Job: Krankheitstage wegen Psyche wachsen weiter

    Arbeitsunfähigkeitstage:Psychische Krankheiten werden öfter gemeldet

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    Im vergangenen Jahr haben sich mehr Menschen als 2021 aufgrund psychischer Erkrankungen oder Verhaltensstörungen krankgemeldet. Die Gründe für das Wachstum sind vielfältig.

    Die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage von Beschäftigten aufgrund psychischer Erkrankungen und Verhaltensstörungen ist im vergangenen Jahr auf 132 Millionen Tage gestiegen. Das waren vier Millionen mehr als 2021, wie aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linken im Bundestag weiter hervorgeht.

    Volkswirtschaftliche Kosten in Milliarden-Höhe

    Die volkswirtschaftlichen Kosten durch psychische und Verhaltensstörungen lagen demnach bei 17,2 Milliarden Euro. Sowohl die Zahl der entsprechenden Arbeitsunfähigkeitstage als auch die Kosten haben nach Darstellung der Linken einen Höchststand erreicht. Zuvor hatte die "Rheinische Post" darüber berichtet.

    Arbeitsunfähigkeit aufgrund psychischer und Verhaltensstörungen bleibt auf hohem Niveau. In den letzten fünf Jahren kam es zu einer Erhöhung von 1,7 Prozent und in den letzten zehn Jahren zu einem Anstieg um 4,8 Prozent.

    Bundesarbeitsministerium

    Bei Frauen ist die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage wegen psychischer Erkrankungen 2022 gegenüber dem Vorjahr von 75 Millionen auf 77 Millionen gestiegen, bei Männern nahm sie laut Regierungsantwort von 51 Millionen auf 53 Millionen zu.

    Offener Umgang mit psychischen Erkrankungen

    Die Ursachen seien vielfältig, hieß es in einer Antwort des Ministeriums von Mitte November. Neben gesamtgesellschaftlichen Faktoren wie Folgen aktueller Krisen werden demnach "die Ursachen auch in der größer werdenden Offenheit im Umgang mit psychischen Erkrankungen vermutet". Bedingt durch die Krisen sowie Entwicklungen wie Digitalisierung, Dekarbonisierung, den demografischen Wandel und Fachkräftemangel sei die Arbeitswelt in vielen Bereichen besonderen Veränderungsdynamiken ausgesetzt.
    Die Linken-Politikerin Susanne Ferschl sagte der "Rheinischen Post", besonders betroffen seien Beschäftigte in Bereichen wie der Kranken- und Altenpflege, in Kitas oder Schulen.

    Die Bundesregierung muss endlich handeln, Geld in die Hand nehmen und konkrete Maßnahmen treffen, um den Teufelskreislauf aus Überlastung und Personalmangel zu durchbrechen.

    Susanne Ferschl

    Notwendig seien eine Anti-Stress-Verordnung, flächendeckende Arbeitsschutzkontrollen und Personalbemessungsgrenzen.
    Nach Angaben der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin ergaben sich 2022 insgesamt 888,9 Millionen Arbeitsunfähigkeitstage. Die volkswirtschaftlichen Produktionsausfälle beliefen sich auf 118 Milliarden Euro.
    Quelle: dpa, KNA

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