Mannheimer Messerattacke: Mordanklage erhoben

    Polizist getötet:Mannheimer Messerattacke: Mordanklage erhoben

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    Einen Polizist kostete die Attacke das Leben, fünf Menschen wurden schwer verletzt. Nach dem Messerangriff auf dem Mannheimer Marktplatz hat die Bundesanwaltschaft Anklage erhoben.

    Trauer um ermordeten Polizisten in Mannheim
    Trauer in Mannheim: Mordanklage nach tödlichem Messerangriff erhoben.
    Quelle: dpa

    Nach dem Messerangriff von Mannheim mit dem Tod eines Polizisten im Mai hat die Bundesanwaltschaft Anklage erhoben. Sie wirft dem Täter Mord, fünffachen versuchten Mord und gefährliche Körperverletzung vor, wie sie in Karlsruhe mitteilte. Nun muss der Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Stuttgart entscheiden, ob er einen Prozess ansetzt.
    Der damals 25-jährige Afghane hatte am 31. Mai auf dem Mannheimer Marktplatz fünf Teilnehmer einer Kundgebung der islamkritischen Bewegung Pax Europa (BPE) sowie einen Polizisten mit einem Messer verletzt.
    Der 29 Jahre alte Polizist Rouven Laur erlag später seinen Verletzungen. Ein anderer Beamter schoss den Angreifer nieder, der wurde operiert und konnte zunächst nicht vernommen werden. Wenige Wochen später wurde ihm der Haftbefehl eröffnet. Seit Mitte Juni ist er in Untersuchungshaft.
    Blumen und Kerzen liegen bei einer Gedenkminute auf dem Marktplatz in Mannheim zum Gedenken an einen getöteten Polizisten. Auf einem Schild steht geschrieben «Wer Polizisten angreift, greift uns Alle an!». Im Hintergrund Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerpräsident von Baden-Württemberg (v.l.) Angehörige des getöteten Polizisten, Thomas Strobl (CDU), Innenminister von Baden-Württemberg und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Eine Woche zuvor wurde auf dem Platz ein Polizist bei einem Messerangriff getötet. Blumen, Kerzen und Plakate liegen auf dem Marktplatz, auf dem die Menschen um den getöteten Polizisten trauerten.
    Eine Woche nach der Messerattacke in Mannheim trauerten der Bundespräsident und Tausende weitere Menschen bundesweit um den Polizisten, der bei dem Angriff getötet worden war.07.06.2024 | 1:43 min

    Religiöse Motivation vermutet

    Wenige Tage nach dem Angriff hatte die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen wegen der "besonderen Bedeutung des Falls" übernommen. Die oberste deutsche Anklagebehörde geht von einer religiösen Motivation aus: Der Beschuldigte habe zu massiver Gewalt gegriffen, vermutlich, um Kritik am Islam zu unterbinden, sagte Generalbundesanwalt Jens Rommel. Demnach sah die Behörde zunächst aber keine dschihadistische Einbindung des Mannes.
    Dschihadistische Gruppen wie die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) wollen mit extremer Gewalt eine als islamisch angesehene Herrschaft errichten. Sie stellen den Dschihad, den Heiligen Krieg, ins Zentrum ihrer Ideologie und rufen andere Muslime dazu auf.
    In der Mitteilung zur Anklage geht die Bundesanwaltschaft nun davon aus, dass der Beschuldigte Sympathien für den IS hegte und seine Ideologie teilte.
    Bundestag
    Nach der Messerattacke in Mannheim reagierte Kanzler Scholz in seiner Regierungserklärung zur Sicherheitslage. Straftäter sollen nun auch nach Afghanistan und Syrien abgeschoben werden. 06.06.2024 | 0:26 min

    Bundesweite Anteilnahme und Debatte über Abschiebungen

    Der Angreifer war nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur 2013 als Teenager nach Deutschland gekommen und hatte einen Asylantrag gestellt. Der Antrag wurde 2014 abgelehnt. Es wurde allerdings ein Abschiebeverbot verhängt, vermutlich wegen des jugendlichen Alters. Der Täter hatte zuletzt mit seiner deutschen Ehefrau und zwei Kleinkindern im hessischen Heppenheim gewohnt - rund 35 Kilometer nordöstlich von Mannheim. Er war der Polizei vor der Tat nicht bekannt.
    Die Anteilnahme am Tod des jungen Polizisten Laur war nach der Tat bundesweit groß. In Mannheim fanden sich wenige Tage nach der Tat laut Polizei 8.000 Menschen für eine Gedenkkundgebung zusammen. Die Tat löste auch eine intensive Debatte über striktere Abschiebungen ausländischer Straftäter aus. Als Konsequenz kündigte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) an, die Abschiebung von Schwerstkriminellen nach Afghanistan und Syrien wieder zu ermöglichen. Ein Abschiebeflug nach Afghanistan hat inzwischen stattgefunden.

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    Quelle: ZDF

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    Quelle: dpa

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