Welle von Atemwegserkrankungen:Was tun bei Schnupfen, Husten, Heiserkeit?
von Katia Rathsfeld
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Die Adventszeit ist da und mit ihr die Infektionszeit. Erkältungen durch Rhinoviren und auch Corona-Infektionen machen den Deutschen zu schaffen. Doch was tun - und wie behandeln?
Die Zeit bis zur Genesung bei einer Erkältung könne man nicht beschleunigen, sagt Immunologe und Epidemiologe Timo Ulrichs. Eine Infektion könne man aber durch das Tragen von Masken vermeiden.12.12.2023 | 12:44 min
Doch was tun bei Schnupfen, Husten, Heiserkeit? Epidemiologe Timo Ulrichs von der Akkon Hochschule für Humanwissenschaften in Berlin gibt Antworten auf wichtige Fragen.
Sind zurzeit mehr Menschen krank, als normalerweise zu dieser Jahreszeit?
Die Erkältungswelle dieses Jahr sei immer noch "im Rahmen", sagt Ulrichs im ZDF Morgenmagazin. "Wir haben es nicht stärker oder schwächer als vor der Corona-Pandemie."
Die Zahl der Krankenhaus-Einweisungen und vor allem die Zahl der Arztbesuche liege jedoch höher als in vorausgegangenen Jahren.
Atemwegserkrankungen in der Bevölkerung
ZDFheute Infografik
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Ist es normal, dass sich viele wochenlang erschöpft fühlen bei einer Infektion?
"Man hat meistens einen grippalen Infekt, also der wird durch Rhinoviren ausgelöst. Der dauert so in etwa zwei Wochen", betont der Experte. Es könne aber sein, dass sich weitere Rhinoviren auf die Infektion draufsetzten, so dass es bis zur Genesung länger dauere. "Im Allgemeinen ist das dann innerhalb von Wochen auch wieder gut."
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Wie kann man schnell wieder fit und gesund werden?
Gerade wenn es sich um Rhinoviren handele, dauere es zwei Wochen. "Und wenn man irgendwas tut, also auch irgendwelche Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel nimmt, dann dauert es 14 Tage."
Was kann man tun, um eine Infektion zu vermeiden?
Immunologe Ulrichs rät dazu, im öffentlichen Raum eine Maske aufsetzen "da reicht auch schon eine normale Maske". Darüber hinaus sei das Rausgehen wichtig, um Licht zu tanken. Und ausreichend Schlaf sei auch gut für die Abwehrkräfte. Auch Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) rief angesichts vieler neuer Infektionen zur Vorsicht auf.
Nahrungsergänzungsmittel sind laut Ulrichs nicht notwendig - ein "wohlgenährter Europäer" habe genug Abwehrkräfte. "Sogar Vitamine werden ausreichend mit der Nahrung aufgenommen", erklärt der Experte.
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Macht es Sinn, sich jetzt gegen Grippe und Corona impfen zu lassen?
Das Impfen lohne sich auf jeden Fall, sagt Ulrichs. Zurzeit sei es anders als in vorausgegangenen Jahren bei der Grippe noch ruhig.
Auch eine Corona-Impfung sei sinnvoll, da ein aktualisierter Impfstoff verimpft werde. "Gerade, wenn man denkt, man möchte sich noch bestmöglich schützen und dann mit der Familie zusammen Weihnachten feiern."
Quelle: ZDF
Darf man sich gegen Grippe impfen lassen, wenn man gerade an Corona erkrankt war und noch Symptome hat?
Grundsätzlich ja, sagt Epidemiologe Ulrichs. Zwar würden viele Hausärzte nicht gerne in eine bestehende Infektion hineinimpfen, "da kann man natürlich noch etwas warten". Aber es sei möglich - und vor allem wegen der bislang ausgebliebenen Grippewelle sei es jetzt noch rechtzeitig.
Welche Erkenntnisse gibt es zur Corona-Impfung und dem Schutz vor Long-Covid?
Eine Studie habe gerade nachgewiesen, dass eine Impfung mit einem vollständigen Impfschutz das Risiko für eine Long-Covid-Entwicklung nach einer Infektion stark senken könne, erklärt Ulrichs.
"Das alleine ist eigentlich schon Grund genug, dass sich auch möglicherweise jüngere Menschen - nicht nur älter als 60 Jahre - jetzt nochmal diesen aktualisierten Impfstoff abholen."
Im Frühjahr wurde sie abgeschafft, nach Druck von Ärzten und Verbänden gibt es sie nun wieder: die telefonische Krankschreibung. Die Bedingungen sollen Missbrauch vorbeugen.07.12.2023 | 2:31 min
Welche Daten liegen zur aktuellen Erkältungswelle vor?
"Insbesondere Kinder unter zwei Jahren sind von einer Krankenhauseinweisung mit RSV-Infektion betroffen", schreibt das RKI zur derzeitigen Lage. Daneben spielen hierzulande derzeit insbesondere Corona-Infektionen und Erkältungen durch Rhinoviren eine Rolle.
Insgesamt bewegt sich die Rate akuter Atemwegserkrankungen in der Bevölkerung weiter auf einem relativ hohen Niveau im Vergleich zu früheren Jahren: Pro 100.000 Einwohner werden rund 8.500 akute Atemwegserkrankungen angenommen, ein leichter Rückgang im Vergleich zur Vorwoche. Zur gleichen Zeit des Vorjahres lag der Wert jedoch bei mehr als 10.000. Schwankungen sind bei Atemwegserkrankungen üblich.
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