Herbert Reul wirf Bundesinnenministerin Faeser vor, Wahlkampf mit nicht einlösbaren Versprechungen zu machen.
Quelle: dpa
Der Vorschlag des Bundesinnenministeriums zu leichteren Abschiebungen von Clan-Mitgliedern wird weiter kontrovers diskutiert. Auch Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul schaltet sich in die Debatte ein. Er warnt davor, mit dem Thema Clan-Kriminalität Wahlkampf zu machen und damit der
AfD in die Hände zu spielen.
Mit nicht umsetzbaren Versprechungen zu vermeintlich einfachen Abschiebungen würden der AfD Wähler in die Arme getrieben, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf.
Vorschlag zu leichteren Abschiebungen von Clan-Mitgliedern
Ein Sprecher hatte dazu erläutert, dass eine solche Abschiebung einen klaren Bezug zu kriminellen Aktivitäten voraussetze. Eine Familienzugehörigkeit zum Clan allein reiche nicht.
SPD-Innenexperte Fiedler findet den Vorschlag des Innenministeriums, Angehörige von kriminellen Clans abzuschieben, "sinnvoll und hilfreich".09.08.2023 | 6:54 min
Reul: Faesers Vorstoß "unheimlich gefährlich"
Wenn Bundesinnenministerin
Nancy Faeser selbst von diesem Vorschlag überzeugt wäre, "dann hätte sie einen Gesetzentwurf gemacht", sagte Reul. So sei der Vorstoß der SPD-Politikerin, die derzeit auch Spitzenkandidatin für die Landtagswahl in Hessen ist, "Wahlkampf-Getöse".
Gerade bei dem hochsensiblen Thema Rückführung seien nicht einlösbare Versprechungen "unheimlich gefährlich", warnte Reul.
Der Vorschlag des Bundesinnenministeriums zur leichteren Abschiebung von Clan-Mitgliedern sorgt für Aufsehen. SPD-Innenpolitiker Fiedler gibt Ministerin Faeser nun Rückendeckung.
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