Medwedew spricht von Vergeltung für Nord-Stream-Sprengung

    Russland könnte Kabel zerstören:Nord Stream: Medwedew spricht von Vergeltung

    |

    Nach der Sprengung der Nord-Stream-Pipelines spricht Ex-Kremlchef Dmitri Medwedew von Vergeltung. Russland könnte die Kabelverbindung zwischen Europa und den USA vernichten.

    Archiv: Dmitri Medwedew
    Ex-Kremlchef Dmitri Medwedew
    Quelle: dpa

    Ex-Kremlchef Dmitri Medwedew hat die "Vernichtung" der Kabelverbindung zwischen Europa und den USA als mögliche Vergeltung für die Sprengungen an den Nord-Stream-Pipelines ins Gespräch gebracht.
    "Wenn man von der erwiesenen Komplizenschaft westlicher Länder bei der Sprengung der Nord-Stream-Leitungen ausgeht, dann haben wir gar keine - auch moralischen - Hindernisse mehr, die Vernichtung der am Ozeanboden verlegten Kabelverbindung unserer Feinde zu unterlassen", schrieb der Vize-Chef des russischen nationalen Sicherheitsrates in seinem Telegram-Kanal am Mittwoch.
    Der Politiker reagierte damit auf Medienberichte, nach denen eine Spur für die Attacken in die Ukraine führt und westliche Geheimdienste vorab über die Anschlagspläne informiert gewesen sein sollen. Die Ukraine weist eine Beteiligung zurück. Auch eine angebliche Beteiligung der Geheimdienste ist nicht bestätigt.

    Russland fordert Untersuchung der Nord-Stream-Sprengung

    Russland fordert seit langem eine transparente Untersuchung der Sprengungen vom September 2022, die Löcher in die Leitungen der von Russland nach Deutschland verlegten Gasleitungen Nord Stream 1 und 2 gerissen hatten. Moskau hatte auch Vorwürfe aus dem Westen zurückgewiesen, die eigenen Leitungen selbst gesprengt zu haben.
    In seinem morgendlichen Post unterstützte Medwedew auch die von Kremlchef Wladimir Putin erwähnte mögliche Schaffung einer entmilitarisierten Zone in der Ukraine, gegen die Russland seit mehr als 15 Monaten einen brutalen Angriffskrieg führt.

    Putin will entmilitarisierte Zone

    Putin hatte am Dienstag von einer "Sanitärzone" gesprochen, ohne zu erklären, was er meint. Die westliche Linie der Zone sollte demnach so weit von Russland entfernt sein, dass von dort aus keine Angriffe mehr möglich sind. So will Moskau Beschuss russischen Staatsgebiets verhindern.
    Medwedew meinte nun, angesichts der westlichen Waffenlieferungen mit größerer Reichweite an die Ukraine sollte die Linie an der polnischen Grenze liegen. "Dann werden das die neuen sicheren Grenzen sein", sagte er.
    Medwedew hatte sich wiederholt für eine Vernichtung des ukrainischen Staates ausgesprochen. Er versucht immer wieder, mit extremistischen populistischen Aussagen bei russischen Ultranationalisten und Kriegstreibern zu punkten.
    Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:

    Russland greift die Ukraine an
    :Aktuelles zum Krieg in der Ukraine

    Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
    Auf dem Bild sieht man ukrainische Soldaten von hinten.
    Liveblog
    Quelle: dpa

    Aktuelle Nachrichten zur Ukraine