ZDF-Politbarometer: Merz in K-Frage leicht vor Scholz

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    ZDF-Politbarometer:K-Frage: Merz leicht vor Scholz

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    Die aktuelle bundespolitische Stimmung ist von Unzufriedenheit geprägt. In der K-Frage liegt Merz leicht vor Scholz. Das zeigt das aktuelle ZDF-Politbarometer.

    Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre ...
    Bundesregierung und CDU/CSU:
    Streit in der Ampelkoalition wird nach Wahlen im Osten eher …
    Vorgezogene Neuwahl im Bund fänden?
    Bewertung der zehn wichtigsten Politiker/innen
    Bewertung der zehn wichtigsten Politiker/innen
    Wenn Sie sich entscheiden müssten,  wen hätten Sie lieber als Bundeskanzler?
    Bundeskanzler und Kanzlerkandidaten
    Bessere Wahlchancen mit einem anderen Kanzlerkandidaten hätte die …
    Bessere Wahlchancen mit einem anderen Kanzlerkandidaten hätte die …
    Starke AfD in ostdeutschen Bundesländern: Gut, wenn CDU dort Regierungen mit BSW bildet?
    Wenn die SPD im Osten Regierungen mit dem BSW bilden würde …
    Wenn die AfD im Bund mitregieren würde, wäre die Politik …
    Probleme der deutschen Autoindustrie: Finanzielle Unterstützung durch Bundesregierung?
    Zunahme der Kampfhandlungen zwischen Israel und Hisbollah-Miliz:  Wen trifft die größere Schuld?
    Projektion  
    Politische Stimmung in Deutschland
    Keine Wahlabsicht
    Gewünschte Koalitionen
    Gewünschte Koalitionen
    Zufriedenheit mit der Regierung
    Bundeskanzler Scholz macht seine Arbeit eher ...
    Was halten Sie von ...
    Was halten Sie von ...
    Was halten Sie von ...
    Allgemeine Wirtschaftslage in Deutschland
    Eigene Wirtschaftslage
    Wirtschaftskompetenz
    Mit der Wirtschaft in Deutschland| geht es eher ...   
    Bringt die EU-Mitgliedschaft der deutschen Bevölkerung eher ...
    Wie kommen die Politbarometer-Ergebnisse zustande?
    Wann sind Umfragen repräsentativ?
    Wann sind Umfragen repräsentativ?
    Wie genau sind die Umfragen?
    Bei den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und jetzt in Brandenburg haben die Ampel-Parteien teilweise heftige Niederlagen einstecken müssen und auch die CDU hat schlecht abgeschnitten. Gleichzeitig hat mit der Nominierung von Friedrich Merz zum Kanzlerkandidaten der Union der Bundestagswahlkampf begonnen.
    Friedrich Merz (l), CDU-Bundesvorsitzender und Unionsfraktionsvorsitzender, und Markus Söder, CSU-Vorsitzender und Ministerpräsident von Bayern, geben eine Pressekonferenz zur Frage um die Kanzlerkandidatur der Union.
    Diese Entscheidung gaben er und Söder auf einer gemeinsamen Pressekonferenz bekannt. Der CSU-Vorsitzende sicherte Merz seine Rückendeckung und die der CSU zu.17.09.2024 | 3:09 min
    Die aktuelle bundespolitische Stimmung ist durch eine anhaltend große Unzufriedenheit mit der Arbeit der Bundesregierung und des Bundeskanzlers gekennzeichnet: So sagen nur 35 Prozent, dass sie mit der Arbeit von Bundeskanzler Olaf Scholz zufrieden sind (nicht zufrieden: 58 Prozent; Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils "weiß nicht"). Die Arbeit der Bundesregierung beurteilen lediglich 31 Prozent positiv (negativ: 64 Prozent). Allerdings glaubt auch nur eine Minderheit von 34 Prozent (Sept. I: 38 Prozent), dass es die CDU/CSU besser machen würde, wenn sie an der Regierung wäre (schlechter: 16 Prozent; kein Unterschied: 46 Prozent).

    Streit in der Ampel nach den Landtagswahlen

    Nach den zum Teil sehr schlechten Ergebnissen für die an der Bundesregierung beteiligten Parteien bei den Landtagswahlen erwarten 49 Prozent, dass der Streit innerhalb der Koalition noch zunehmen wird, 43 Prozent gehen hier von einer unveränderten Situation aus und nur 5 Prozent erwarten, dass es zu weniger Streit kommen wird.
    von links: Ruud Koopmans, Melanie Amann, Manuela Schwesig, Maybrit Illner, Hendrik Wüst, Katharina Dröge
    Worauf kann sich die Ampel überhaupt noch verständigen? Und können sich alle Parteien der Mitte auf einen Weg einigen, um die illegale Migration zu kontrollieren und einzudämmen? 26.09.2024 | 65:26 min

    K-Frage: Friedrich Merz leicht vorn

    Angesichts dieser ambivalenten Situation aus Unzufriedenheit und fehlender Alternative zeigt die Frage, wen man lieber als Bundeskanzler hätte, kein so eindeutiges Bild: Vor die Wahl gestellt, sich zwischen Olaf Scholz und Friedrich Merz entscheiden zu müssen, sprechen sich 37 Prozent für Scholz aus und 43 Prozent für Merz; 20 Prozent können oder wollen sich da aber nicht festlegen.

