Vorschläge seien immer willkommen, sagt SPD-Chef Klingbeil zum Grundsatzpapier von Finanzminister Lindner. CDU-Chef Merz indes sieht darin deutliche Schnittmengen zur CDU.
SPD-Chef Lars Klingbeil ist genervt von Spekulationen über die Zukunft der Koalition.
Quelle: AFP
SPD-Chef Lars Klingbeil hat Gesprächsbereitschaft über das wirtschaftspolitische Grundsatzpapier von FDP-Bundesfinanzminister Christian Lindner signalisiert. "Vorschläge sind immer willkommen", sagte Klingbeil der "Augsburger Allgemeinen" laut Vorabbericht.
Wenn sie dazu beitragen können, unsere Wirtschaft zu stärken und Arbeitsplätze zu sichern, reden wir darüber.
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Lars Klingbeil, SPD-Vorsitzender
Allerdings seien einige der darin enthaltenden FDP-Positionen bekannt und widersprächen sozialdemokratischen Positionen. "Zum Beispiel Reichen mehr zu geben, die Arbeitnehmer länger arbeiten zu lassen und sie später in Rente zu schicken", sagte Klingbeil. "Es wird niemanden überraschen, dass wir das für den falschen Weg halten."
Das Papier von Christian Lindner befeuert Spekulationen über ein baldiges Ende der Ampel-Regierung. Darin fordert er eine "Wirtschaftswende" - die Koalitionspartner äußern Kritik.02.11.2024 | 2:03 min
Merz: Lindners Vorschläge gehen in richtige Richtung
CDU-Chef Friedrich Merz dagegen sieht erhebliche Schnittmengen zwischen den wirtschaftspolitischen Vorstellungen von FDP und Union. Lindners Papier enthalte Vorschläge, die zum Teil wörtlich aus Anträgen übernommen seien, die die Unionsfraktion in den vergangenen zwei Jahren in den Bundestag eingebracht hätte, schreibt der Kanzlerkandidat der Union in seinem E-Mail-Newsletter. "Über Einzelheiten mag man diskutieren, aber die Vorschläge gehen in die richtige Richtung. Sie sind insgesamt auf die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit unserer Volkswirtschaft ausgerichtet und damit im Kern und zutreffend angebotsorientierte Wirtschaftspolitik."
In dem Grundsatzpapier fordert der FDP-Chef eine "Wirtschaftswende" und konkret ein sofortiges Moratorium zum Stopp aller neuen Regulierungen. Weiter heißt es, als Sofortmaßnahme sollte der Solidaritätszuschlag für alle entfallen, und nationale Klimaziele müssten durch europäische ersetzt werden.
Lindner gehe es darum, in den abschließenden Haushaltsverhandlungen "maximalen Druck" auf seine Koalitionspartner auszuüben, so die Einschätzung von ZDF-Korrespondent Wulf Schmiese01.11.2024 | 2:33 min
Kritik an Spekulationen um Ampel-Krise
Lindners Papier hatte bei den Koalitionspartnern SPD und Grüne erhebliche Verärgerung ausgelöst und zudem Spekulationen über ein mögliches vorzeitiges Ampel-Aus angeheizt. Klingbeil kritisierte: "Ich merke, dass gerade in diesen Tagen das politische Berlin supernervös ist und viel spekuliert wird, wie es weitergeht", erklärte der SPD-Vorsitzende.
Aber genau das ist es, was die Menschen in diesem Land nervt. Mich übrigens auch.
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Lars Klingbeil, SPD-Vorsitzender
Viele Menschen hätten angesichts der Wirtschaftslage Sorgen, oder sähen sogar ihren Arbeitsplatz gefährdet. "Und da wollen sie eine Regierung sehen, die sich nicht jeden Tag um sich selbst dreht, sondern die alles dafür tut, um diese Arbeitsplätze zu retten", betonte Klingbeil.
Ich bin da mehr bei meinem FDP-Kollegen Volker Wissing: Regieren ist nicht einfach, aber wir tragen eine Verantwortung, dass es gelingt.
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Lars Klingbeil, SPD-Vorsitzender
Der Verkehrsminister hatte sich in einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" für den Verbleib seiner Partei in der Koalition ausgesprochen und an die demokratische Verantwortung des Regierungsbündnisses erinnert.
In einem wirtschaftspolitischen Grundsatzpapier fordert Finanzminister Lindner eine "Wirtschaftswende". Die Union nutzt die Spannungen in der Ampel, um erneut Neuwahlen zu fordern.02.11.2024 | 1:47 min
Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge warf den Ampel-Partnern zwar mangelnden Teamgeist vor, machte aber deutlich, dass auch die Grünen an der Koalition festhalten wollten. Zu Spekulationen über ein vorzeitiges Ende der Ampel-Koalition sagte sie:
Ich finde, wir haben eine Verantwortung. Wenn man von den Wählern den Auftrag bekommt, eine Regierung zu bilden, dann sollte man das auch vier Jahre tun.
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