Kritik von US-Republikanern:Trump "ist ein bockiges Kind"
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Wegen seines Umgangs mit Geheimdokumenten steht Ex-Präsident Donald Trump vor Gericht. Namhafte Republikaner fordern, er solle sich aus dem Rennen ums Weiße Haus verbschieden.
Mehrere Republikaner fordern, Trump solle auf eine Präsidentschaftskandidatur verzichten.
Quelle: AP
Nach der Anklage gegen Donald Trump in der Dokumentenaffäre haben mehrere republikanische Spitzenpolitiker den früheren US-Präsidenten wegen seines Umgangs mit Geheiminformationen kritisiert.
In den wichtigsten Politik-Talkshows am Sonntag ging etwa Trumps früherer Verteidigungsminister Mark Esper hart mit seinem Ex-Chef ins Gericht, aber auch republikanische Präsidentschaftsbewerber wie Mike Pence, Asa Hutchinson und Chris Christie bemängelten Trumps Verhalten. Die Äußerungen standen in scharfem Kontrast zu den Kommentaren vieler republikanischer Kongressabgeordneter, die Trump verteidigt oder Kritik an ihm abgelehnt hatten.
Trump plädiert auf nicht schuldig
Trump hatte am Dienstag bei einer ersten Gerichtsanhörung zur Dokumentenaffäre in allen 37 Anklagepunkten auf nicht schuldig plädiert. Dem in Umfragen führenden Bewerber auf die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner wird unter anderem das illegale Aufbewahren von Geheimakten in seiner Privatresidenz Mar-a-Lago in Florida zur Last gelegt. Vorgeworfen werden ihm auch Verschwörung zur Justizbehinderung, das Verstecken von Dokumenten sowie mutmaßliche Falschaussagen.
Asa Hutchinson, der frühere Gouverneur des US-Bundesstaats Arkansas, nannte die Anschuldigungen im Sender ABC "ernst und disqualifizierend". Trump solle aus dem Präsidentschaftsrennen "aussteigen", sagte Hutchinson in der Talkshow "This Week".
Esper: "Keiner steht über dem Gesetz"
Wenn die Anschuldigung wahr sei, dass die Unterlagen Informationen über die Sicherheit des Landes enthielten, könne dies "der Nation ziemlich schaden", sagte Ex-Verteidigungsminister Esper bei CNN und nannte die Enthüllungen "verstörend". "Keiner steht über dem Gesetz", sagte er in der Sendung "State of the Union".
Die Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner sind in der heiklen Lage. Sie müssen herausstellen, was sie vom chancenreichen Trump unterscheidet - ohne dessen loyale und mächtige Anhängerschaft zu verprellen.
Trumps früherer US-Vizepräsident Mike Pence sagte in der NBC-Talkshow "Meet the Press": "Ich kann nicht verteidigen, was ihm vorgeworfen wird." Er wolle jedoch kein Urteil abgeben, bevor Trump seinen Fall nicht vor Gericht vorgetragen habe. "Ich weiß nicht, warum einige meiner Konkurrenten bei den republikanischen Vorwahlen davon ausgehen, dass der Präsident schuldig gesprochen wird."
Trump soll Geheimunterlagen mitgenommen haben
Trump hatte die betreffenden Dokumente den Vorwürfen zufolge zum Ende seiner Amtszeit im Januar 2021 aus dem Weißen Haus nach Mar-a-Lago mitgenommen. Der Ex-Präsident hat die Vorwürfe zurückgewiesen und die Anklage als Versuch der Regierung seines Nachfolgers Joe Biden bezeichnet, ihn politisch kaltzustellen.
Nach der Gerichtsanhörung sprach der Rechtspopulist am Dienstagabend vom "bösartigsten und abscheulichsten Machtmissbrauch in der Geschichte unseres Landes". Viele Republikaner haben sich die Vorwürfe des Ex-Präsidenten zu eigen gemacht.
Joe Biden kandidiert für eine zweite Amtszeit als US-Präsident. Was würde ein erneutes Duell zwischen ihm und Donald Trump bedeuten? ZDFheute live ordnet ein.25.04.2023 | 41:40 min
Christie: Trump "ein bockiges Kind"
Der Ex-Gouverneur des Bundesstaats New Jersey, Chris Christie, der Anfang Juni ins Rennen ums Weiße Haus eingestiegen war, kritisierte Trump im Sender CNN dafür, "ständig zu jammern und zu klagen und zu nörgeln, wie unfair alles ist". Der frühere Bundesstaatsanwalt warf Trump zudem vor, ehemalige Untergebene auszuschelten, wenn diese ihn verärgerten oder enttäuschten.
Nikki Haley, Ex-US-Botschafterin bei der UNO und ebenfalls Anwärterin auf die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner, übte bereits am Montag scharfe Kritik an ihrem Ex-Chef. "Wenn diese Anklage wahr ist, war Präsident Trump unglaublich leichtsinnig mit unserer nationalen Sicherheit", sagte Haley dem Sender Fox News.
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