Scherbakowa: Putin muss Ukraine-Krieg für Wandel "verlieren"

    Interview

    Russische Menschenrechtlerin:Putin muss Krieg "deutlich verlieren"

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    Trotz der Wagner-Revolte in Russland geht der Ukraine-Krieg weiter. Die russische Menschenrechtlerin Scherbakowa über "Risse" in Putins Machtsystem und die Bedingungen für Wandel.

    Angesichts der aktuellen Entwicklungen in Russland durch die zwischenzeitliche Meuterei der Söldner-Gruppe Wagner spricht Irina Scherbakowa, Gründungsmitglied der mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichneten russischen Menschenrechtsorganisation Memorial, über das Machtsystem von Wladimir Putin, die Chance für ein Wandel im Land und Forderungen nach Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg.
    Sehen Sie das ganze Interview oben im Video oder lesen Sie hier Auszügen. Das sagt Irina Scherbakowa ...

    ... zu den Chancen auf einen politischen Wandel in Russland

    Damit eine Chance bestehe, dass Russland "aus dieser Katastrophe rauskommt", müsse Putin den Angriffskrieg gegen die Ukraine verlieren. Der Westen solle daher die Ukraine weiter unterstützen, sagt Scherbakowa.
    Zwar gebe es keine Garantie, dass auf Putin eine andere Politik folgen würde, allerdings kann aus Sicht von Scherbakowa nur dann ein Wandel in Russland stattfinden, wenn die Ukraine den Krieg gewinnt und der russische Präsident ihn "absolut deutlich verliert". Ansonsten stünden auch viele ost- und mitteleuropäische Länder "unter großer Gefahr".

    ... über die Folgen der Wagner-Revolte für den Kreml

    Die Wagner-Revolte habe gezeigt, dass es eine Krise und "tiefe Risse" in Putins Machtsystem gebe, sagt die Memorial-Mitgründerin, deren Organisation in Russland verboten wurde. Man habe gesehen, wie sich Angst im Kreml und dem russischen Außenamt ausbreitete.
    Durch das Vorgehen von Wagner-Chef Prigoschin sei sichtbar geworden, dass Putin die Lage nicht so "handfest" im Griff habe, wie er es nach außen darstelle, sagt Scherbakowa.

    ... über Forderungen nach Friedensverhandlungen

    Wenn man den Ukraine-Krieg in den letzten fast anderthalb Jahren beobachtet habe, dann seien Forderungen nach Friedensverhandlungen illusorisch - "und das ist noch milde gesagt", sagt Irina Scherbakowa, die seit dem Ausbruch des russischen Angriffskriegs im Exil in Deutschland lebt.
    Schon seit Beginn des Angriffes durch den Kreml könne Scherbakowa für solche Forderungen kein Verständnis aufbringen. Diese seien aus ihrer Sicht "einfältiger Idealismus".
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    Quelle: ZDF
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