Ukraine-Krieg: Pistorius hält Trumps Vorgehen für Fehler
Krieg in der Ukraine:Pistorius: Halte Trumps Vorgehen für falsch
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Donald Trumps Gespräch mit Wladimir Putin zur Beendigung des russischen Angriffskriegs sorgt für Kritik. "Ich halte das für einen Fehler", sagt auch Verteidigungsminister Pistorius.
Trumps Zugeständnisse an Putin, noch bevor mögliche Verhandlungen mit der Ukraine überhaupt begonnen haben, halte er "für einen Fehler", so Bundesverteidigungsminister Pistorius.13.02.2025 | 6:37 min
Ich hätte das nicht so gemacht und ich halte das auch für einen Fehler.
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Boris Pistoris, Verteidigungsminister
Trump hatte laut eigenen Angaben am Mittwoch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert und sofortige Verhandlungen über ein Ende des Ukraine-Krieges vereinbart. Erst später soll er mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gesprochen haben.
Trumps Regierung will den Ukraine-Krieg beenden. Die Pläne sehen eine Mitgliedschaft der Ukraine in der Nato nicht vor. Die Europäer im Bündnis sind herausgefordert.12.02.2025 | 2:48 min
Die Amerikaner halten dabei schmerzhafte Zugeständnisse Kiews für unausweichlich - unter anderem den Verzicht auf einen Nato-Beitritt und ukrainische Territorien. Dazu sagte Pistorius am Donnerstagabend:
Bevor ich in Verhandlung gehe, nehme ich nicht zwei der größten Verhandlungspositionen vom Tisch, ohne [...] eine Gegenleistung zu bekommen.
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Boris Pistoris, Verteidigungsminister
Die USA wollen den Ukraine-Krieg so schnell wie möglich beenden und das mit Gebietsabtretungen an Russland. Einige Nato-Partner reagieren empört über Trumps Umgang mit Putin.13.02.2025 | 1:50 min
USA sehen Europa in der Verantwortung
Auch, dass die USA zuerst nur mit Russland sprechen, ohne die Ukraine oder die Europäer miteinzubeziehen, sei problematisch. Es sei schlecht, "wenn in einer solchen Situation der Aggressor mit einem Vermittler spricht - aber ohne denjenigen, der angegriffen ist", so Pistorius.
Noch dazu, wenn die Staaten auf demselben Kontinent [...] noch nicht mal dabei sind.
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Boris Pistoris, Verteidigungsminister
Vorallem vor dem Hintergrund, dass diese "sich anschließend mit der Friedenssicherung und einer neuen Ordnung beschäftigen und leben müssen". Dass die USA die Europäer in der Ukraine in der Verantwortung sehen, hatte der neue US-Verteidigungsminister Pete Hegseth zuvor bekräftigt.
Bei der Frage nach einem Frieden in der Ukraine treibt US-Präsident Trump die Europäer vor sich her. Das Thema wird auch im Zentrum der Münchner Sicherheitskonferenz stehen. 14.02.2025 | 2:41 min
Pistorius sagte, man habe mit dem neuen Mann im Pentagon "hinter verschlossenen Türen sehr klar und offen" gesprochen und betonte, dass es auch im Interesse der USA sei, dass es einen gerechten Friedensschluss zwischen Russland und der Ukraine gebe und anschließend Stabilität herrsche.
Pistorius: Bekenntnis von Hegseth zur Nato
Der SPD-Politiker bekräftigte, dass aus zwei Nato-Gipfelbeschlüsse klar hervorgehe, dass die Zukunft der Ukraine in dem Verteidigungsbündnis liege. Auch hinsichtlich möglicher Gebietsverluste der Ukraine gebe es klare Nato-Beschlüsse. Mit ihrem Vorgehen nehme Amerika die Vorschläge "vom Tisch".
Zur Haltung des US-Verteidigungsministers gegenüber der Nato sagte Pistorius, Hegseth sehe die Nato "als wichtig, als bedeutsam an". Gleichzeitig betone Hegseth, dass die USA sich verstärkt auf die Lage im "Indopazifik mit Blick auf China" konzentrieren werde, so Pistorius.
Und diese Lücke, die da entsteht, die müssen wir Europäer schließen.
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Boris Pistoris, Verteidigungsminister
Und das werde man nicht schaffen "mit zwei oder zweieinhalb Prozent Verteidigungsausgaben", so Pistorius. Bereits zuvor hatte der Verteidigungsminister betont, dass künftig mehr als zwei Prozent des BIP für Verteidigungs- und Rüstungsausgaben notwendig seien.
Nato-Treffen in Brüssel, erstmals mit dem neuen US-Verteidigungsminister Hegseth. Der vertritt klar Präsident Trumps Interessen: Europa müsse mehr für die eigene Verteidigung tun.13.02.2025 | 2:16 min
"Die gute Botschaft des heutigen Tages" sehe der Minister in dem Bekenntnis der USA zur Nato. Hegseth habe sehr "deutlich gesagt, dass die Amerikaner nirgendwo hingehen werden und dass sie uns nicht den Rücken zudrehen werden", so Pistorius.
Das Interview führte Anne Gellinek. Zusammengefasst hat es Christian Harz.
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