvölker gibt es in Deutschland. Dank ihnen haben die deutschen Imkerinnen und Imker im Jahr 2023 ganze 34.000 Tonnen Honig geerntet. Trotzdem reichen diese Erträge nicht aus, um den deutschen Bedarf zu decken, denn der liegt mehr als doppelt so hoch. Kein Wunder, denn Deutschland ist Weltmeister im Honigessen. Fast ein Kilogramm pro Kopf wird hierzulande jedes Jahr verspeist.
Was einen sortenreinen Honig ausmacht
Je nachdem welche Blütenquelle die Bienen anfliegen, kann daraus ein Sortenhonig entstehen, wie zum Beispiel ein Wald-, ein Raps- oder ein Akazienhonig. Sortenreine Honige sind einzigartig in ihrer Konsistenz, der Farbe und dem Geschmack. Damit ein Honig als sortenrein ausgewiesen werden kann, müsse der Pollenanteil zu mindestens 60 Prozent von derselben Blütenquelle stammen, erklärt Stefan Spiegl vom Bayerischen Imkerbund.
Ist eine Pflanzenart im Umkreis des Bienenstocks besonders weit verbreitet, stehen die Chancen für einen sortenreinen Honig gut, denn Bienen sind blütenstet: "Das heißt, dass wenn die Biene heute rausfliegt, dann fliegt sie einmal zum Apfel und bringt dann den Nektar und die Pollen zurück in den Stock, und dann fliegt sie wieder zurück zum Apfel", sagt Spiegl.
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Eine Honigbiene lebt nur wenige Wochen und verbringt davon ungefähr 70 Prozent ihres Lebens im Bienenstock. Sie fliegt also nur wenige Tage ihres Lebens zum Pollensammeln aus und hat so gar keine Zeit, sich durch verschiedene Blütenlandschaften zu probieren. Eine Garantie für Sortenreinheit ist das allerdings nicht: "Wenn der Honig fertig ist, gebe ich ihn zur Sortenbestimmung ins Labor. Erst danach weiß ich sicher, ob ich den Honig als sortenrein deklarieren kann", erklärt Stefan Spiegl.
Honig und Gesundheit
Im Bienenstock übergibt die Biene ihren gesammelten Nektar an eine andere Biene, die wiederum den Nektar weiterreicht. Durch den Austausch untereinander reichern sie ihn mit körpereigenen Enzymen wie Glucoseoxidase an. Dies wandelt die Glucose in Gluconsäure um und setzt dabei das antibakteriell wirkende Wasserstoffperoxid frei. Enzymreicher Honig gilt darum als besonders gesund.
Das Enzym Glucoseoxidase ist allerdings hitzeempfindlich. Beim Aufkochen werden die Proteine der Enzyme zersetzt, sodass kein Wasserstoffperoxid mehr gebildet wird. Wird also Honig in einen heißen Tee gegeben, wird die Glucoseoxidase gestoppt und die antibakterielle Wirkung kann sich nicht entfalten. Darum sollte der Honig erst hinzugegeben werden, wenn der Tee auf eine lauwarme Temperatur abgekühlt ist.
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Blütenhonig im Check
Bei Blütenhonig handelt es sich um sogenannten Mischhonig, da der Nektar aus verschiedenen Blütenquellen stammt. "Zwischen 50 und 70 Prozent Wasser enthält der Nektar, wenn die Biene ihn einsammelt", erklärt Lebensmittelanalytiker Bernd Kämpf. Er ist auf die Analyse von Bienenprodukten wie Honig spezialisiert.
Im Bienenstock reift der Nektar bei einer Temperatur von etwa 34 bis 36 Grad. Nach und nach verdampft dabei das Wasser, der Nektar wird so zu Honig eingedickt. Hat er einen Wassergehalt von unter 20 Prozent erreicht, ist der Honig reif zur Ernte. Genau so viel Wasser darf laut Honigverordnung maximal in einem Honig enthalten sein. In der Laboranalyse hielten alle sechs Produkte, die im Rahmen eines WISO-Checks untersucht wurden, diese Vorgabe ein. Bei der Stichprobe wurden drei günstige und drei teure Honige aus dem Supermarkt näher begutachtet.
Auch einem Geschmacks-Check wurden die Blütenhonige unterzogen. Bei einer Blindverkostung schnitt der günstige Honig von Kaufland am besten ab.
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Quelle: dpa
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