Ex-US-Präsident kämpferisch:Trump: Von Anklagebank zum Wahlkampfauftritt
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Nach seinem Gerichtsauftritt in Miami zeigte sich Ex-US-Präsident Trump angriffslustig. Später hält er eine hitzige Wahlkampfrede vor Anhängern in seinem Golfresort in New Jersey.
Der ehemalige US-Präsident Trump hat bei der Gerichtsanhörung zur Anklage in der Affäre um geheime Regierungsdokumente auf "nicht schuldig" plädiert.14.06.2023 | 1:49 min
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat nach seinem Gerichtstermin in Miami die Nähe zu seinen Anhängern gesucht. Nachdem er das Gebäude verlassen hatte, brachte ihn ein Konvoi zu einem in Florida bekannten kubanischen Restaurant, wo er sich mit zwei Pastoren und einem Rabbiner für ein kurzes Gebet traf, Unterstützern die Hand schüttelte und ein paar Witze riss, während er für Fotos posierte.
Trump schaute allerdings grimmig, als Restaurantgäste ihm einen Tag vor seinem 77. Geburtstag ein Ständchen brachten und "Happy Birthday" anstimmten. Er kommentierte die Geste mit den Worten: "Wir haben eine Regierung, die außer Kontrolle geraten ist."
Wahlkampf in New Jersey
Danach flog er zurück in den US-Bundesstaat New Jersey, wo er am Abend in seinem Golfresort in Bedminster eine Rede von seinen Anhängern hielt. Er zeigte sich angriffslustig.
"Sie wollen mir meine Freiheit wegnehmen, denn ich werde niemals zulassen, dass sie euch eure Freiheit wegnehmen", sagte Trump unter dem Jubel seiner Unterstützer in seinem Golfresort in Bedminster im Bundesstaat New Jersey.
Trump heizt Anhänger an
Trump heizte seine Anhänger an und sagte einmal mehr: "Ihr wisst, dass sie nicht hinter mir her sind. Sie sind hinter euch her und ich stehe ihnen nur zufällig im Weg." Er werde nie weichen, sagte der republikanische Präsidentschaftsbewerber. "Ich bin der einzige, der diese Nation retten kann."
Mit Blick auf den Termin der nächsten Präsidentschaftswahl rief er: "Am 5. November 2024 wird die Gerechtigkeit siegen."
Für Trump steht fest, die Klage ist politisch motiviert:
Trump nimmt wiederholt Biden ins Visier
Trump verunglimpfte US-Präsident Joe Biden einmal mehr als "korrupt" und beschuldigte den demokratischen Amtsinhaber, dieser wolle ihn als politischen Konkurrenten aus dem Weg räumen und versuche, "gemeinsam mit einer Bande von Verbrechern und Marxisten" die amerikanische Demokratie zu zerstören.
Den Sonderermittler in der Affäre um Trumps Umgang mit geheimen Regierungsunterlagen, Jack Smith, beschimpfte der Republikaner erneut als "geistesgestört" und "Verbrecher". Trump sagte, er werde im Fall einer Wiederwahl seinerseits einen Sonderermittler ernennen, der gegen Biden und dessen "Verbrecherfamilie" vorgehen werde.
Trump erster Ex-Präsident vor Bundesgericht
Als erster Ex-Präsident der USA war Trump am Dienstag vor einem Bundesgericht erschienen, um sich einer Anklage zu stellen. Er musste persönlich in Miami vor das Gericht treten, wo ihm offiziell die Vorwürfe in der Affäre um geheime Regierungsunterlagen eröffnet wurden. Trump bekannte sich wie erwartet "nicht schuldig".
Die Anklageschrift gegen Trump enthält 37 Punkte und brisante Details. Vorgeworfen wird ihm unter anderem die gesetzeswidrige Aufbewahrung höchstsensibler Regierungsinformationen aus seiner Amtszeit. Die Bundespolizei FBI hatte im August Trumps Privatanwesen Mar-a-Lago in Florida durchsucht und dort zahlreiche Verschlusssachen beschlagnahmt, einige mit höchster Geheimhaltungsstufe.
Quelle: dpa, AP
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