    Alternativen als Kanzlerkandidaten

    Für beide Parteien glauben jeweils Mehrheiten, dass es attraktivere Kandidaten gäbe: So meinen 71 Prozent, dass die SPD mit einem anderen Kanzlerkandidaten als Scholz größere Chancen bei der Bundestagswahl hätte und nur 23 Prozent, dass das nicht der Fall wäre. Bei entsprechender Nachfrage sagen insgesamt 47 Prozent, dass die SPD mit Boris Pistorius erfolgreicher wäre und 18 Prozent meinen mit einem anderen Kandidaten oder einer anderen Kandidatin. Bei der Union glauben 24 Prozent, dass die CDU/CSU ein besseres Ergebnis mit einem Kanzlerkandidaten Hendrik Wüst erzielen würde und 23% setzen auf Markus Söder. 9 Prozent sehen da einen anderen Kandidaten oder Kandidatin und 30 Prozent meinen, dass es niemanden gäbe, der besser als Merz dafür geeignet wäre.
    ZDF-Hauptstadtkorrespondent Thomas Reichart mit einer neuen Folge von Inside PolitiX - zu Scholz versus Pistorius
    Wird Verteidigungsminister Boris Pistorius zum ernsthaften Konkurrenten für Olaf Scholz im Kampf um die SPD-Kanzlerkandidatur?08.06.2024 | 10:44 min

    Top Ten: Friedrich Merz mit Imageeinbußen

    Dass sich so viele bei der K-Frage nicht entscheiden können, liegt auch daran, dass beide Konkurrenten um das Amt des Bundeskanzlers negativ bewertet werden.
    Bei der Beurteilung von Politikerinnen und Politikern nach Sympathie und Leistung ("Was halten Sie von?") liegt Verteidigungsminister Boris Pistorius weiter unangefochten auf Platz eins. Er wird auf der Skala von +5 bis -5 mit einem Durchschnittswert von 1,8 (hier und im Folgenden Vergleichswert aus September I: 1,8) eingestuft. Auf Platz zwei liegt mit 1,1 Hendrik Wüst, der von den Befragten wieder zu den zehn wichtigsten Politikern gerechnet wird. Mit deutlichem Abstand folgen dann Markus Söder mit 0,0 (0,2), Friedrich Merz mit minus 0,5 (minus 0,1), Robert Habeck, auch er mit minus 0,5 (minus 0,8), Annalena Baerbock mit minus 0,7 (minus 0,9), Olaf Scholz, ebenfalls mit minus 0,7 (minus 0,9), Sahra Wagenknecht mit minus 1,1 (minus 1,1) und Christian Lindner mit minus 1,3 (minus 1,1). Weiter deutlich im Negativbereich verbleibt Alice Weidel mit minus 2,6 (minus 2,7).

    Projektion: Union mit Verlusten

    Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die SPD auf 16 Prozent (plus 1), die CDU/CSU nur noch auf 31 Prozent (minus 2) und die Grünen kämen auf 12 Prozent (plus 1). Die FDP würde 4 Prozent, die AfD 17 Prozent und die Linke 4 Prozent (alle unverändert) erreichen, das BSW läge bei 8 Prozent (plus 1) und die anderen Parteien zusammen bei 8 Prozent (minus 1), darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erzielen würde. Bei einem solchen Ergebnis würde es reichen für eine Koalition aus Union und SPD oder ganz knapp für eine Koalition aus Union und Grünen.

    Finanzielle Hilfen für die Autoindustrie

    Im Rahmen der Umstellung auf mehr E-Mobilität ist die deutsche Autoindustrie in eine Absatzkrise geraten. Kurzarbeit bis hin zu Werksschließungen auch im Zulieferbereich drohen. In der Bundesregierung gibt es Überlegungen, ob und wie man mit finanziellen Anreizen der Branche helfen könnte. Eine deutliche Mehrheit von 57 Prozent spricht sich jedoch gegen eine finanzielle Unterstützung der Autoindustrie aus (dafür: 38 Prozent).
    German Economy Minister Robert Habeck poses beside a Volkswagen car during his visit at a Volkswagen plant in Emden
    Vor dem Auto-Gipfel in Berlin hat Wirtschaftsminister Robert Habeck den VW-Konzern in Emden besucht. Im Fokus stand der politische Kurs für den Elektro-Auto-Markt.20.09.2024 | 0:22 min

    Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah

    In den letzten Wochen haben die Kampfhandlungen zwischen der schiitischen Hisbollah-Miliz und Israel zugenommen. Die Schuld dafür geben 15 Prozent hauptsächlich Israel, 19 Prozent der Hisbollah und 55 Prozent meinen, es seien beide Seiten gleichermaßen dafür verantwortlich.
    Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 24. bis 26. September 2024 bei 1.348 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch und online erhoben. Dabei wurden sowohl Festnetz- als auch Mobilfunknummern berücksichtigt. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent rund +/- drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10 Prozent rund +/-zwei Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: SPD 19 Prozent, CDU/CSU 31 Prozent, Grüne 18 Prozent, FDP 2 Prozent, AfD 13 Prozent, Linke 4 Prozent, BSW 8 Prozent. Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am Freitag, den 18. Oktober 2024. Informationen zur Methodik der Umfrage und zu den genauen Frageformulierungen finden Sie auch auf www.forschungsgruppe.de.

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